Carlene Carter

Carlene Carter (* 26. September 1955 als Rebecca Carlene Smith in Nashville, Tennessee) ist eine US-amerikanische Country-Sängerin.

Carlene Carter, 2016

Anfänge

Carlene Carter, die Tochter von June Carter und Carl Smith, führte in dritter Generation die Tradition der Carter Family fort. Nach Heirat ihrer Mutter mit Johnny Cash wirkte sie bei Auftritten der Carter Family als Background-Sängerin mit. 1976 war ihre Stimme erstmals auf einer Aufnahme ihres Stiefvaters zu hören.

Mit 16 Jahren heiratete sie Joe Simpkins; die Ehe wurde zwei Jahre später kurz nach der Geburt von Tochter Tiffany Anastasia geschieden. Carter studierte einige Semester Musik, arbeitete kurz als Model und heiratete mit 19 Jahren John Routh. Auch diese Ehe wurde bald nach der Geburt des Sohnes Jackson Routh geschieden.

Karriere

1978 verbrachte sie kurze Zeit in Los Angeles, um dann nach London zu gehen, wo ihre erste Schallplatte, das Rock-orientierte Album Carlene Carter eingespielt wurde. Ein Jahr später heiratete sie den Musiker Nick Lowe, der ihre folgenden Alben Musical Shape und Blue Nun produzierte. Mit ihrer eigenwilligen Mischung aus Rock und Country war sie aber ihrer Zeit voraus, und die Verkaufszahlen waren entsprechend schlecht. Sie zog sich daraufhin vorübergehend von der Musik zurück und wirkte in einem Theaterstück mit.

Die Ehe mit Lowe hielt bis 1985. Dann kehrte Carter in die USA zurück, wo sie sich zunächst wieder der Carter Family anschloss.

1987 schloss sich Carter der norwegischen Band CCCP an, die der Musiker Casino Steel gegründet hatte, nachdem seine alte Band Horton-Steel zerfallen war. CCCP mischte verschiedenste Stilrichtungen, weitere Mitglieder waren der spätere Asia-Sänger John Payne und die norwegische Sängerin Claudia Scott. Gemeinsam spielten sie ein Album mit Coverversionen namens Let’s spend the Night together ein.

Ende der 1980er Jahre tat Carlene Carter sich privat und beruflich mit Howie Epstein zusammen, dem Bassisten von Tom Petty & the Heartbreakers.

1990 wurde nach langen Jahren musikalischer Pause das Album I Fell In Love veröffentlicht, mit dem ihr der Durchbruch in der Country-Szene gelang. Verantwortlicher Produzent war Howie Epstein, der auch einige Songs beisteuerte. Carter selbst schrieb einige Titel. Auch auf eine Komposition ihres Großonkels A.P. Carter wurde zurückgegriffen. Zwei Singleauskopplungen schafften es in die Country-Top-10. Auch das folgende Album Little Love Letters konnte an den hohen Qualitätsstandard anknüpfen.

Ihr vorerst letztes reguläres Album erschien 1995. Ein Jahr später wurde mit Hindsight 20/20 eine umfassende Compilation veröffentlicht. 2001 wurde Carlene Carter in einem gestohlenen Sportwagen festgenommen; es wurde mehrfach wegen Heroinbesitzes gegen sie ermittelt. 2003 wurde Carter zu 18 Monaten Bewährungsstrafe verurteilt.

Am 4. Februar 2006 heiratete Carlene Carter in Cinnamon Hill auf Jamaika ihren Verlobten, den Schauspieler Joseph „Joe“ Breen. Ab März 2006 gab sie wieder Konzerte in den USA und am 1. Juli 2006 trat sie auf einem Countryfestival in Interlaken in der Schweiz auf. Auf diesen Konzerten konnten die Fans erstmals eine frühe Version ihres neuen Studio-Albums Stronger kaufen, produziert von ihrem Halbbruder John Carter Cash. Im März 2008 erschien das Album in einer neuen Fassung, nun produziert von John McFee.

