Saint-Chamond

Saint-Chamond [sɛ̃ʃaˈmɔ̃] ist eine französische Stadt mit 35.068 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Loire in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Die Einwohner der Stadt bezeichnen sich als Couramiauds oder Saint-Chamonais.

Saint-Chamond
Saint-Chamond (Frankreich)
Saint-Chamond (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.) Loire (42)
Arrondissement Saint-Étienne
Kanton Saint-Chamond (Hauptort)
Gemeindeverband Saint-Étienne Métropole
Koordinaten 45° 29′ N,  31′ O
Höhe 326–1051 m
Fläche 54,88 km²
Einwohner 35.068 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 639 Einw./km²
Postleitzahl 42400
INSEE-Code 42207
Website www.saint-chamond.fr

Aquädukt bei Saint-Chamond

Geografie

Saint-Chamond liegt im Tal des Gier zwischen den Bergen des Lyonnais und dem Mont Pilat, die Entfernung nach Saint-Étienne beträgt zwölf Kilometer und nach Lyon 45 Kilometer. Die Gemeinde liegt am Rande des Regionalen Naturparks Pilat und ist mit diesem als Zugangsort assoziiert.

Stadtviertel

  • Fonsala
  • Izieux
  • Le Creux
  • Lavieu
  • Saint Ennemond
  • Saint Julien en Jarez
  • Saint Pierre
  • Chavannes
  • Les Palermes
  • La Chabure
  • Clos Marquet
  • La Varizelle
  • La Valette
  • Saint-Martin-en-Coailleux
  • Saint-Chamond centre

Geschichte

Saint-Chamond entstand am Aquädukt der römischen Wasserleitung nach Lugdunum (Lyon) über den Gier. Ihren Namen verdankt die Stadt dem Bischof von Lyon St. Ennemond, dessen Name sich über St. Annemond und Sanchamond in Saint-Chamond gewandelt hat.

1628 fiel die Hälfte der Bevölkerung der Pest zum Opfer.[1] Das Schloss von Saint-Chamond, Stammsitz des Militärkommandeurs Melchior Mitte de Chevrières, marquis de Saint-Chamond et de Montpezat, comte de Miolans, comte d’Anjou, premier baron de Lyonnais et de Savoie, baron de Jarcieu, wurde 1792 während der Französischen Revolution von den Bewohnern der Stadt geplündert und zerstört. In der Zeit wurde das Tal des Gier Rousseau-Tal genannt, da Jean-Jacques Rousseau hier längere Zeit gelebt hatte.[2] 1854 hielt mit der Gründung der Compagnie des Hauts Fourneaux, Forges et Aciéries de la Marine et des Chemins de Fer die Schwerindustrie Einzug in der Stadt. 1964 entsteht durch Eingemeindungen die drittgrößte Stadt des Departements Loire.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1789[3] 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2017
Einwohner500017.10737.72840.26740.26738.87837.37835.50034.967
Quellen: Cassini und INSEE

Die demografische Entwicklung der Stadt spiegelt die dynamische Entwicklung der Schwerindustrie und die anschließende Schließung vieler Fabriken wider.

Wirtschaft

Bahnhof

Saint-Chamond ist eine Industriestadt, in der vor allem Waffen (etwa der Panzer St. Chamond im Ersten Weltkrieg), Metalle und Textilien (Seide) erzeugt wurden. Die Stahlindustrie profitierte vom nahe gelegenen Steinkohlenbergbau.

Verkehr

Saint-Chamond hat seit 1832 einen Bahnhof an der Bahnstrecke Saint-Étienne–Lyon, die zweite Bahnstrecke Frankreichs. Diese Strecke wurde später in die Bahnstrecke Moret-Veneux-les-Sablons–Lyon-Perrache integriert. Heute wird er von Zügen des TER Auvergne-Rhône-Alpes der Verbindung Saint-Étienne-ChâteaucreuxLyon-Perrache bedient.

Dem Fernverkehr dient die Autobahn A47 nach Lyon. Der nächste internationale Flughafen befindet sich in Lyon, regional gibt es den Flughafen Saint-Étienne – Bouthéon von dem auch London direkt erreichbar ist. Der städtische Nahverkehr wird von der Société de Transports de l’Agglomération Stéphanoise abgewickelt.

Sehenswürdigkeiten

  • Botanischer Garten
  • Kirche Notre-Dame
  • Kirche Notre-Dame-de-Lourdes
  • Kirche Saint-André im Stadtteil Izieux
  • Kirche Saint-Ennemond
  • Kirche Saint-Jean-Marie-Vianney im Stadtteil La Chabure
  • Kirche Saint-Joseph im Stadtteil Chavanne
  • Kirche Saint-Julien
  • Kirche Saint-Marcellin Champagnat im Stadtteil Fonsala
  • Kirche Saint-Martin im Stadtteil Saint-Martin-en-Coailleux
  • Kirche Saint-Pierre
  • Protestantische Kirche
  • zahlreiche Kapellen

Persönlichkeiten

Städtepartnerschaften

Einzelnachweise

  1. Pierre Roger Gaussin: Maisons de Dieu et hommes d’église. florilège en l’honneur. Université de Saint-Etienne, 1992, ISBN 978-2-86272-023-4, S. 369ff.
  2. David Andress: The Terror. The merciless war for freedom in revolutionary France. Farrar, Straus and Giroux, New York 2006 ISBN 978-0-374-27341-5, S. 287.
  3. Colin Lucas, Gérard Palluau: La structure de la Terreur. Université de Saint-Etienne 1990, ISBN 978-2-901559-36-8, S. 6.
Commons: Saint-Chamond – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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