Cebza

Cebza (ungarisch Csebze) ist ein Dorf im Kreis Timiș, Banat, Rumänien. Cebza gehört zum Verwaltungsbereich der Stadt Ciacova.

Cebza
Csebze
Cebza führt kein Wappen
Cebza (Rumänien)
Cebza (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Timiș
Gemeinde:Ciacova
Koordinaten: 45° 33′ N, 21° 4′ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Einwohner:838 (1. Dezember 2021[1])
Postleitzahl: 307111
Telefonvorwahl:(+40) 02 56
Kfz-Kennzeichen:TM
Struktur und Verwaltung
Gemeindeart:Dorf
Postanschrift:loc. Cebza, jud. Timiș, RO-307111
Lage der Stadt Ciacova im Kreis Timiș
Josephinische Landaufnahme
Das Kloster von Cebza

Geografische Lage

Cebza liegt im Südwesten des Kreises Timiș, in 8 Kilometer Entfernung von Ciacova und 31 Kilometer südwestlich von Timișoara.

Nachbarorte

Sânmartinu Sârbesc Peciu Nou Parța
Giulvăz Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Petroman
Rudna Macedonia Ciacova

Geschichte

Eine erste urkundliche Erwähnung der Ortschaft Chevzen stammt aus den päpstlichen Zehntlisten des Jahres 1337. 1424 gehörte die Ortschaft den Grundherren von Ciacova, hatte 92 Häuser, 11 Brunnen und eine Kirche ohne Turm. Auf der Josephinischen Landaufnahme von 1717 war der Ort Csebsha mit 80 Häuser eingetragen und gehörte zum Distrikt Czakovar. Nach dem Frieden von Passarowitz (1718), als das Banat eine Habsburger Krondomäne wurde, war Cebza Teil des Temescher Banats. Nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich (1867) wurde das Banat dem Königreich Ungarn innerhalb der Doppelmonarchie angegliedert. Die amtliche Ortsbezeichnung war Csebze. Der Vertrag von Trianon am 4. Juni 1920 hatte die Dreiteilung des Banats zur Folge, wodurch Cebza an das Königreich Rumänien fiel. Die amtliche Ortsbezeichnung ist seitdem Cebza.

Infolge des Waffen-SS Abkommens vom 12. Mai 1943 zwischen der Antonescu-Regierung und Hitler-Deutschland wurden alle deutschstämmigen wehrpflichtigen Männer in die deutsche Armee eingezogen. Dafür mussten die Deutschen aus Rumänien nach dem Seitenwechsel Rumäniens am 23. August 1944 büßen. Noch vor Kriegsende, im Januar 1945, fand die Deportation aller volksdeutschen Frauen zwischen 18 und 30 Jahren und Männer im Alter von 16 bis 45 Jahren zur Aufbauarbeit in die Sowjetunion statt.

Das Bodenreformgesetz vom 23. März 1945, das die entschädigungslose Enteignung der deutschen Bauern, als ehemalige Angehörige der Deutschen Volksgruppe in Rumänien, vorsah, entzog der ländlichen Bevölkerung die Lebensgrundlage. Gleichzeitig wurden auch die Häuser der Deutschen entschädigungslos enteignet. Boden und Bauernhäuser wurden an Kleinbauern, Landarbeiter und Kolonisten aus anderen Landesteilen verteilt.

Durch das Nationalisierungsgesetz vom 11. Juni 1948, das die Verstaatlichung aller Industrie- und Handelsbetriebe, Banken und Versicherungen vorsah, fand die Enteignung aller Wirtschaftsbetriebe statt. Anfang der 1950er Jahre wurde die Kollektivierung der Landwirtschaft vollzogen.

Da die Bevölkerung entlang der rumänisch-jugoslawischen Grenze von der rumänischen Staatsführung nach dem Zerwürfnis Stalins mit Tito und dessen Ausschluss aus dem Kominform-Bündnis als Sicherheitsrisiko eingestuft wurde, erfolgte am 18. Juni 1951 die Deportation in die Bărăgan-Steppe unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit. Die rumänische Führung bezweckte zugleich den einsetzenden Widerstand gegen die bevorstehende Kollektivierung der Landwirtschaft zu brechen. Als die Bărăganverschleppten 1956 heimkehrten, erhielten sie die 1945 enteigneten Häuser und Höfe zurückerstattet. Der Feldbesitz wurde jedoch kollektiviert.

Kloster Cebza

Auf dem Friedhof von Cebza befindet sich eine Holzkirche und ein Kloster, vermutlich aus dem 15. Jahrhundert. Der Altar ist rund um eine Quelle errichtet. Dem Quellwasser werden Heilkräfte zugeschrieben. Urkundlich erwähnt wurde das Kloster erstmals 1758.[2]

Demografie

Volkszählung[3] Ethnie
Jahr Einwohner Rumänen Ungarn Deutsche Andere
188014031336143815
191016381493368524
19301387132927229
19771061101513429
200274571211 ? ?
Commons: Kloster Cebza – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien bei citypopulation.de
  2. welcometoromania.ro, Kloster Cebza
  3. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1880–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 960 kB; ungarisch).
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