Castillon-du-Gard

Castillon-du-Gard ist eine französische Gemeinde mit 1676 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Gard in der Region Okzitanien. Sie gehört zum Arrondissement Nîmes und ist Mitglied im Gemeindeverband Communauté de communes Pays d’Uzès. Die Bewohner werden Castillonais und Castillonaises genannt.

Castillon-du-Gard
Castillon-du-Gard (Frankreich)
Castillon-du-Gard (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Gard (30)
Arrondissement Nîmes
Kanton Redessan
Gemeindeverband Pays d’Uzès
Koordinaten 43° 58′ N,  33′ O
Höhe 17–194 m
Fläche 17,38 km²
Einwohner 1.676 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 96 Einw./km²
Postleitzahl 30210
INSEE-Code 30073
Website www.castillondugard.fr

Gasse mit Blick auf die Kirche Saint-Christophe

Geografie

Bodennutzung, Hydrografie und Infrastruktur der Gemeinde (2018)

Die Gemeinde liegt zwischen den jeweils 22 Kilometer entfernten Städten Nîmes und Avignon sowie 15 Kilometer von Uzès entfernt. In zwei Kilometern Entfernung befindet sich der Pont du Gard.[1] Castillon-du-Gard befindet sich am östlichen Abschnitt der Gorges du Gardon und an einem kurzen Abschnitt des namensgebenden Flusses. Das Gemeindegebiet wird außerdem von Zuflüssen des Gardon bewässert, vom Ruisseau de Font Grasse im Westen und vom Ruisseau de Larrière im Osten.

Das Gebiet von Castillon-du-Gard ist Teil des Natura 2000-Schutzgebiets „Le Gardon et ses gorges“ (FR9101395) und des Natura 2000-Schutzgebiets „Gorges du Gardon“ (FR9110081).[2] Etwa 56 % der Fläche der Gemeinde, insbesondere im Norden, sind bewaldet oder von Strauch- und/oder Kräutervegetation bedeckt, knapp 30 % von Dauerkulturen.[3]

Umgeben wird Castillon-du-Gard von den sechs Nachbargemeinden:

La Capelle-et-Masmolène
Flaux
Valliguières
Vers-Pont-du-Gard Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Saint-Hilaire-d’Ozilhan
Remoulins

Geschichte

Das Dorf wurde 1207 erstmals erwähnt. Es wurde als Castrum Castelione bezeichnet, war also eine befestigte Siedlung. Im Jahr 1211 ging das Dorf in den Besitz der Kirche von Uzès über. Der Herr über den Ort war der Propst von Uzès, der ein Haus im Ort besaß. Das Dorf wurde zu damaliger Zeit durch einen kleinen Wall, von dem auf der Ostseite Reste erhalten geblieben sind, geschützt. Die Bevölkerung konzentrierte sich auf den Ortskern, die Weiler Saint-Caprais und Saint-Christophe in der Ebene wurden verlassen. Im 14. Jahrhundert war Saint-Caprais scheinbar vollständig verlassen, während Saint-Christophe von einer religiösen Gemeinschaft besiedelt wurde. Zu dieser Zeit scheint es Konflikte zwischen Castillon und umliegenden Dörfern gegeben zu haben. So beschwerten sich die Vertreter des Ortes 1307 in Beaucaire über den Viguier von Valliguières, der eine größere Menge Salz beschlagnahmt hatte. Das 14. Jahrhundert war vom Hundertjährigen Krieg, Raubüberfällen und einer Pestwelle geprägt. Im 16. Jahrhundert war der Ort Schauplatz der Religionskriege. 1568 wurde Castillon von den Protestanten erobert, zwei Jahre später von den Katholiken eingenommen. Am 27. Mai 1575 wurde der Ort erneut von den Protestanten erobert und im März 1580 von den Katholiken zurückerobert. 1626–1628 fiel das Dorf unter die Herrschaft des Herzogs von Rohan, der die Befestigungsanlagen abbauen ließ. 1720 wurde die Mauer auf Antrag der Gemeindevertretung repariert. 1865 war der Bau einer neuen Kirche abgeschlossen, die aufgrund des starken Bevölkerungswachstums in der Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut worden war. Kurz darauf wurde das Dorf schwer von der Reblaus getroffen, die einen Teil der Weinberge zerstörte.[1]

Einer der berühmtesten Bewohner des Ortes war der Medizinnobelpreisträger Niels Kaj Jerne, der hier am 7. Oktober 1994 starb.

Bevölkerungsentwicklung

Castillon-du-Gard: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
 
611
1800
 
605
1806
 
628
1821
 
712
1831
 
748
1836
 
731
1841
 
750
1846
 
760
1851
 
800
1856
 
826
1861
 
804
1866
 
794
1872
 
755
1876
 
720
1881
 
731
1886
 
648
1891
 
626
1896
 
594
1901
 
504
1906
 
505
1911
 
502
1921
 
430
1926
 
352
1931
 
333
1936
 
350
1946
 
323
1954
 
363
1962
 
434
1968
 
468
1975
 
589
1982
 
716
1990
 
759
1999
 
943
2006
 
1.152
2013
 
1.572
2020
 
1.679
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[4] INSEE ab 2006[5][6][7]
Ammerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Sehenswürdigkeiten

  • Alter Ortskern mit den Wasserspeiern, dem alten Wachturm und dem alten Portal
  • Dorfkirche Saint-Christophe
  • Alte romanische Kapelle (ehemalige Dorfkirche)
  • Romanische Kapelle Saint-Caprais aus dem 12. Jahrhundert, seit 1945 als Monument historique eingeschrieben
  • Windmühle
  • Kapellen der ehemaligen Weiler Saint-Caprais und Saint-Christophe[1]

Verkehr

Die Departementsstraße 981, die ehemalige Route nationale 581, von Alès nach Remoulins wird von Westen südlich des Zentrums der Gemeinde geführt, wo sie sich in die Departementsstraßen 19 und 19A gabelt. Die Departementsstraße 6086, die ehemalige Route nationale 86, von Lyon nach Nîmes durchquert die Gemeinde von Nord nach Süd am östlichen Rand ihres Gebiets. Zwei Buslinien der regionalen Transportgesellschaft liO verbinden die Gemeinde mit Alès, Avignon, Pont-Saint-Esprit und Nîmes.[8]

Commons: Castillon-du-Gard – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. cc-pontdugard.fr: Communes – Pont du Gard (Memento vom 10. September 2010 im Internet Archive) (französisch)
  2. Biodiversité dans les territoires - Castillon-du-Gard. Inventaire national du patrimoine naturel (INPN), abgerufen am 21. März 2024 (französisch).
  3. Répartition des superficies en 15 postes d’occupation des sols (métropole). CORINE Land Cover, abgerufen am 21. März 2024 (französisch).
  4. Notice Communale Castillon-du-Gard. EHESS, abgerufen am 21. März 2024 (französisch).
  5. Populations légales 2006 Commune de Castillon-du-Gard (30073). INSEE, abgerufen am 21. März 2024 (französisch).
  6. Populations légales 2013 Commune de Castillon-du-Gard (30073). INSEE, abgerufen am 21. März 2024 (französisch).
  7. Populations légales 2020 Commune de Castillon-du-Gard (30073). INSEE, abgerufen am 21. März 2024 (französisch).
  8. liO Gard. (PDF) liO, abgerufen am 21. März 2024 (französisch).
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