Camille Saglio

Camille Marie Joseph Saglio (* 4. September 1804 in Straßburg, Elsass; † 23. September 1889 in Paris) war ein französischer Landschaftsmaler und Illustrator der Düsseldorfer Schule.

Leben

Ansicht von Civita Castellana, Italien, 1842; Musée Rolin, Autun
Cervara di Roma (Stich nach gemalter Ansicht von Camille Saglio)

Saglio war ein Spross der berühmten elsässischen, aus Plesio in der Lombardei eingewanderten Familie Saglio, die im 18. und 19. Jahrhundert bekannte Unternehmer, Politiker und Wissenschaftler hervorbrachte. Sein Vater war der Unternehmer François Joseph Jean Saglio (1765–1813), seine Mutter Marie Suzanne van Recum (1774–1844) aus Grünstadt, die Schwester von Johann Nepomuk und Andreas van Recum. Camille Saglio war das sechste von neun Kindern, er hatte zwei Schwestern und sechs Brüder. Zusammen mit seinem Bruder Charles Joseph André Saglio (1799–1862) leitete er die Zuckerraffinerien von Ingouville und Harfleur bei Le Havre (Normandie).[1] Am 12. Februar 1822 heiratete er in erster Ehe in Paris seine Cousine Joséphine Amélie Paravey[2], am 18. Januar 1834 in zweiter Ehe in Paris deren Schwester Thérèse Alexandrine Josèphine Paravey (1810–1884), die zwischen 1834 und 1846 drei Jungen und zwei Mädchen gebar, unter ihnen den späteren Ingenieur Camille Saglio (1844–1904)[3][4] und die Tochter Amélie Saglio (1838–1889), die 1860 den französischen Maler Alfred de Curzon heiratete.[5]

1835/1836 besuchte Saglio die Klasse für Landschaftsmalerei von Johann Wilhelm Schirmer an der Kunstakademie Düsseldorf.[6][7] Schirmer, seinen Lehrer, machte er 1836 mit der rauen Küstenlandschaft von Le Havre bekannt.[8][9] 1846 ehrte ihn der Salon de Paris, an dessen Ausstellungen er zwischen 1839 und 1875 teilnahm, mit einer „zweiten Medaille“.[10]

Viele seiner Landschaftsansichten dienten als Vorlage von Stichen.

Werke (Auswahl)

Literatur

  • Alice Bauer, Janine Carpentier: Répertoire des artistes d’Alsace des dix-neuvième et vingtième siècle. Peintres, sculpteurs, graveurs, dessinateurs. Band 5 (S–U), Oberlin, Strasbourg 1988.
Commons: Camille Saglio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Edouard Delobette: Ces Messieurs du Havre. Negociants, commissionnaires et armateurs de 1680 a 1830. Dissertation Université de Caen, Caen 2005, S. 200, Fußnote 380 (Digitalisat)
  2. Genealogische Webseite zu Joséphine Amélie Paravey
  3. Camille Marie Joseph Saglio, genealogisches Datenblatt im Portal gw.geneanet.org, abgerufen am 7. Mai 2016
  4. Französische Webseite zum Sohn Camille Saglio (1844–1904)
  5. Amélie Saglio, genealogisches Datenblatt im Portal gw.geneanet.org, abgerufen am 7. Mai 2016
  6. Rudolf Theilmann: Die Schülerliste der Landschafterklasse von Schirmer bis Dücker. In: Wend von Kalnein (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0409-9, S. 145
  7. Bettina Baumgärtel, Sabine Schroyen, Lydia Immerheiser, Sabine Teichgröb: Verzeichnis der ausländischen Künstler und Künstlerinnen. Nationalität, Aufenthalt und Studium in Düsseldorf. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 1, S. 139
  8. Bernhard Poll (Hrsg.): Rheinische Lebensbilder. Band 3, Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde, Rheinland-Verlag, Düsseldorf 1971, S. 199
  9. Heinrich Appel: Plastik und Malerei im Rheinland. Verlag C. Hamel, Düren 1983, S. 198, 217
  10. Henri de Curzon: Alfred de Curzon, peintre (1820–1895). Sa vie e son œuvre d’après ses souvenirs, ses lettres, ses contemporains. Librairie Fischbacher, Paris 1914, S. 158 (Digitalisat 1 im Portal archive.org, Digitalisat 2 im Portal archive.org)
  11. Briganten in wilder Gebirgslandschaft, Webseite im Portal artnet.de, abgerufen am 7. Mai 2016
  12. Vue de Civita Castellana, Datenblatt im Portal culture.gouv.fr, abgerufen am 7. Mai 2016
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