Ceramin

Ceramin ist ein vor allem zur Herstellung von Wand- und Bodenbelägen verwendeter Werkstoff. Er wurde 2015 von der Classen Holz Kontor GmbH[1] am Produktionsstandort in Kaisersesch entwickelt.

Querschnitt einer Ceramin-Trägerplatte

Materialeigenschaften

Wiederverwertete Kunststoffe in Form von Rezyklaten werden für die Herstellung von Ceramin genutzt.

Ceramin ist ein patentierter, PVC-freier Werkstoff, der als Trägermaterial für Boden- und Wandbeläge dient. Der Komponenten-Mix besteht zu einem Großteil aus natürlichem Mineral und Polyolefinen (PE/PP), in der Hauptsache Polypropylen (PP). Polypropylen wird vor allem für Lebensmittelverpackungen verwendet, die über das Duale System zu Sekundärrohstoffen werden. Somit erfahren die Abfallprodukte als Rezyklat im Rahmen des Upcyclings zu Ceramin Produkten eine stoffliche Aufwertung. Aufgebrauchte Ceramin Produkte und Kunststoffe werden in Recyclingwerken zu Rezyklat für neue Boden- und Wandbeläge verarbeitet.[2] Zugleich wird bei der Produktion auf diese Weise CO2 eingespart.

Ceramin wurde mit dem „Blauen Engel“ der Bundesregierung zertifiziert,[3] womit dem Produkt bescheinigt wird, emissionsarm, von geringem Schadstoffgehalt und in der Wohnumwelt gesundheitlich unbedenklich zu sein.[4] Das eco-Institut verifizierte Ceramin als „besonders schadstoff- und emissionsarm“[5] und plastship bescheinigte dem Produkt eine „sehr gute“ Recyclingfähigkeit.[6]

Aufgrund ihrer hohen Abriebfestigkeit (je nach Produkt von AC4 bis zur höchsten Abriebklasse AC6) und einer Nutzungsklasse von bis zu NK34 sind Ceramin-Böden strapazierfest. Die Rutschsicherheit der Böden erfüllt – je nach Oberfläche – R 9 bzw. R 10. Ceramin-Böden sind temperatur- und UV-Licht-beständig, formstabil und wasserfest.[7]

Anwendungen

Ceramin-basierte Produkte kommen sowohl in privaten Wohnbereichen wie auch in öffentlichen gewerblichen Nutzungsbereichen zum Einsatz. Aufgrund ihrer Nässeresistenz werden die Produkte nicht nur in Wohnräumen, sondern auch im Bad- oder Küchenbereich verlegt.[7] Hier kommen Fliesenalternativen aus Ceramin zum Einsatz, die über den alten Fliesenspiegel geklebt werden können.[8] Der Hersteller bietet unterschiedliche Kollektion für einfache Bodenbeläge oder Wand- und Bodenfliesen aus CERAMIN an. Auch andere Hersteller vertreiben Wand- und Bodenbeläge auf Basis des Werkstoffes. Ein Beispiel hierfür ist der Avatara-Designboden[9] von ter Hürne.

Einzelnachweise

  1. Registerauskunft zur Marke Ceramin. In: Deutsches Patent- und Markenamt. Abgerufen am 13. Juli 2023.
  2. Warum Ceramin? In: Ceramin. CLASSEN Gruppe, 2021, abgerufen am 19. Dezember 2023.
  3. Ceramin Vario elastische Bodenbelaege | Blauer Engel. Abgerufen am 14. Juli 2023.
  4. Blauer Engel: Elastische Fußbodenbeläge. Vergabekriterien. Februar 2011.
  5. Zertifizierung Ceramin Schadstoffe und Emissionen I eco-Institut. 2. März 2023, abgerufen am 31. Juli 2023.
  6. Zertifizierung Ceramin Recyclingfähigkeit I plastship. 3. Juli 2020, abgerufen am 31. Juli 2023.
  7. Classen Gruppe: Ceramin FAQ. In: ceramin.de. Abgerufen am 13. Juli 2023.
  8. Fliesen streichen - Wieso die scheinbar einfachste und kostengünstigste Lösung nicht zwingend auch die beste ist. In: Ceramin. CLASSEN Gruppe, August 2023, abgerufen am 19. Dezember 2023.
  9. Avatare Designboden. In: terhuerne. 2020, abgerufen am 19. Dezember 2023.
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