Cauterets

Cauterets ist eine französische Gemeinde mit 866 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) in der Region Okzitanien im Département Hautes-Pyrénées. Sie liegt im Arrondissement Argelès-Gazost und dem Kanton La Vallée des Gaves, etwa 30 Kilometer südwestlich des bekannten Wallfahrtsortes Lourdes.

Cauterets
Cauterets (Frankreich)
Cauterets (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Hautes-Pyrénées (65)
Arrondissement Argelès-Gazost
Kanton La Vallée des Gaves
Gemeindeverband Pyrénées Vallées des Gaves
Koordinaten 42° 53′ N,  7′ W
Höhe 503–3300 m
Fläche 156,84 km²
Einwohner 866 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 6 Einw./km²
Postleitzahl 65110
INSEE-Code 65138
Website http://www.ville-cauterets.fr/

Rathaus von Cauterets

Bekannt ist Cauterets vor allem durch seine zahlreichen Thermalquellen, die bis heute für medizinische Anwendungen genutzt werden. Des Weiteren wurde die Umgebung der Gemeinde durch das Anlegen von Skipisten, Loipen und einer Seilbahn für den Wintersport erschlossen.

Zu den bekannteren Sehenswürdigkeiten der Umgebung zählen der Nationalpark Pyrenäen und der Pont d’Espagne, eine rund vier Kilometer südwestlich von Cauterets gelegene Brücke über den Gave du Marcadau.

Literarische Erwähnung findet Cauterets in Heinrich Heines Versepos Atta Troll.

Gemeindepartnerschaften

Mit der spanischen Gemeinde Panticosa in der Provinz Huesca besteht eine Partnerschaft.

Radsport

Cauterets diente bereits als Zielort der Tour de France und der Vuelta a España. Neben Ankünften im Stadtgebiet nutzen die Organisatoren auch den Schlussanstieg der Route de Cambasque, die auf eine Höhe von 1350 Meter führt und auf einer Länge von fünf Kilometern eine durchschnittliche Steigung von über 7 % aufweist.[1]

Tour de France

Die erste Zielankunft fand im Jahr 1953 auf der 10. Etappe statt, die in Pau gestartet wurde und über den Col d’Aubisque (1709 m) führte.[2] Etappensieger wurde der Spanier Jesús Loroño, der auch die Bergwertung der 2. Kategorie auf der Ziellinie holte. Tags drauf wurde die 11. Etappe in Cauterets gestartet. Im Jahr 1989 kehrte die Tour de France nach Cauterets zurück, verlängerte mit der Route de Cambasque jedoch den Schlussanstieg. Miguel Indurain feierte seinen ersten Etappensieg und gewann die Bergwertung der 1. Kategorie. Wie bereits 1953 wurde auch 1989 der nächste Tagesabschnitt in Cauterets gestartet.[3]

1995 ging erneut eine Etappe in Cauterets/Cambasque zu Ende. Die Etappe wurde vom tödlichen Sturz des Italieners Fabio Casartelli überschattet, der in der Abfahrt des Col de Portet-d’Aspet (1069 m) gestürzt war. Der Etappensieg sowie die Bergwertung der 1. Kategorie ging an den Franzosen Richard Virenque. Die bisher letzte Ankunft fand im Jahr 2015 statt und ging im Stadtgebiet zu Ende. Rund drei Kilometer vor dem Ziel wurde diesmal mit der Côte de Cauterets (809 m) eine Bergwertung der 3. Kategorie abgenommen. Der Pole Rafał Majka sicherte sich Sowohl die Bergwertung als auch den Etappensieg.[3] Die 6. Etappe der Tour de France 2023 ging mit einer Bergankunft in Cauterets/Cambasque zu Ende.[4] Den Etappensieg sicherte sich der Slowene Tadej Pogačar, der zuvor als einziger Fahrer dem Angriff von Jonas Vingegaard auf dem Col du Tourmalet folgen hatte können.[5]

Zielankünfte in Cauterets bei der Tour de France
Jahr Etappe Zielankunft Etappensieger Bergwertung Sieger der Bergwertung
1953 13. Etappe Cautarets SpanienSpanien Jesús Loroño 2. Kategorie SpanienSpanien Jesús Loroño
1989 16. Etappe Cauterets/Cambasque SpanienSpanien Miguel Indurain 1. Kategorie SpanienSpanien Miguel Indurain
1995 16. Etappe Cauterets/Cambasque FrankreichFrankreich Richard Virenque 1. Kategorie FrankreichFrankreich Richard Virenque
2015 10. Etappe Zielankunft Polen Rafał Majka 3. Kategorie (Côte de Cauterets) Polen Rafał Majka
2023 6. Etappe Cauterets/Cambasque Slowenien Tadej Pogačar 1. Kategorie Slowenien Tadej Pogačar

Vuelta a España

Die 7. Etappe der Vuelta a España 2003 ging in Cauterets/Cambasque zu Ende und startete tags drauf im Stadtgebiet von Cauterets.[6] Etappensieger bei der Bergankunft wurde der Däne Michael Rasmussen der auch die Bergwertung der 1. Kategorie gewann.[7]

Zielankünfte in Cauterets bei der Vuelta a España
Jahr Etappe Zielankunft Etappensieger Bergwertung Sieger der Bergwertung
2003 7. Etappe Cauterets/Cambasque Danemark Michael Rasmussen 1. Kategorie Danemark Michael Rasmussen

Literatur

  • Michel Labrousse: CAUTERETS Hautes-Pyrénées, France. In: Richard Stillwell u. a. (Hrsg.): The Princeton Encyclopedia of Classical Sites. Princeton University Press, Princeton NJ 1976, ISBN 0-691-03542-3 (englisch, perseus.tufts.edu).
Commons: Cauterets – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. CyclingCols - Le Cambasque. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
  2. 40ème Tour de France 1953 - 10ème étape. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
  3. Cauterets dans le Tour de France. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
  4. Stage 6 - Tarbes > Cauterets-Cambasque - Tour de France 2023. Abgerufen am 27. Oktober 2022 (englisch).
  5. Pogacar schlägt zurück und nimmt Vingegaard 24 Sekunden ab | radsport-news.com. Abgerufen am 7. Juli 2023.
  6. Web Oficial de la Vuelta a España - Historia. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
  7. Vuelta a España 2003 Stage 7 results. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
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