Carl Emil Doepler
Carl Emil Doepler (* 8. März 1824; † 20. August 1905 in Berlin) war ein deutscher Maler, Buchillustrator und Kostümbildner.[1]
Leben und Werk
Doepler begann seine Ausbildung bei Ferdinand Piloty in München. Von 1849 bis 1854 war er in New York, kehrte dann aber wieder zur weiteren Ausbildung 1855 nach München zu Pilotys Sohn Carl Theodor zurück. Von 1860 bis 1870 war er Kostümzeichner am Theater in Weimar und Lehrer für Kostümkunde an der dortigen Kunstschule. Ab 1870 wurde er als Professor nach Berlin berufen.[2] Er malte zahlreiche Abbildungen, illustrierte Artikel und Bücher (z. B. Die Gartenlaube), gestaltete Wandbilder für Privathäuser und malte Gemälde mit Motiven aus der nordisch-germanischen Mythologie.
Bühnenkostüme für Wagners Ring
Als Kostümbildner entwarf er 500 Zeichnungen für Kostüme zur ersten Inszenierung des Rings des Nibelungen bei den neugegründeten Bayreuther Festspielen im Jahre 1876, die Richard Wagner jedoch als „zu historisch“ kritisierte. Sie wurden trotzdem verwendet, aber 1881 verkaufte man die komplette Ausstattung der Uraufführung mit den Kostümen Doeplers dem Operndirektor Angelo Neumann. Dieser schickte den Bayreuther Ring auf Gastspielreisen in ganz Europa.[3][4] Hierdurch wurden die Köstume als „richtungweisend“ angesehen.
Seine Frau Berta (geb. Schüler, gest. 10. Februar 1902 im 80. Lebensjahr in Berlin) war eine Kusine von Else Lasker-Schüler. Sein Sohn Emil Doepler (1855–1922) war Maler, Kunstgewerbler, Gebrauchsgraphiker und Heraldiker.
Veröffentlichungen
- 75 Jahre Leben Schaffen Streben: Eines Malersmannes Letzte Skizze (Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig 1900), Kessinger Pub Co, ISBN 978-1-160-76204-5
Literatur
- Cécile Lowenthal-Hensel, Sigrid Gräfin von Strachwitz: Europa im Porträt: Zeichnungen von Wilhelm Hensel 1794-1861, Bände 1-2, Seite 134, Gebr. Mann, 2005, ISBN 3-7861-1994-5.
- Joachim Heinzle: Der Ring des Nibelungen. Carl Emil Doeplers Kostümbilder für die Erstaufführung in Bayreuth., Primus Verlag, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-8262-3037-0.
- Anna-Amalia-Bibliothek Weimar (Hrsg.): Der Ring des Nibelungen. Carl Emil Doeplers Kostümbilder für die Erstaufführung des Ring in Bayreuth. Reprint der Originalausgabe Berlin 1889. Mit einem neuen Nachwort von Joachim Heinzle. Reprint Verlag Leipzig, Darmstadt, 2012.
- Joachim Heinzle: Indianer-Häuptlinge in Walhall. Ein Mythos wird kostümiert In: literaturkritik, Ausgabe 5/2013, online unter literaturkritik.de.
- Axel Stefek: Wer war wer in Weimar? Ein historischer Stadtkalender 2024. in: Axel Stefek / Verein der Freunde und Förderer des Stadtmuseums Weimar im Bertuchhaus e. V. (Hg.): Beiträge zur Weimarer Geschichte, H. 2024, S. 165–218, hier S. 188–189.
Einzelnachweise
- Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). 3., völlig überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X.
- Karl Emil Doepler aus Allgemeines Künstler-Lexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Hrsg. von Günter Meißner. Band XXVIII, 2001, 238.
- Essay von Joachim Heinzle zu den Nibelungen-Kostümen
- Volker Mertens, Das Nibelungenlied, Richard Wagner und kein Ende, in: Die Nibelungen, S. 59–496, hier S. 480
Weblinks
- Carl Emil Doepler in HeidICON Illustrationen der Fliegenden Blätter
- Nachlass Bundesarchiv N 2051