Calciumiodid

Calciumiodid ist eine chemische Verbindung des Calciums und zählt zu den Iodiden. Es ist ein weißer, sich an der Luft langsam gelb färbender Feststoff.

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Calciumiodid
_ Ca2+ 0 _ I
Allgemeines
Name Calciumiodid
Andere Namen
  • Calcium(II)-iodid
  • Calciumdidiodid
Verhältnisformel CaI2
Kurzbeschreibung

weißer bis gelblicher Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 10102-68-8
  • 10031-31-9 (Hexahydrat)
  • 13640-62-5 (Tetrahydrat)
  • 71626-98-7 (Hydrat)
EG-Nummer 233-276-8
ECHA-InfoCard 100.030.238
PubChem 5462722
ChemSpider 59629
Wikidata Q412538
Eigenschaften
Molare Masse 293,89 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,956 g·cm−3 (20 °C)[2]

Schmelzpunkt

740 °C[2]

Siedepunkt

1100 °C[2]

Löslichkeit

gut löslich in Wasser[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315319
P: 302+352[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Geschichte

Durch Reduktion von Calciumiodid mit Natrium gelang es Henri Moissan erstmals, reines Calcium zu gewinnen.[3]

Gewinnung und Darstellung

Wasserhaltige Calciumiodide kristallisieren beim Einengen aus wässrigen Lösungen aus. Je nach Konzentration bildet sich dabei das Hexa- oder Tetrahydrat. Wasserfreies Calciumiodid lässt sich nicht durch Entwässerung des Hydrates gewinnen, stattdessen kann es aus einer Calciumhydroxid-Lösung und Iod dargestellt werden. Dabei bilden sich Calciumiodid und Calciumiodat, dieses wird danach reduziert.[4]

Ein möglicher weiterer Weg zur Darstellung wasserfreien Calciumiodides ist die Zersetzung von Calciumoxalat mit Iod.[4]

Eigenschaften

In ihren Eigenschaften unterscheiden sich das wasserfreie und wasserhaltige Calciumiodid deutlich. Die verschiedenen Hydrate sind leicht zerfließende, kristalline Massen, die schon bei 42 °C schmelzen, das heißt in ihrem eigenen Kristallwasser auflösen. Ist Calciumiodid-Hydrat im Kontakt mit Luft oder Licht, kann es Kohlenstoffdioxid aufnehmen bzw. Iod abgeben und verfärbt sich infolgedessen gelblich.[5]

Das wasserfreie Calciumiodid ist dagegen ein hochschmelzender kristalliner Feststoff, der in einer typischen Schichtstruktur, der hexagonalen Cadmiumiodid-Struktur kristallisiert. Im gasförmigen Zustand bildet es lineare Moleküle.[6]

Verwendung

Calciumiodid ist wie Kaliumiodid ein Expektorans.[7]

In der Technik wird die Verbindung als Szintillationskristall und in Halogenlampen verwendet.[5]

Einzelnachweise

  1. Calcium diiodide bei webelements.com.
  2. Datenblatt Calcium iodide, ultra dry, 99.999% (metals basis) bei Alfa Aesar, abgerufen am 7. Dezember 2019 (Seite nicht mehr abrufbar).
  3. Alain Tressaud: Henri Moissan: Chemie-Nobelpreisträger 1906. In: Angewandte Chemie. 2006, 118, S. 6946–6950, doi:10.1002/ange.200601600.
  4. Beate Blümer-Schwinum, Hermann Hager, Franz von Bruchhausen, E. Nürnberg, Peter Surman: Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis, Band 1-4. 5. Auflage, Birkhäuser, 1995, ISBN 978-3-540-52688-9, S. 607.
  5. Eintrag zu Calciumiodid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 15. Juli 2014.
  6. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 1241.
  7. Kenneth L. Becker, John P. Bilezikian: Principles and practice of endocrinology and metabolism. 3. Auflage, Lippincott Williams & Wilkins, 2001, ISBN 978-0-781-71750-2, S. 362.
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