Carl Devrient

Carl August Devrient, eigentlich Carl De Vrient, auch Karl Devrient (* 5. April 1797 in Berlin; † 3. August 1872 in Lauterberg im Harz) war ein deutscher Theaterschauspieler.

Der Schauspieler Carl Devrient. Zeichnung von Hermann Scherenberg.
Carl Devrient, Lithographie von Josef Kriehuber, 1829
Grabmal auf dem Friedhof Engesohde

Leben

Devrient war der älteste Sohn des Berliner Seidenhändlers Tobias Philipp De Vrient. Sein Vater sah für ihn wie für seine Brüder Eduard Devrient und Gustav Emil Devrient eine kaufmännische Laufbahn vor. Der Schauspieler Ludwig Devrient war sein Onkel.

Nach dem Besuch des Gymnasiums zum Grauen Kloster meldete sich Devrient als Freiwilliger in Colombs Husarenregiment. Er kämpfte 1815 als Siebzehnjähriger in der Schlacht bei Waterloo gegen Napoléons Truppen. Devrient übernahm 1817 einen Betrieb eines anderen Onkels in Zwickau und arbeitete zeitweise in Berlin. Mit Hilfe seines Onkels erhielt er sein erstes Engagement in Braunschweig, am 28. Juli 1819 debütierte Devrient in Friedrich Schillers „Wilhelm Tell“. Seine Laufbahn führte ihn von Braunschweig nach Dresden. Hier heiratete Devrient 1823 die damals achtzehnjährige Opernsängerin Wilhelmine Schröder-Devrient. Sein Sohn Friedrich wurde 1827 in Dresden geboren, mit ihm spielte Devrient häufig gemeinsam. 1828 ließ er sich von Wilhelmine scheiden; sie arbeiteten aber bis 1834 weiterhin zusammen.

Weitere Stationen in Devrients Karriere waren Paris, Karlsruhe und im Jahre 1839 Hannover. Hier wirkte der Heldendarsteller 33 Jahre am Hoftheater. Zu Beginn seiner Laufbahn spielte er jugendliche Helden und Liebhaber, später Charakterrollen wie König Lear oder Wallenstein.

Devrient wurde 1844 in der Loge Zur Ceder in Hannover in den Freimaurerbund aufgenommen.[1]

1855 heiratete er die Sängerin und Schauspielerin Johanna Block. Aus dieser Ehe stammt sein Sohn Max Devrient, der ebenfalls Schauspieler wurde.

Der Hofschauspieler wurde laut dem Adressbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Hannover für 1866 mit der Goldenen Ehrenmedaille für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet.[2]

1869 erhielt er die Ehrenbürgerwürde der Stadt Hannover verliehen. Devrient starb 1872 während eines Kuraufenthaltes in Lauterberg im Harz.

Ehrengrab

Das Ehrengrab von Carl Devrient findet sich auf dem Stadtfriedhof Engesohde in Hannover, Abteilung 12, Grabnummer 1 a- b.[3]

Siehe auch

Commons: Carl Devrient – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jürgen Holtorf: Die Logen der Freimaurer, Nikol Verlags GmbH, Hamburg ISBN 3-930656-58-2 S. 143
  2. Franz Rudolf Zankl: Ehrenmedaille für Kunst und Wissenschaft, in: Hannover Archiv, Blatt K 34
  3. Karin van Schwartzenberg (Verantw.): Ehrengräber und Gräber bedeutender Persönlichkeiten auf dem Stadtfriedhof Engesohde, Faltblatt DIN A3 mit Übersichtsskizze, hrsg. von der Landeshauptstadt Hannover, Der Oberbürgermeister, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, Bereich Städtische Friedhöfe, Sachgebiet Verwaltung und Kundendienst, Hannover, 2012
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