CSCL-Globe-Typ

Die Baureihe des CSCL-Globe-Typs zählt zu den größten Containerschiffen weltweit.

CSCL-Globe-Typ
Schiffsdaten
Schiffsart Containerschiff
Reederei China Volksrepublik China Shipping Container Lines
Bestellung 6. Mai 2013
Bauwerft Korea Sud Hyundai Heavy Industries
Bauzeitraum 2014 bis 2015
Stapellauf des Typschiffes 23. August 2014
Gebaute Einheiten 5
Fahrtgebiete Europa ↔ Ostasien
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 399,67 m (Lüa)
Breite 58,6 m
Tiefgang (max.) 16,00 m
Vermessung 187.541 BRZ
 
Besatzung 31[1]
Maschinenanlage
Maschine 1 × MAN B&W Zweitakt-Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 56.800 kW (77.227 PS)
Höchst­geschwindigkeit 25,1 kn (46 km/h)
Propeller 1 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 184.320 tdw
Container 19.000 TEU
Sonstiges
Klassifizierungen Doppelklasse
DNV GL + CCS

Geschichte

Die Entwicklung der Baureihe wurde am 6. Mai 2013 von der China Shipping Container Lines (CSCL) bei der südkoreanischen Werft Hyundai Heavy Industries in Auftrag gegeben. Das Typschiff wurde am 27. Mai 2014 auf Kiel gelegt. Mit der CSCL Arctic Ocean wurde am 20. März 2015 das fünfte Schiff der Baureihe abgeliefert. Der Kaufpreis betrug rund 127 Millionen Euro je Einheit.[2] Die Schiffe werden in der Linienschifffahrt zwischen Europa und Ostasien eingesetzt.

Seit der Fusion der China Shipping Group mit COSCO zur China COSCO Shipping Corporation 2016 fahren die Schiffe für die China COSCO Shipping Corporation.

Havarie der CSCL Indian Ocean im Februar 2016 auf der Elbe

Am 3. Februar 2016 meldete die für den Hamburger Hafen bestimmte CSCL Indian Ocean der Verkehrszentrale Brunsbüttel gegen 22:10 Uhr den Ausfall ihrer Ruderanlage. Das Schiff trieb gegen 22:20 Uhr nördlich aus dem Fahrwasser der Unterelbe und lief dann dicht östlich der Elbinsel Lühesand auf Grund.[3] Nach zwei vergeblichen Versuchen, das Schiff mit sechs bzw. sieben Schleppern zurück ins Fahrwasser zu ziehen, übernahm das Havariekommando Cuxhaven am 4. Februar 2016 die Leitung der Bergung des Havaristen.[4] Bis zum 8. Februar wurde das Schiff um 6506 t geleichtert (davon 2506 t Treibstoffe), um den Tiefgang zu vermindern. Saugbagger trugen zudem etwa 45.000 Sedimente um das Schiff ab.[5] Mit der 1,2 m über normal aufgelaufenen Springtide wurde das Schiff am frühen Morgen des 9. Februar mit Hilfe von zwölf Schleppern freigeschleppt und in den Hamburger Hafen gebracht[6][7], den es nach Ladungsumschlag und eingehender Prüfung am 12. Februar aus eigener Kraft wieder verließ.[8] Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) fand eine falsch verkabelte Sicherungseinrichtung der Ruderanlage als Ursache des Ruderversagers heraus.[9][10]

Havarierte CSCL Indian Ocean auf der Elbe bei Stade

Technik

Die bei DNV GL klassifizierten Schiffe zählen zur Gruppe der ULCS-Containerschiffe. Sie haben vergleichbare Abmessungen wie die Einheiten der Triple-E-Klasse bei einer größeren Anzahl an Container-Stellplätzen und einer geringeren Tragfähigkeit.

Größenvergleich der CSCL Pacific Ocean mit einem Feederschiff

Schiffbaulich auffallend ist das Deckshaus, das weiter vorne als bei der Mehrzahl der herkömmlichen Containerschiffe steht, was einen verbesserten Sichtstrahl und somit eine höhere vordere Decksbeladung ermöglicht. Vor dem Deckshaus sind neun 40-Fuß-Bays, dahinter 11 Bays und hinter dem Maschinenaufbau vier weitere Bays angeordnet. Im Sinne des Umweltschutzes in der Seeschifffahrt sind die unterhalb des Aufbaues angeordneten Bunkertanks erwähnenswert, die die MARPOL-Vorschriften erfüllen. Die Laderäume der Schiffe werden mit Pontonlukendeckeln verschlossen. Die maximale Containerkapazität wurde zunächst mit 18.270 TEU angegeben, durch eine höhere Anzahl von Stellplätzen für Leercontainer an Deck sollen die Einheiten jedoch ohne technische Änderungen mit nominal 19.000 TEU zur Ablieferung kommen.[11] Bei voller Ausnutzung der Stellplatzkapazität könnte ein durchschnittliches Containergewicht von rund 10,25 Tonnen transportiert werden, beim für Vergleichszwecke üblicherweise angenommenen durchschnittlichen Containergewicht von 14 Tonnen verringert sich die Kapazität auf deutlich unter 14.000 Einheiten. Anschlüsse für Integral-Kühlcontainer sind vorhanden.

