Chana Gitla Kowalska

Chana Gitla Kowalska (geboren 1907[1] in Włocławek, Kaiserreich Russland; gestorben 1942 oder 1943[2] im KZ Auschwitz) war eine polnisch-französische Malerin.

Shtetl (1934)
Brücke (1937)

Leben

Chana Gitla Kowalska war die Tochter des Rabbiners Jehuda Lejb Kowalski, in dessen Haus der Schriftsteller Schalom Asch seine ersten Werke verfasste.[3] 1922 ging sie zum Kunststudium nach Berlin, wo sie ihren zukünftigen Ehemann, den Schriftsteller Boruch Winogoura, kennenlernte. Sie zog dann in das Künstlerviertel Montparnasse in Paris und schloss sich einer jüdischen, kommunistischen Künstlergruppierung an. In Paris hatte sie kein eigenes Atelier.

Neben der Malerei schrieb sie für jiddische Zeitungen, war in der jüdischen Kultur-Liga aktiv und arbeitete als Sekretärin für die Association des peintres et sculpteurs juifs (deutsch Verein der jüdischen Maler und Bildhauer). 1937 nahm sie in Paris am Congrès International de Défense de la Culture Juive contre le nazisme (deutsch Internationaler Kongress zur Verteidigung der jüdischen Kultur gegen den Nationalsozialismus) teil. Nach dem Waffenstillstand 1940 schlossen sie und ihr Mann sich der Résistance an und waren zeitweise im Gefängnis La Santé inhaftiert. Beide wurden am 18. September 1942 mit dem Konvoi 34 vom Lager Drancy in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert.

Siehe auch

Literatur

  • Limore Yagil: Au nom de l’art, 1933-1945 : exils, solidarités et engagements. Fayard, Paris 2015. online
  • Polnischer Biographischer Index. De Gruyter, Berlin 2004, S. 795.
  • Chana Kowalska 1904–1941, in: Hersh Fenster: Undzere farpainikte kinstler. Eigenverlag, Paris 1951, S. 215f (Text in Jiddisch, ein Foto, eine Straßenansicht, ein Selbstporträt).
  • Hersh Fenster: Chana Kovalski. Übersetzung aus dem Jiddischen. In: Katriel Fishel Thursh, Meir Korzen: Wloclawek and Vicinity; Memorial Book. Tel Aviv 1967, S. 479ff. (link)
  • Marie Boye, Paul Fogel, Nadine Nieszawer: Peintres juifs à Paris. École de Paris (1905-1939). Paris  : Denoël, 2000
  • Chana Gitla Kowalska, Jewish Artists of the School of Paris 1905–1939, Somogy, 2015, bei Nieszawer & Princ, ecoledeparis.org (Peintres juifs de l'école de Paris 1905-1939)

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Bei Hersh Fenster steht als Geburtsjahr 1904
  2. In den Quellen steht als Sterbejahr auch 1941. Wenn Kowalska deportiert wurde, dann ist das falsch, denn die Deportationen aus Frankreich begannen erst 1942.
  3. Chana Gitla Kowalska, bei Memoriart
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