Meskalbohne

Die Meskalbohne oder Mescalbohne (Calia secundiflora (Ortega) Yakovlev, Syn.: Sophora secundiflora (Ortega) Lag. ex DC., Broussonetia secundiflora Ortega, Dermatophyllum secundiflorum (Ortega) Gandhi & Reveal), auch Frijolillo, Colorines oder Rote Meskalbohne genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Hülsenfrüchtler in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae).[1]

Meskalbohne

Meskalbohne (Calia secundiflora), Blütenstand

Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Sophoreae
Gattung: Meskalbohnen (Calia)
Art: Meskalbohne
Wissenschaftlicher Name
Calia secundiflora
(Ortega) Yakovlev

Beschreibung und Ökologie

Hülsenfrüchte

Vegetative Merkmale

Die Meskalbohne wächst als immergrüner, nicht winterharter, kleiner, langsamwüchsiger Baum und erreicht Wuchshöhen von 5 bis über 10 Meter. Manchmal wächst sie nur als kleiner Strauch wenige Meter hoch. Die gegen- oder wechselständig angeordneten, unpaarig gefiederten, gestielten Laubblätter enthalten 5 bis 11 ledrige, ganzrandige und eiförmige bis meist verkehrt-eiförmige, fast sitzende bis kurz gestielte, rundspitzige bis abgerundete oder eingebuchtete, kahle Fiederblättchen, die 3 bis 6 cm lang und etwa 1,5 bis 3 cm breit sind. Die Rhachis ist rinnig.

Generative Merkmale

Die kurz gestielten, traubigen Blütenstände mit dicker Rhachis sind 5 bis 12 cm lang. Die kleinen, blau-violetten, selten weißen, stark duftenden und gestielten, zwittrigen Schmetterlingsblüten, mit jeweils einem kleinen Tragblatt, sind fünfzählig und zygomorph. Die fünf grünen, samtigen Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen. Die 10 Staubblätter sind (fast) frei.

Die dunkelbraune, behaarte, harte und ledrig-holzige, bei den Samen mehr oder weniger eingeschnürte, selten öffnende, kurz geschnäbelte Hülsenfrucht ist 2,5 bis 12,5 cm lang und beinhaltet ein bis acht orange bis rote, glatte Samen. Die Früchte werden nur von wenigen Tieren gefressen.[2]

Die Samen, Blätter und Blüten gelten als mehr oder weniger giftig.[3]

Chromosomenzahl

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.[4]

Vorkommen

Die Meskalbohne ist in den südlichen US-Bundesstaaten Texas, New Mexico und im mittleren bis nördlichen Mexiko verbreitet. Sie gedeiht in der Savanne Texas, in der Buschsteppe und im Chaparral.

Inhaltsstoffe

Die Samen und Blätter der psychoaktiven Pflanze enthalten Cytisin,[5] Anagyrin und Spartein.

Verwendung

Die großen, roten Samen werden ähnlich wie die kleineren der Paternostererbse als Schmuck verwendet.[6] Sie stellten früher bei den Indianern auch einen beträchtlichen Wert dar, auch wurden ihnen magische Kräfte zugemessen.

Die gemahlenen Samen wurden dem Mescal oder dem Pulque als betäubende Droge beigegeben oder sie wurden als Süßigkeit konsumiert um Rauschzustände zu erlangen.

Die Art wird gern als Ziergehölz gepflanzt. Das Holz ist hart und schwer, jedoch nur in kleinen Mengen verfügbar.

Rechtslage

In Deutschland unterliegt die Meskalbohne nicht dem BtMG.

Literatur

  • Wolfgang Schmidbauer, Jürgen vom Scheidt: Handbuch der Rauschdrogen. 4. Auflage, 1999, ISBN 3-596-13980-5, S. 327 ff.
  • Bert Marco Schuldes: Psychoaktive Pflanzen. Pieper & Grüne Kraft, 2003, ISBN 3-925817-64-6, S. 87.
  • William L. Merrill: An Investigation of Ethnographic and Archaeological Specimens of Mescalbeans (Sophora Secundiflora in American Museums). Univ. of Michigan Museum, 1977, ISBN 0-932206-15-8.
  • Andreas Roloff u. a.: Bäume Nordamerikas. Wiley, 2010, ISBN 978-3-527-32826-0, S. 144–149.
  • Shaza H. Aly, Ahmed M. Elissawy, Omayma A. Eldahshan u. a.: Morphological and Genetic Characteristics of Sophora secundiflora and Sophora tomentosa (Fabaceae) cultivated in Egyp. In: Taeckholmia. 39(1), 2019, S. 103–129, doi:10.21608/taec.2020.20572.1010, (PDF).
Commons: als Dermatophyllum secundiflorum – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Calia secundiflora im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  2. United States Forest Service: Umfangreiche Informationen zur Art. (engl.)
  3. Delena Tull: Edible and Useful Plants of Texas and the Southwest. University of Texas Press, 1999, ISBN 0-292-78164-4, S. 258 f.
  4. Sophora secundiflora bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  5. Sophora secundiflora auf catbull.com.
  6. Botanical Jewelry bei Palomar College.
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