Castres Olympique

Castres Olympique ist ein Rugby-Union-Verein aus der französischen Stadt Castres im Département Tarn. Er ist fünffacher französischer Meister und spielt in der höchsten Liga Top 14. Die Heimspiele werden im Stade Pierre-Fabre ausgetragen. Das Vereinsmotto lautet „Tous Ensemble“ (deutsch Alle zusammen).

Castres Olympique
Voller NameCastres Olympique
Spitzname(n) CO
Gegründet1906
StadionStade Pierre-Fabre
Plätze12.300
Präsident Pierre-Yves Revol
TrainerMauricio Reggiardo
Homepagewww.castres-olympique.com
LigaTop 14
2018/197. Platz
Heim
Auswärts

Geschichte

Im Jahr 1898 gründeten einige ehemalige Schüler des Gymnasiums von Castres im Café de l’Europe eine Mannschaft, um ihren Lieblingssport ausüben zu können. Die Rugbymannschaft war in den ersten Jahren eine Abteilung eines Sportvereins. Ihre Mitglieder waren aber unzufrieden mit der dominierenden Stellung des Radsports innerhalb dieses Vereins, spalteten sich deshalb 1906 ab und gründeten einen eigenen Verein. Diesen nannten sie Castres Olympique; die Vereinsfarben waren nun Blau-Weiß-Grau anstatt des früheren Gelb-Schwarz.

Der neu gegründete Verein erreichte 1921, also nach nur 15 Jahren, die oberste Liga und ist seither nie abgestiegen. 1948 gewann Castres sowohl den Coupe de France als auch den ersten Meistertitel, nach einem Finalsieg gegen Stade Montois. 1950 folgte der zweite Meistertitel, im Finale wurde der Racing Club de France bezwungen. Ab den frühen 1960er Jahren war Castres Olympique nicht mehr in der Lage, an die früheren Erfolge anzuknüpfen und war meist auf den hinteren Tabellenplätzen zu finden. 1988 beschloss Pierre Fabre, der Gründer des Pharma-Unternehmens Laboratoires Pierre Fabre, den Verein zu übernehmen und ihn wieder an die Spitze zu bringen. Er investierte große Summen und führte professionelle Strukturen ein. Dies zahlte sich wenige Jahre später aus.

Die Meisterschaft 1993 wurde von Castres gewonnen, das den FC Grenoble im Finale mit 14:11 besiegte. Schiedsrichter Daniel Salles verweigerte dabei Grenoble einen Versuch durch Olivier Brouzet.[1] Später gab er den Versuch durch Gary Whetton (Castres), obwohl Grenoble-Verteidiger Hueber den Ball zuerst in seiner Versuchszone aufsetzte.[2][3] Dieser Fehler, den Salles 20 Jahre später zugab, bescherte Castres den Titel.[4]

2013 besiegte Castres Olympique im Finale den RC Toulon. Ein Jahr später stand Castres Olympique erneut im Finale gegen den RC Toulon, verlor diesmal aber. 2018 besiegte Castres im Meisterschafts-Endspiel Montpellier Hérault Rugby mit 29:13 und sicherte sich so seinen fünften Titel. Auf europäischer Ebene erreichte Castres Olympique zwei Mal das Finale des European Challenge Cup (1997 und 2000) und gewann 2003 den European Shield.

Erfolge

Finalspiele von Castres Olympique

Meisterschaft

DatumMeister2. FinalistErgebnisOrtZuschauer
22. Mai 1949[5]Castres OlympiqueStade Montois14:3Stade des Ponts Jumeaux, Toulouse23.000
16. April 1950Castres OlympiqueRacing Club de France11:8Stade des Ponts Jumeaux, Toulouse25.000
5. Juni 1993Castres OlympiqueFC Grenoble14:11Parc des Princes, Paris48.000
6. Mai 1995Stade ToulousainCastres Olympique31:16Parc des Princes, Paris48.615
1. Juni 2013Castres OlympiqueRC Toulon19:14Stade de France, Paris80.033
31. Mai 2014RC ToulonCastres Olympique18:10Stade de France, Paris80.174
2. Juni 2018Castres OlympiqueMontpellier Hérault Rugby29:13Stade de France, Paris78.442
24. Juni 2022Montpellier Hérault RugbyCastres Olympique29:10Stade de France, Paris80.000[6]

European Challenge Cup

DatumSieger2. FinalistErgebnisOrtZuschauer
26. Januar 1997CS Bourgoin-JallieuCastres Olympique18:9Stade de la Méditerranée, Béziers10.000
27. Mai 2000Section PaloiseCastres Olympique34:21Stade des Sept Deniers, Toulouse6.000

