Cederwald

Cederwald ist ein Ortsteil im Stadtteil Stadtmitte von Bergisch Gladbach.

Cederwald
Koordinaten: 50° 59′ N,  8′ O
Cederwald (Bergisch Gladbach)
Cederwald (Bergisch Gladbach)

Lage von Cederwald in Bergisch Gladbach

Geschichte

Der Name Cederwald lehnt sich an die bereits 1582 erwähnt Gewannenbezeichnung Zederwald an, die das Urkataster westlich der Bensberger Straße verzeichnet. Der Zederwald erstreckte sich von der Strunde bis zur Bensberger Straße auf dem Werksgelände der Zanders Papierfabrik. Für die Deutung des Bestimmungswortes Ceder / Zeder gibt es unterschiedliche Aussagen. Am wahrscheinlichsten ist die Herkunft des Namens aus dem Lateinischen silva caedua (= Hauwald), woraus sich Caeduerwald und anschließend volksetymologisch Zederwald entwickelt hat. Nach der mundartlichen Form Zidderwald (= Zitterwald) lässt sich der Name durch den Bewuchs mit Pappeln und Espen erklären, deren Blätter im Wind gezittert haben. Eine weniger wahrscheinliche Deutung stammt aus dem 20. Jahrhundert. Danach wurde eine Verbindung zur germanischen Mythologie konstruiert. Der Cederwald sei ein düsterer Hain gewesen, in dem Verbrecher und Gefangene hingerichtet worden seien, die beim Betreten der dunklen Stätte gezittert hätten.[1]

Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als Zidderwald und verzeichnet dort eine Mühle. Aus ihr geht hervor, dass Cederwald zu dieser Zeit Teil der Honschaft Gladbach im gleichnamigen Kirchspiel war.[2]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und Cederwald wurde politisch der Mairie im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Gladbach im Kreis Mülheim am Rhein. Mit der Rheinischen Städteordnung wurde Gladbach 1856 Stadt, die dann 1863 den Zusatz Bergisch bekam.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als Zederwald Papier Mühle und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Mühle Zederwald verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist dort auf Messtischblättern die Zanders Papierfabrik verzeichnet.

Einwohnerentwicklung
JahrEinwohnerWohn-

gebäude

KategorieBemerkung
1845 6 1 Papiermühlegen. Zederwaldsmühle
1871 7 1 Mühlegen. Cederwaldsmühle
1885 84 9 Wohnplatzgen. Cederwald
1905 109 13 Wohnplatzgen. Cederwaldsmühle

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, S. 129, ISBN 3-9804448-0-5
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898

Literatur

  • Anton Jux: Das Bergische Botenamt, die Geschichte Bergisch Gladbachs bis in die Preußische Zeit, herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach 1964
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