COVID-19-Pandemie in Syrien
Die COVID-19-Pandemie in Syrien tritt als regionales Teilgeschehen des weltweiten Ausbruchs der Atemwegserkrankung COVID-19 auf und beruht auf Infektionen mit dem Ende 2019 neu aufgetretenen Virus SARS-CoV-2 aus der Familie der Coronaviren. Die COVID-19-Pandemie breitet sich seit Dezember 2019 von China ausgehend aus.[1] Ab dem 11. März 2020 stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Ausbruchsgeschehen des neuartigen Coronavirus als Pandemie ein.[2]
Verlauf
Am 22. März 2020 wurde der erste COVID-19-Fall in Syrien bestätigt.[3] In den WHO-Situationsberichten tauchte dieser Fall erstmals am 23. März 2020 auf.[4]
Bis zum 8. April 2020 wurden von der WHO 19 COVID-19-Fälle und zwei Todesfälle in Syrien bestätigt.[5]
Statistik
Die Fallzahlen entwickelten sich während der COVID-19-Pandemie in Syrien wie folgt:
Infektionen
Todesfälle
Anmerkungen
- Hier sind Fälle aufgelistet, die der WHO von nationalen Behörden mitgeteilt wurden. Da es sich um eine sehr dynamische Situation handelt, kann es zu Abweichungen bzw. zeitlichen Verzögerungen zwischen den Fällen der WHO und den Daten nationaler Behörden sowie den Angaben anderer Stellen, etwa der Johns Hopkins University (CSSE), kommen.
Wirtschaftliche Situation für die Bevölkerung – Hungersnot
Die durch die Pandemie entstandene Wirtschaftskrise 2020 führte zu einer weiteren Verschlechterung der Volkswirtschaft Syriens, die schon vor der Pandemie durch den Bürgerkrieg seit 2011 in einer Krise war. Diese Kombination der Krisen führte innerhalb eines Jahres, bis Juni 2020, zu einem Anstieg der syrischen Nahrungsmittelpreise um etwa 200 Prozent. So stieg der Brotpreis im Verlauf der Pandemie bis Anfang Mai 2020 auf 203 syrische Lira (die ihrerseits einen 3,5 fachen Wertverlust im ersten Halbjahr 2020 verzeichnete[6]).[7] Im Mai 2020 stieg der Brotpreis bis Anfang Juni 2020 abermals, um 31 Prozent auf 294 syrische Pfund. Reis wurde um 39 Prozent teurer. Der Zuckerpreis stieg um etwa 122 Prozent. Gab es laut Welthungerhilfe vor der Pandemie etwa neun Millionen Syrer, die einer Hungersnot ausgesetzt waren, stieg die Anzahl der hungernden Menschen in Syrien infolge der Corona-Pandemie auf etwa 10,4 Millionen an.[7]
Insgesamt sind die Lebensmittelpreise im Jahr 2020 in Syrien gegenüber dem Vorjahr um 250 Prozent gestiegen.[8]
Hilfsmaßnahmen durch die Staatengemeinschaft
Auf einer internationalen Geberkonferenz für Syrien-Flüchtlinge sagten Staaten Finanzhilfen in Höhe von 6,9 Milliarden Euro zu. Von den Hilfsgeldern stammen 2,3 Milliarden Euro von Staaten der Europäischen Union (davon fast 1,6 Milliarden Euro von Deutschland). Von den 6,9 Milliarden Euro seien 4,9 Milliarden Euro für das Jahr 2020 vorgesehen, gab der europäische Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, Janez Lenarčič bekannt.[9]
Weblinks
- Weltgesundheitsorganisation (WHO): Coronavirus disease (COVID-2019) situation reports auf der Website www.who.int (englisch)
- Johns Hopkins CSSE: Coronavirus COVID-19 Global Cases. (englisch)
- Webseite World of Meters: Echtzeit-Daten der Corona-Virus-Pandemie (englisch)
Einzelnachweise
- Was ist Covid-19? In: Internisten im Netz. Abgerufen am 2. Februar 2024.
- Tagesschau: „Tief besorgt“. WHO spricht von Corona-Pandemie. 11. März 2020. Online unter www.tagesschau.de. Abgerufen am 14. April 2020.
- Health Minister: First case of Coronavirus registered in Syria in patient who had come from abroad, appropriate measures have been taken to deal with the case In: Sana.sy, 22. März 2020. Abgerufen im 22. März 2020
- Weltgesundheitsorganisation: Coronavirus disease 2019 (COVID-19) Situation Report. 23. März 2020. Online unter www.who.int. Abgerufen am 6. April 2020.
- Weltgesundheitsorganisation: Coronavirus disease 2019 (COVID-19) Situation Report. 8. April 2020. Online unter www.who.int. Abgerufen am 7. April 2020.
- DER SPIEGEL: Syriens Machthaber Assad tauscht Ministerpräsidenten aus – DER SPIEGEL – Politik. Abgerufen am 29. Juni 2020.
- Katrin Kuntz, DER SPIEGEL: Hungerkrise in Syrien: Kaum jemand kann sich Brot noch leisten – DER SPIEGEL – Politik. Abgerufen am 29. Juni 2020.
- Raniah Salloum, DER SPIEGEL: Hunger und Elend im Bürgerkrieg: „Das Geld nach Syrien zu bekommen, ist eines der größten Probleme“ – DER SPIEGEL – Politik. Abgerufen am 21. September 2020.
- DER SPIEGEL: Hilfszusagen von 6,9 Milliarden Euro für Opfer des Syrienkriegs – DER SPIEGEL – Politik. Abgerufen am 30. Juni 2020.