Cassis B Staudt

Cassis B Staudt (geboren als Birgit Staudt[1] vor 1980 in Stuttgart) ist eine Filmmusik-Komponistin, Singer/Songwriterin und Musik-Coach in Brooklyn und Berlin. Seit 2014 arbeitet Staudt nur noch als freischaffende Komponistin für Fernseh- und Kinofilme und produziert außerdem Songs, Filmmusik-Sinfonien und Klang-Skulpturen.

Leben und Wirken

Studium und musikalische Laufbahn

Cassis B Staudt begann mit sechs Jahren mit dem Klavierspielen. Nach dem Musikabitur studierte sie Musik und Regie an der Musikhochschule Hamburg[2] sowie Orchestrierung und Filmmusik an der Juilliard School New York.

Musikalisch erfolgte von 1993 bis 1999 eine Zusammenarbeit mit der Band „b-blush“. Von 1999 bis 2001 war Staudt Bandmitglied in der Band Angels of Ligth von Michael Gira und spielte auf verschiedensten Swans-Alben Akkordeon. Im Jahr 2000 gründete sie zusammen mit Serena Jost das DJ-Duo-Kollektiv „scratch N sniff“. Von 2000 bis 2009 formierte sie sich in der Band „Cassis & The Sympathies“ mit Matt Keating und Christian Schantz.[3] In den Jahren 2000 bis 2002 tourte sie mehrfach durch den deutschsprachigen Raum. In Berlin leitet Staudt die Band „Beauty and the Bs“ mit Alexander Dorenberg und Greta Brinkman[4] sowie den Electric Choir. Seit 2021 ist Cassis B Sängerin bei „Berlin Banter“.[5][6]

Für das HearArt Festival 2016 komponierte sie als Auftragswerk das Sinfonische Triptychon#1, eine orchestrale Filmmusik zu Kurzfilmen von Leighton Pierce, Phil Solomon und Paul Clipson, uraufgeführt von den Berliner Otto-Sinfonikern.[7][8] Zudem schrieb sie die Musik zum Kurzfilm Helene’s Briefe (2019, Regie Petra K Wagner)[9] und 2021/22 eine Klima Sinfonie, gefördert von Neustart Kultur.

Filmproduktionen

In Deutschland produzierte sie Filme von Matthias Glasner (Requiem, Schicksal und Zufall) und führte Regie bei Still. Für Dead Man fand sie die Locations und war danach viele Jahre auch als Location-Scout/Manager tätig (u. a. für Dead Man, Spider-Man I, Wallstreet: Money Never Sleeps, Insider). Zusammen mit Jörg Söchting führte sie Regie und produzierte den Dokumentarfilm Marc Ribot – Descent Into Baldness (1996).[10]

Von 1990 bis 2007 war sie bei Jim Jarmusch[2] tätig und produzierte diverse Kurzfilme und Musikvideos: Coffee and Cigarettes mit Iggy Pop und Tom Waits (Goldene Palme 1993), Coffee and Cigarettes mit Renée French und Alex Descas und Isaac de Bankolé; Musikvideos: It’s Alright with Me[11] und I don’t wanna grow up (Tom Waits), Dead Man Theme und Big Time (Neil Young).

Zum 2004 für den Oscar nominierten Film Ferry Tales hatte Staudt die Idee und schrieb die Musik.[12][13]

Diskografie

  • Heartcore. Mit der Band b-blush (Moon Records; 1999)
  • You Are Here. EP mit der Band b-blush (2001)
  • Flypaperthin. Album. Filmmusik Band: Boxerin mit Herbie Flowers, Helen Claire Lacey, Lars Schuy (2008)[14]
  • All Too Familiar. EP mit Berlin Banter (2021 ?)[5]

Filmographie (Auswahl)

  • 2003: Ferry Tales, Regie Katja Esson, Filmmusik
  • 2003: Sternzeichen,[15] Regie Peter Patzak, Songs
  • 2004: Die Boxerin, Regie Catharina Deus, Filmmusik
  • 2007: Empire II, Regie Amos Poe, Filmmusik
  • 2007: Living Lightly, Regie Robin Burke, Filmmusik
  • 2010: Ameisen gehen andere Wege, Regie Catharina Deus, Filmmusik
  • 2011: Einzelkämpfer, Regie Sandra Kaudelka, Filmmusik
  • 2013: Backroads USA – The Loniest Roads in America, Regie Katja Esson, Filmmusik
  • 2014: Mistress, Regie Anja Murmann, Filmmusik
  • 2016: American Rivers, Regie Katja Esson, Erkennungsmusik
  • 2017: Die Anfängerin, Regie Alexandra Sell, Source Musik
  • 2018: Gods of Molenbeek, Die Götter von Molenbeek, Filmmusik
  • 2019: Der Krieg in mir, Regie Sebastian Heinzel, Filmmusik
  • 2022: Auf der Suche nach Fritz Kann, Regie Marcel Kolvenbach, Filmmusik, nominiert für den Deutschen Dokumentarfilm Musikpreis 2022[16]
  • 2022: Adam & Ida – Almost a Fairytale, Regie Jan Tenhaven, Filmmusik
  • 2023: Burnout - Requiem auf die deutsche Atomkraft - Autor: Reinhard Schneider - Musik
  • 2023: Ostsee für Sturköppe, Regie Joana Vogdt, Filmmusik

Einzelnachweise

  1. Birgit Staudt. In: Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 15. Januar 2024.
  2. Kurzbiografie Cassis B. Staudt. In: pflanzenmusik.com. Abgerufen am 15. Januar 2024.
  3. Cassis & The Sympathies. Abgerufen am 11. Dezember 2022.
  4. Beauty and the Bs. In: americaninberlin.com. Archiviert vom Original am 5. Juli 2022; abgerufen am 13. Dezember 2022.
  5. Berlin Banter. Abgerufen am 11. Dezember 2022.
  6. Bio. Abgerufen am 11. Dezember 2022 (englisch).
  7. Hear Art Festival. In: www.hearart.de. Abgerufen am 11. Dezember 2022.
  8. Das Helden-Orchester spielt die Helden-Sinfonie. In: B. Z. 12. März 2016, abgerufen am 15. Januar 2024.
  9. Hélène's Briefe bei crew united, abgerufen am 15. Dezember 2022.
  10. Marc Ribot: Descent into Baldness. In: MusicFilmWeb. Abgerufen am 8. Februar 2021 (amerikanisches Englisch).
  11. Tom Waits - "It's Alright With Me". In: YouTube. Abgerufen am 11. Dezember 2022.
  12. Cassis Birgit Staudt bei Crew United, abgerufen am 16. Juli 2020.
  13. www.hearart.de. Abgerufen am 14. Dezember 2022.
  14. Flypaperthin. 7. September 2008, abgerufen am 11. Dezember 2022.
  15. Zodiac Sign (2003) – Full Credits. In: Internet Movie Database. Abgerufen am 11. Dezember 2022.
  16. interview with Cassis B Staudt, Cassis B Staudt talks about Composing the Searching for Fritz Kann Original Soundtrack, outsideleft.com, by LamontPaul, Founder & Publisher. Abgerufen am 4. März 2023.
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