Camille Flers
Camille Flers (* 15. Februar 1802 in Paris; † 27. Juni 1868 in Annet-sur-Marne) war ein französischer Maler und Zeichner, Schauspieler und Tänzer.
Leben und Werke
Flers war der Sohn von Jean Charles Flers, Direktor der Porzellanmanufaktur Nast in Paris, und seiner Ehefrau Marie Thérèse Bloufflerd, die aus Annet-sur-Marne stammten. Er sammelte erste künstlerische Erfahrungen im Atelier des Porzellandekorateurs Demarcy. Seine weitere Ausbildung sollte er bei dem Theatermaler Cicéri erhalten. Flers beschloss aber, Schauspieler zu werden, und ging im Jahr 1821 nach Brasilien. Dort wurde er nach einigen anderen Versuchen, Geld zu verdienen, am kaiserlichen Theater in Rio de Janeiro Tänzer.
Später kehrte er nach Frankreich zurück und heiratete am 11. November 1826 Louise Adèle Clauss,[1] eine Tochter des Porzellanfabrikanten Jean Marx Clauss und seiner Ehefrau Odille Seeger.[2]
Nach Paris zurückgekehrt, nahm er sein Studium bei Joseph François Pâris wieder auf. Danach zog er nach Belleville. Er war einer der frühen Plein-air-Maler und schuf realistische Landschaftsbilder. Flers bildete nun seinerseits Schüler aus. 1831 trat Louis Cabat in sein Atelier ein. Im selben Jahr stellte Flers zum ersten Mal im Salon aus. Sein Bild Cascade de Pissevache fand Anklang, und bis 1863 beteiligte er sich regelmäßig an weiteren Ausstellungen im Salon. Am 11. September 1849 wurde er mit dem Ritterkreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet.
In seinen späteren Jahren malte Flers, der als einer der Erneuerer der französischen Landschaftsmalerei seiner Generation gilt, vor allem in der Umgebung von Aumale in der Normandie, außerdem an Seine und Marne und in der Gegend von Fontainebleau.
Bilder von seiner Hand gelangten in den Louvre sowie in Museen in Le Puy, Chalon-sur-Saône, Orléans, Béziers und ins Musée Wicar in Lille.
Zur Nutzung der Pastellmalerei bei Landschaftsdarstellungen veröffentlichte er 1846 einen Aufsatz mit dem Titel Du Pastel, de son application au paysage en particulier in der Zeitschrift La Revue de Paris.[3]
Flers wurde auf dem Friedhof Père Lachaise beigesetzt.
Literatur
- Philippe Burty: Tableaux, études, pastels & dessins et quelques tableaux anciens & modernes – Camille Flers. Pillet, Paris 1868 (französisch, archive.org – Mit ausführlicher Biografie und Werkverzeichnis der Versteigerung anlässlich seines Todes).
- Michael Bryan: Dictionnary of Painters and Engravers, Biographical and Critical. Band I: A–K. London 1886, S. 504 (Textarchiv – Internet Archive).
- Théophile Gautier: Histoire du romantisme. Suivie de Notices romantiques et d’une Étude sur la poésie française. Charpentier et Cie, Paris 1874, S. 224–225 (books.google.de).
- Hans Vollmer: Flers, Camille. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 12: Fiori–Fyt. E. A. Seemann, Leipzig 1916, S. 91 (Textarchiv – Internet Archive).
- Flers (Camille). In: Dictionnaire critique et documentaire des peintres, sculpteurs, dessinateurs et graveurs de tous les temps et de tous les pays. Band 4: Dughet–Gillet. Gründ, Paris 1976, ISBN 2-7000-0152-4, S. 399 (französisch, Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
- Camille Flers. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 41, Saur, München u. a. 2004, ISBN 3-598-22781-7, S. 192.
Weblinks
- Werke von Flers in Joconde. Portail des collections des musées de France auf culture.gouv.fr
- The Cleveland Museum of Art: Cottage by the River with Washerwomen – 1835 im Bildarchiv – Internet Archive
- Camille Flers (Biography) (englisch) und Werke artnet.de
Einzelnachweise
- Mariage de Camille Flers, artiste peintre sur porcelaine, 9, rue des Amandiers, avec Louise Adèle Clauss, 5, rue des Trois-Bornes. FranceArchives, 2010, abgerufen am 27. Februar 2019 (französisch).
- Les artistes locaux: Camille Flers à Annet-sur-Marne. 22. Februar 2011 auf villeparisis-histoire.over-blog.com
- Camille Flers: Du Pastel, de son application au paysage en particulier. In: La Revue de Paris. Heft 9. Desmengeot et Goodman, Paris September 1846, S. 175–187 (books.google.de).