Carl Friedrich Seutter von Loetzen
Carl Friedrich Seutter von Loetzen (* 11. Januar 1820 in Lindau; † 23. September 1892 in Wien) war ein deutsch-österreichischer Industrieller und Abgeordneter zum österreichischen Reichsrat.
Leben
Der Sohn des Lindauer Weinhändlers Johann Adam aus dem Patriziergeschlecht Seutter begann seine berufliche Laufbahn als Lehrling im Unternehmen seines Bruders, der Firma Hail & Seutter, ehe er als Handelsreisender eines Wiener Baumwollgarngeschäfts tätig war. Dort wurde er in der Folge Prokurist und später Gesellschafter. Ab 1873 wurde er alleiniger Inhaber der seit 1861 geführten Firma Seutter & Co. In der Zeit von 1874 bis 1879 gehörte Carl Seutter dem Abgeordnetenhaus zum österreichischen Reichsrat an. Nach dem Tod seines Bruders Eduard legte er sein Mandat nieder und übernahm 1879 die Prager Firma und 1880 ein Werk in Seebach (Gemeinde Seeboden) bei Spittal an der Drau.
Mit dem Kauf einer Baumwollspinnerei und Mühle in Unter-Eggendorf bei Wiener Neustadt baute Carl Seutter ab 1882 ein Firmenimperium auf, das in seiner besten Zeit bis zu 500 Beschäftigte zu verzeichnen hatte. Seutter vergaß dabei auch nicht die sozialen Komponenten, denn dem Werk war neben den Werkstätten für die Ausbildung der Arbeiter auch eine Arbeitersiedlung mit einem Kindergarten und einer Schule angeschlossen.
Darüber hinaus war Carl Seutter auch Handelskammerrat und Handelsgerichtsbeisitzer sowie Repräsentant des Gremiums der Wiener Kaufmannschaft. Weiters nahm er innerhalb der evangelischen Gemeinde in Wien eine herausragende Stellung ein.
Würdigung
Nach ihm wurde 1894 die Seuttergasse im 13. Wiener Gemeindebezirk (Hacking) sowie die Seuttergasse in Eggendorf benannt.
Einzelnachweise
- E. Lebensaft: Seutter von Loetzen Carl Friedrich. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 12, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3580-7, S. 200 f. (Direktlinks auf S. 200, S. 201).
- Zu Hause in Eggendorf – Amtliche Nachrichten der Gemeinde Eggendorf; Ausgabe Oktober 2009, Seiten 4/5 – online-Version (pdf, 1,66 MB)