2014 veröffentlichte sie das Album Carter Girl, welches sich musikalisch an die frühere Musik der Carter-Family anlehnt.

Seit 2015 arbeitet sie eng mit dem Musiker John Mellencamp zusammen, zunächst als Gastsängerin auf dessen Plain Spoken-Tournee und im Jahr 2017 schließlich mit dem gemeinsamen Album Sad Clowns and Hillbillies.

Diskografie

Alben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US  Coun­try
1980 Musical Shapes US139
(6 Wo.)US
1990 I Fell In Love Coun­try19
(46 Wo.)Coun­try
1993 Little Love Letters US196
(1 Wo.)US
Coun­try35
(25 Wo.)Coun­try
1995 Little Acts Of Treason Coun­try65
(3 Wo.)Coun­try
2008 Stronger Coun­try69
(1 Wo.)Coun­try
Produzent: John McFee
2014 Carter Girl Coun­try40
(1 Wo.)Coun­try
Produzent: Don Was
2017 Sad Clowns & Hillbillies US11
(2 Wo.)US

Weitere Alben

  • 1978: Carlene Carter
  • 1979: Two Sides Of Every Woman
  • 1981: Blue Nun
  • 1983: C’est C Bon
  • 2006: Stronger - Pre-Release (Produzent: John Carter Cash)

Livealben

  • 1994: Hurricane: Live at the Crazy Horse

Livevideo

  • 1983: Carlene Carter: Live in London (Aufgenommen im Marquee Club)

Kompilationen

  • 1996: Hindsight 20/20
  • 2007: The Platinum Collection

Singles

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[1]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 Coun­try
1979 Do It in a Heartbeat
Two Sides to Every Woman
Coun­try42
(8 Wo.)Coun­try
1980 Baby Ride Easy
Musical Shapes
Coun­try76
(5 Wo.)Coun­try
1990 I Fell in Love
I Fell in Love
Coun­try3
(21 Wo.)Coun­try
Come On Back
I Fell in Love
Coun­try3
(20 Wo.)Coun­try
1991 The Sweetest Thing
I Fell in Love
Coun­try25
(17 Wo.)Coun­try
One Love
I Fell in Love
Coun­try33
(12 Wo.)Coun­try
1993 Every Little Thing
Little Love Letters
Coun­try3
(20 Wo.)Coun­try
Unbreakable Heart
Little Love Letters
Coun­try51
(8 Wo.)Coun­try
1994 I Love You ’Cause I Want To
Little Love Letters
Coun­try50
(9 Wo.)Coun­try
Something Already Gone
Maverick O.S.T.
Coun­try43
(10 Wo.)Coun­try
1995 Love Like This
Little Acts of Treason
Coun­try70
(3 Wo.)Coun­try
Hurricane
Little Acts of Treason
Coun­try75
(1 Wo.)Coun­try
Folgende Lieder erschienen nicht als Single, wurden aber durch das Album zu Download und Streaming bereitgestellt und konnten somit eine Platzierung erlangen:
1995 Rockin’ Little Christmas
A Giant Country Christmas, Vol. 1
Coun­try66
(1 Wo.)Coun­try

Weitere Singles

  • 1978: Never Together (But Close Sometimes)
  • 1978: Love Is Gone
  • 1979: Old Photographs
  • 1980: Ring of Fire
  • 1981: Oh How Happy (mit Paul Carrack)
  • 1981: Do Me Lover (mit Paul Carrack)
  • 1983: Meant It for a Minute
  • 1983: Heart to Heart
  • 1994: Sweet Meant to Be
  • 1996: He Will Be Mine
  • 2008: Bring Love
  • 2014: Little Black Train

Gastbeiträge

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US  Coun­try
1983 I Couldn’t Say No
Special Pain
US32
(12 Wo.)US
mit Robert Ellis Orrall
1989 Time’s Up
County Line
Coun­try26
(18 Wo.)Coun­try

Quellen

  1. Chartquellen: US
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