Cavally
Der Cavally (auch bekannt als Cavalla, Youbou oder Diougou) ist ein Strom in Westafrika. Anrainer sind die Republiken Liberia, Elfenbeinküste und Guinea (nur Quellgebiet). Der Fluss ist wegen zahlloser Stromschnellen und Untiefen nicht schiffbar, wird aber seit Jahrhunderten von den Afrikanern mit Booten und Einbäumen als Transportweg genutzt.
Cavally Cavalla, Youbou, Diougou | ||
Der Cavally beim Ort Tai von der ivorischen Seite fotografiert | ||
Daten | ||
Lage | Westafrika Guinea Elfenbeinküste Liberia | |
Flusssystem | Cavally | |
Quelle | nördlich des Mont Nimba 7° 35′ 35″ N, 8° 30′ 40″ W | |
Quellhöhe | 610 m[1] | |
Mündung | Golf von Guinea, Atlantischer Ozean 4° 21′ 54″ N, 7° 31′ 46″ W | |
Mündungshöhe | 0 m | |
Höhenunterschied | 610 m | |
Sohlgefälle | 0,71 ‰ | |
Länge | 861 km[1] | |
Einzugsgebiet | 30.277 km²[1] | |
Abfluss am Pegel Tai[2] AEo: 13.750 km² |
NNQ (Min. Monat Ø) MNQ 1979–1981 MQ 1979–1981 Mq 1979–1981 MHQ 1979–1981 HHQ (Max. Monat Ø) |
3,2 m³/s 15,1 m³/s 142 m³/s 10,3 l/(s km²) 386 m³/s 514 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Doui, La Goin, Doue (Droni), Debe, Nse, Hana, Neka, Tablou | |
Rechte Nebenflüsse | Dube, Gbeh, Ghee, Muno | |
Das Einzugsgebiet des Cavally |
Verlauf
Der Cavally entspringt nördlich des Mont Nimba in Guinea; er durchfließt danach die nördliche Grenzregion der Elfenbeinküste in südlicher Richtung, von der Stadt Zwedru in Liberia bildet der Cavally bis nahe der Mündung in den Atlantik auf lange Strecken die Grenze zwischen der Elfenbeinküste und Liberia.[3]
Seine Fließrichtung wechselt in dem vom Regenwald bedeckten Einzugsgebiet im Mittellauf nach Südosten, im Unterlauf nach Süden. Der Mündungspunkt des Cavally befindet sich etwa 21 Kilometer östlich der Stadt Harper am Cape Palmas in Liberia.
Die Gesamtlänge des Cavally beträgt 515 km, das Einzugsgebiet wird mit 30.225 km² angegeben.[4] Nach dem Liberian Hydrological Service des Ministeriums für Land, Minen und Energie von Liberia, ist die Gesamtlänge des Cavally 861 km und das Einzugsgebiet wird mit 30.277 km² angegeben.[1]
Der aus dem Portugiesischen abgeleitete Gewässername Cavally bezeichnet eine in Mündungsnähe vorkommende Makrelenart.
Hydrometrie
Die Wasserführung des Flusses wechselt im jahreszeitlichen Verlauf beständig:
- am Oberlauf, an der hydrographischen Station Flampleu, Elfenbeinküste, Einzugsgebiet 2 470 km², wird das Maximum im Monat September erreicht, es beträgt 104 m³/s, das Minimum wird im März mit 4 m³/s registriert.[5]
- am Mittellauf, an der hydrographischen Station Tai, Elfenbeinküste, Einzugsgebiet 13.750 km², wird das Maximum im Monat September erreicht, es beträgt dann 386 m³/s, das Minimum wird im März mit 15 m³/s registriert.[2]
- am Unterlauf, an der hydrographischen Station Tate, Elfenbeinküste, Einzugsgebiet 28.800 km², wird das Maximum im Monat September erreicht, es beträgt dann 1485 m³/s, das Minimum wird im Februar und März mit etwa 150 m³/s registriert.[6]
Hier dargestellt der Abfluss am Pegel Tai in m³/s.[2]
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Einzugsgebiet
Das Einzugsgebiet des Cavally verteilt sich über die Länder Guinea, Elfenbeinküste und Liberia, und teilt sich wie folgt auf[1]:
Land | Fläche [km²][7][8] | Prozent |
---|---|---|
Elfenbeinküste | 16.600 | 54,8 |
Liberia | 12.240 | 40,4 |
Guinea | 1.437 | 4,7 |
Cavally gesamt | 30.277 | 100,0 |
Nebenflüsse
Die meisten Nebenflüsse des Cavally sind eher klein. Abgesehen von Dube, Hana und Ghee sind alle Nebenflüsse deutlich kürzer als 100 km. Entsprechend klein sind die dazugehörigen Einzugsgebiete. Das Einzugsgebiet des Cavally teilt sich wie folgt auf:
Fluss Name | Einzugsgebietsgröße [km²] | Nebenflusslänge [km] | Prozent des Einzugsgebietes | Richtung des Nebenflusses |
---|---|---|---|---|
Doui | 504 | 42 | 1,7 | Links |
La Goin | 757 | 64 | 2,5 | Links |
Doue (Droni) | 624 | 57 | 2,1 | Links |
Debe | 764 | 52 | 2,5 | Links |
Nse | 1.249 | 61 | 4,1 | Links |
Hana | 4.494 | 115 | 14,8 | Links |
Dube | 6,248 | 279 | 20,6 | Rechts |
Neka | 546 | 49 | 1,8 | Links |
Gbeh | 1.101 | 63 | 3,6 | Rechts |
Tablou | 664 | 60 | 2,2 | Links |
Ghee | 1,071 | 111 | 3,5 | Rechts |
Muno | 454 | 64 | 1,5 | Links |
Nebenflüsse gesamt | 18.476 | 1.017 | 61,0 | |
Cavally | 11.801 | 861 | 39,0 | |
Cavally gesamt | 30.277 | 1,878 | 100,0 |
Literatur
- J.W. Lugenbeel: The republic of Liberia: its geography, climate, soil and productions, with a history of its early settlements. G.S. Stockwell, New York 1868, S. 299 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Einzelnachweise
- Liberian Hydrological Services - Cavalla River Principal Basin Tables, Figures and Maps
- Center for Sustainability and the Global Environment - SAGE
- Ian Brownlie: African boundaries; a legal and diplomatic encyclopaedia. London 1979, ISBN 0-903983-87-7, Guinea–Liberia, Ivory Coast–Liberia, Liberia–Sierra Leone, S. 304–309, 358–370, 379–405 (englisch).
- Cavalla River. In: Enzyclopaedia Britannica (Online). Abgerufen am 15. Januar 2011.
- Gaylord Nelson Institut, University of Wisconsin–Madison: River Discharged Database. Cavally River (390). In: sage.wisc.edu. Archiviert vom am 12. Juni 2010; abgerufen am 19. August 2023 (englisch).
- Gaylord Nelson Institut: River Discharged Database. Cavally River (392). In: sage.wisc.edu. Archiviert vom am 31. Dezember 2005; abgerufen am 19. August 2023 (englisch).
- JICA Veröffentlichung
- Liberia River Basins 2016 - Drainage Divisions and River Basin Boundaries