European Shield

DatumSieger2. FinalistErgebnisOrtZuschauer
25. Mai 2003Castres OlympiqueCaerphilly RFC42:33Madejski Stadium, Reading3.500

Spieler

Aktueller Kader

Der Kader für die Saison 2019/2020:[7]

Vordermannschaft (forwards)

Pfeiler

  • Frankreich Marc Clerc
  • Tonga Paea Fa’anunu
  • Frankreich Tapu Falatea
  • Frankreich Wilfrid Hounkpatin
  • Sudafrika Daniel Kotze
  • Frankreich Tudor Stroe
  • Frankreich Antoine Tichit
  • Kanada Matthew Tierney
  • Neuseeland Karena Wihongi

Hakler

  • Frankreich Kevin Firmin
  • Sudafrika Jody Jenneker
  • Frankreich Marc-Antoine Rallier

Zweite-Reihe-Stürmer

  • Uruguay Rodrigo Capo Ortega
  • Frankreich Loic Jacquet
  • Frankreich Victor Moreaux
  • Frankreich Hans N’kinsi
  • Frankreich Christophe Samson

Dritte-Reihe-Stürmer

  • Frankreich Mathieu Babillot
  • Frankreich Baptiste Delaporte
  • Frankreich Camille Gérondeau
  • Frankreich Kévin Gimeno
  • Frankreich Anthony Jelonch
  • Neuseeland Alex Tulou
  • Frankreich Ma’ama Vaipulu
 

Hintermannschaft (backs)

Gedrängehalb

  • Frankreich Rory Kockott
  • Frankreich Ludovic Radosavljevic

Verbindungshalb

  • Frankreich Thomas Fortunel
  • Argentinien Benjamín Urdapilleta

Innendreiviertel

  • Frankreich Thomas Combezou
  • Frankreich Yann David
  • Sudafrika Robert Ebersohn
  • Frankreich Florian Vialelle

Außendreiviertel

  • Frankreich Armand Batlle
  • Frankreich Julien Caminati
  • Frankreich Benjamin Lapeyre
  • Frankreich Martin Laveau
  • Fidschi Filipo Nakosi
  • Kanada Taylor Paris

Schlussmann

  • Frankreich Julien Dumora
  • Frankreich Geoffrey Palis

Bekannte ehemalige Spieler

  • Fidschi Seremaia Baï
  • Schottland Johnny Beattie
  • Italien Pablo Canavosio
  • Frankreich Thomas Castaignède
  • Frankreich Gérard Cholley
  • IrlandIrland Jeremy Davidson
  • Frankreich Richard Dourthe
  • Frankreich Antoine Dupont
  • Schottland Max Evans
  • Schottland Richie Gray
  • Rumänien Adrian Lungu
  • Frankreich Raphaël Ibañez
  • Tonga Steve Mafi
  • Neuseeland Chris Masoe
  • Frankreich Jean Matheu-Cambas
  • Neuseeland Kees Meeuws
  • Frankreich Lionel Nallet
  • Frankreich Pascal Papé
  • Schottland Gordon Ross
  • Neuseeland Sitiveni Sivivatu
  • Samoa Joe Tekori
  • Neuseeland Gary Whetton

Einzelnachweise

  1. Combien de fois Bayonne s’est imposé dans la capitale ? Midi olympique, abgerufen am 3. Januar 2013 (französisch).
  2. Top 14: Toulon-Castres, souviens-toi, il y a vingt ans… Le Point, 1. Juni 2013, abgerufen am 14. Oktober 2020 (französisch).
  3. Ces sombres affaires qui ont entaché la réputation du rugby français. actu.fr, 1. August 2019, abgerufen am 14. Oktober 2020 (französisch).
  4. Daniel Salles à propos de Castres-Grenoble en 1993 : « Je me suis trompé ». Sud Ouest, 1. Juni 2013, abgerufen am 14. Oktober 2020 (französisch).
  5. Hierbei handelt es sich um ein Wiederholungsspiel. Das erste Finale, ausgetragen am 15. Mai 1949 am selben Ort, endete 3:3 n. V.
  6. Finale du Top 14 de rugby : Montpellier remporte son premier bouclier de Brennus en battant Castres 29-10. In: France Bleu. 24. Juni 2022, abgerufen am 30. Januar 2024 (französisch).
  7. Effectif. Castres Olympique, abgerufen am 20. November 2019 (französisch).
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