Der Antrieb der Schiffe besteht aus einem bei Hyundai in Lizenz gebauten Zweitakt-Dieselmotor vom Typ MAN B&W 12S90ME-C Mark 9.2 mit einer maximalen Leistung von 69.720 kW bei 84/min[12], der auf einen einzelnen Festpropeller wirkt. Die Leistung dieses – den Abmessungen nach zweitgrößten Motors der Welt[13] – wurde zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs auf 56.800 kW herabgesetzt.

Die Schiffe

BaunameBaunummerIMO-NummerKiellegung
Stapellauf
Ablieferung
Umbenennung und VerbleibReferenzen
CSCL Globe2696969512127. Mai 2014
23. August 2014
18. November 2014
so in Fahrt[14]
CSCL Pacific Ocean269796951338. Juli 2014
6. Oktober 2014
19. Dezember 2014
so in Fahrt[15]
CSCL Atlantic Ocean269896951459. Juni 2014
1. November 2014
29. April 2015
so in Fahrt[16]
CSCL Indian Ocean2699969515726. August 2014
15. November 2014
23. Januar 2015
so in Fahrt[17]
CSCL Arctic Ocean2700969516922. September 2014
23. Dezember 2014
20. März 2015
so in Fahrt[18]
Commons: CSCL-Globe-Typ – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Weltgrößtes Containerschiff stellt sich in Hamburg vor. In: Schiff & Hafen, Heft 2/2015, S. 54 f.
  2. Größtes Frachtschiff der Welt erreicht Hamburg. 13. Januar 2015, abgerufen am 8. Februar 2016.
  3. POL-HH: 160204-2. Containerschiff "CSCL INDIAN OCEAN" auf Grund gelaufen - Wasserschutzpolizei ermittelt Polizei Hamburg, 4. Februar 2016.
  4. Containerschiff in der Elbe auf Grund gelaufen. (PDF) Havariekommando, 4. Februar 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. April 2016; abgerufen am 4. Februar 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wsv.de
  5. Vorbereitungen für den Schleppversuch - Alle nicht benötigten Betriebsstoffe sind abgepumpt – Baggerarbeiten beendet. (PDF) Havariekommando, 8. Februar 2016, abgerufen am 8. Februar 2016.
  6. Schleppversuch erfolgreich CSCL INDIAN OCEAN ist seit 2.20 Uhr wieder im Fahrwasser. (PDF) Havariekommando, 9. Februar 2016, abgerufen am 9. Februar 2016.
  7. vesseltracker: Towage operation successful - CSCL Indian Ocean - Feb 9, 2016 - Elbe near Hamburg. 9. Februar 2016, abgerufen am 9. Februar 2016.
  8. Container-Riese Indian Ocean hat Hamburg verlassen - das kostet die Bergung. Hamburger Morgenpost, 12. Februar 2016, abgerufen am 14. Februar 2016.
  9. Untersuchungsbericht34/16 - Schwerer Seeunfall - Festkommen der CSCL INDIAN OCEAN auf der Elbe am 3. Februar 2016. Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung, 14. Oktober 2016, abgerufen am 17. Oktober 2016.
  10. Klaus-Rüdiger Richter: Wer kontrolliert die Kontrolleure? In: Waterkant, Heft 124 (4/2016), Dezember 2016, S. 25–28, hier S. 27 f., ISSN 1611-1583
  11. Who will hold the largest containership crown? In: Alphaliner, Vol. 2014, Nr. 05, 28. Januar 2014, S. 1.
  12. Eckhard-Herbert Arndt: MAN-Motor bringt „CSCL Globe“ in Fahrt. In: Täglicher Hafenbericht vom 25. November 2014, S. 15.
  13. Auf Rekordjagd. MAN Global Corporate Website, abgerufen am 4. Februar 2016.
  14. Schiffsdaten CSCL Globe. DNV GL, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Februar 2016; abgerufen am 5. Februar 2016 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/vesselregister.dnvgl.com
  15. Schiffsdaten CSCL Pacific Ocean. DNV GL, abgerufen am 5. Februar 2016 (englisch).
  16. Schiffsdaten CSCL Atlantic Ocean. DNV GL, abgerufen am 5. Februar 2016 (englisch).
  17. Schiffsdaten CSCL Indian Ocean. DNV GL, abgerufen am 5. Februar 2016 (englisch).
  18. Schiffsdaten CSCL Arctic Ocean. DNV GL, abgerufen am 5. Februar 2016 (englisch).
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