Champtoceaux
Champtoceaux ist eine Ortschaft und eine Commune déléguée in der französischen Gemeinde Orée d’Anjou mit 2.743 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Maine-et-Loire in der Region Pays de la Loire.
Champtoceaux | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Pays de la Loire | |
Département | Maine-et-Loire | |
Arrondissement | Cholet | |
Gemeinde | Orée d’Anjou | |
Koordinaten | 47° 20′ N, 1° 16′ W | |
Postleitzahl | 49270 | |
Ehemaliger INSEE-Code | 49069 | |
Eingemeindung | 15. Dezember 2015 | |
Status | Commune déléguée |
Geographie
Der Ort liegt am Südufer der Loire westlich von Tours, etwa 50 Kilometer flussabwärts von Angers und etwa 30 Kilometer flussaufwärts von Nantes.
Geschichte
Champtoceaux, früher Châteauceaux, war im Mittelalter eine der wichtigsten Festungen Frankreichs, vor allem des Anjou gegenüber der Bretagne. In karolingischer Zeit gehörte sie zur Bretonischen Mark. Ein Felssporn, der sich 70 Meter über dem Fluss erhebt, war der Untergrund der Festung.
Gregor von Tours nennt Champtoceaux (lateinisch „Castrum Sellense“) eine der 25 wichtigsten Festungen der Gallier. Der dazugehörende Hafen, „Portus selus“, sicherte die Versorgung. Um 560 wurde ein Herzog Austrapius zum Bischof in Châteauceaux geweiht, das daraufhin kurzzeitig zum Sitz einer Unterdiözese des Bistums Poitiers wurde.[1] Im 8. Jahrhundert empfing Pippin der Kleine hier die Botschafter des Kalifen von Bagdad.
Bis 942 gehörte Châteauceaux zum Poitou und wechselte dann in den Besitz von Alain II. Barbetorte, Herzog von Bretagne. Nach seinem Tod heiratete seine Witwe den Grafen von Anjou, wodurch Châteauceaux erneut den Besitzer wechselte. Im Jahr 988 befahl Graf Fulko Nerra von Anjou den Bau einer Festung, von der aus auch der Wegezoll erhoben wurde.
Die Burg wurde im Lauf der Zeit mehrfach belagert:
- 1141 durch Gottfried Plantagenet, Graf von Anjou,
- 1173 durch Heinrich Plantagenet, König von England,
- 1224 durch Peter Mauclerc, Herzog von Bretagne.
- 1230 und 1234 durch König Ludwig IX.;
- 1341 durch den Herzog der Normandie, den späteren König Johann II.;
Im Jahr 1420 schließlich wurde die Burg zerstört. Während der Bretonischen Erbfolgekriegs wurde Herzog Johann V. in Châmptoceaux gefangen gesetzt. Nach seiner Befreiung durch die Engländer befahl er die Zerstörung der Burg. Danach spielte Champtoceaux keine politische Rolle mehr.
Mit Wirkung vom 15. Dezember 2015 wurden die Gemeinden Bouzillé, Champtoceaux, Drain, Landemont, Liré, Saint-Christophe-la-Couperie, Saint-Laurent-des-Autels, Saint-Sauveur-de-Landemont, sowie La Varenne aus der ehemaligen Communauté de communes du Canton de Champtoceaux zu einer Commune nouvelle mit dem Namen Orée d’Anjou zusammengelegt. Die Gemeinde Champtoceaux gehörte zum Arrondissement Cholet und zum Kanton La Pommeraye.
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||
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Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2009 | |
Einwohner | 1100 | 1169 | 1252 | 1384 | 1524 | 1748 | 2342 |
Persönlichkeiten
- Johann III., Herzog von Bretagne, wurde hier 1286 geboren
- Hippolyte Maindron, Bildhauer, wurde hier 1801 geboren.
Literatur
- Le Patrimoine des Communes de Maine-et-Loire. Flohic Editions, Band 1, Paris 2001, ISBN 2-84234-117-1, S. 389–397.
Einzelnachweise
- Robert Favreau: Histoire du Poitou et des Pays charentais, Seite 126