Calzadilla de los Barros

Calzadilla de los Barros ist ein südwestspanischer Ort und eine Gemeinde (municipio) mit ca. 700 Einwohnern im Süden der Provinz Badajoz in der Autonomen Gemeinschaft Extremadura. Der Ort liegt an der schon in der Antike bekannten, im Mittelalter jedoch hauptsächlich als Pilgerweg (camino) nach Santiago de Compostela genutzten Via de la Plata.

Gemeinde Calzadilla de los Barros

Calzadilla de los Barros – Ortsansicht
Wappen Karte von Spanien
Calzadilla de los Barros (Spanien)
Calzadilla de los Barros (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Extremadura Extremadura
Provinz: Badajoz
Comarca: Llerena
Gerichtsbezirk: Zafra
Koordinaten: 38° 18′ N,  19′ W
Höhe: 558 msnm
Fläche: 52,23 km²
Einwohner: 716 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 14 Einw./km²
Postleitzahl(en): 06249
Gemeindenummer (INE): 06027 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeisterin: María de Gracia Lucas Pinilla
Website: Calzadilla de los Barros
Lage des Ortes
Iglesia del Divino Salvador

Lage und Klima

Der etwa 558 m hoch gelegene Ort Calzadilla de los Barros liegt an der Verbindungsstraße zwischen Sevilla (ca. 120 km südlich) und Mérida (ca. 92 km nördlich). Ca. 34 km trennen den Ort von der östlich gelegenen sehenswerten Kleinstadt Llerena. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 695 mm/Jahr) fällt überwiegend im Winterhalbjahr.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr18571900195020002021
Einwohner119911931619848721[2][3]

Aufgrund der zunehmenden Mechanisierung der Landwirtschaft, der Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe („Höfesterben“) und dem daraus entstandenen Mangel an Arbeitsplätzen wanderten viele Familien und Einzelpersonen seit der Mitte des 20. Jahrhunderts in die größeren Städte ab („Landflucht“).

Wirtschaft

An erster Stelle im Wirtschaftsleben der Gemeinde steht traditionell die ursprünglich zur Selbstversorgung betriebene Landwirtschaft. Auf den Feldern wurden Weizen, Gerste, Wein etc. kultiviert; die Hausgärten lieferten Gemüse und später auch Kartoffeln und Tomaten. Heute werden in den ausgedehnten Steineichenwäldern Schweine gehalten, deren Schinken zu Jamón Ibérico weiterverarbeitet werden.

Geschichte

Der Ort liegt an der bereits in der Antike genutzten Handels- und Militärstraße der Via de la Plata, die von Hispalis (Sevilla) über Emerita Augusta (Merida) nach Asturica Augusta (Astorga) führte. Westgotische und selbst maurische Spuren fehlen. Im Jahr 1242 wurden der im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnte Ort und sein Umland durch Truppen Ferdinands III. von Kastilien zurückerobert (reconquista) und anschließend mit Christen aus dem Norden der Iberischen Halbinsel wiederbesiedelt (repoblación). In dieser Zeit wandelte sich der alte Handelsweg zu einem Pilgerweg zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela. Das Gebiet stand lange Zeit unter der Verwaltung des Santiagoordens, dessen regionales Zentrum in der ca. 30 km östlich gelegenen Kleinstadt Llerena lag.

Sehenswürdigkeiten

Die einschiffige Iglesia del Divino Salvador ist ein Bau aus der Zeit um 1500. Die äußerlich eher unscheinbar aussehende Kirche ist größtenteils aus Bruchsteinen gemauert und zeigt insgesamt einen deutlichen Wehrcharakter (Zinnen, hochgelegene Fenster). Das etwa 15 m breite tonnengewölbte Langhaus führt zu einer fensterlosen polygonal gebrochenen Apsis, in der eines von nur wenigen gotischen Altarretabeln (retablos) im Süden Spaniens erhalten ist. Das vermutlich vom in Zafra wohnenden Meister Antón de Madrid gefertigte Retabel enthält 28 Tafelbilder mit Szenen aus dem Leben und Leiden Christi. Es ist das einzig erhaltene Werk des Künstlers.[4]

Commons: Calzadilla de los Barros – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Calzadilla de los Barros – Bevölkerungsentwicklung
  3. Calzadilla de los Barros – Lage + Fakten
  4. Calzadilla de los Barros – Kirche und Retabel
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