Carl Ethan Akeley
Carl Ethan Akeley (* 19. Mai 1864 in Clarendon, New York; † 18. November 1926 in Belgisch-Kongo) war ein amerikanischer Jäger, Taxidermist, Naturforscher, Professor, Künstler und Erfinder. Akeley erhielt mehr als 30 Patente für seine Erfindungen.
Leben
1886 begann er im Milwaukee Public Museum und später im Field Museum of Natural History als Taxidermist zu arbeiten und zu forschen. Er spezialisierte sich auf afrikanische Säugetiere, besonders Gorillas und Elefanten.
1902 heiratete er die Naturforscherin Delia Akeley. Zusammen unternahmen sie mehrere Expeditionen nach Afrika. 1909 traf das Ehepaar Akeley während einer eigenen Expedition für das American Museum of Natural History mit Theodore Roosevelt zusammen, der die Smithsonian-Roosevelt African Expedition leitete. Gemeinsam gingen sie auf die Elefantenjagd, um für Akeley die benötigten Exemplare zu schießen.[1] In den folgenden Jahren unternahm er zahlreiche weitere Reisen und studierte vor allem Gorillas. Aus diesen Expeditionen resultierte sein Engagement für den Artenschutz. So setzte er sich für den Aufbau des Albert-Nationalparks, des ersten Naturreservats in Afrika, ein.
Carl Ethan Akeley war auch als Künstler bekannt. Seine Skulpturen, von denen einige im American Museum of Natural History ausgestellt sind, stellen überwiegend Tiere dar.
1924 ließen Carl und Delia Akeley sich scheiden. Akeley heiratete noch im selben Jahr die Forscherin Mary Jobe Akeley. 1926 unternahmen sie zusammen eine Expedition in die damalige Kolonie Belgisch-Kongo, wo sie im Auftrag des American Museum of Natural History Tiere und Pflanzen erforschten und fotografierten. Als Carl Akeley 1926 unerwartet starb, übernahm Mary Jobe Akeley die Leitung der Expedition und führte seine Forschungen weiter. Mary Jobe Akeley veröffentlichte später mehrere Bücher über diese Reisen.
Akeley selbst veröffentlichte unter anderem eine Autobiografie unter dem Titel Im hellsten Afrika (In Brightest Africa). Er starb während seiner fünften Afrikaexpedition im Kongo am Fieber und ist nur wenige Kilometer von der Stelle, an der er die erste Begegnung mit dem Gorilla „Old Man of Mikeno“ hatte, beerdigt. Im American Museum of Natural History ist ihm zu Ehren ein Saal nach ihm benannt.
Erfindung des Spritzbetons
Seine bekannteste Erfindung ist der Spritzmörtel bzw. Spritzbeton, den er Anfang des 20. Jahrhunderts erfand und für den er 1911 ein Patent bekam (Patentanmeldung 1908 als „Apparat zum Mischen und Auftragen von plastischen Materialien“). Er suchte anfangs eine Methode, bei seinen Präparationsarbeiten plastische Modelle von großen Tieren herzustellen. Dafür baute er ein Drahtgerüst, und mit einer speziellen Kanone sprühte er mit komprimierter Luft Mörtel an den Draht. Zuerst stellte er für das Field Museum of Natural History in Chicago mit seiner Zementkanone Modelle von Tieren für Museumsausstellungen her, später wandte er diese Methode auch an Gebäuden an.
Werke (Auswahl)
- Im hellsten Afrika. Verlag August Scherl, 1925.
- mit Mary Lenore Jobe Akeley: Adventures in the African jungle. Verlag Dodd, Mead & Company, 1930.
- mit Mary Lenore Jobe Akeley: Lions, gorillas and their neighbors. Verlag Dodd, Mead & Company, 1932.
Weblinks
- Literatur von und über Akeley
- Akeley inmitten seiner Präparationen (Foto)
- Biografie in Edward Porter Alexander: The Museum in America: Innovators and Pioneers. Alta Mira 1997, ISBN 0-7619-8946-3.
- Akeley Hall of African Mammals im American Museum of Natural History
Einzelnachweise
- J. Lee Thompson: Theodore Roosevelt Abroad. Nature, Empire, and the Journey of an American President. Palgrave Macmillan, New York 2010, ISBN 978-0-230-10277-4, S. 65–66.