Lomustin
Lomustin (Synonyme: Chlorethyl-Cyclohexyl-Nitroso-Urea, abgekürzt CCNU) ist ein Arzneistoff, genauer ein Zytostatikum aus der Gruppe der Alkylantien (Nitrosoharnstoffe).
Strukturformel | ||||||||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||||||||
Freiname | Lomustin | |||||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C9H16ClN3O2 | |||||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||||||||
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Arzneistoffangaben | ||||||||||||||||||||||
ATC-Code |
L01AD02 | |||||||||||||||||||||
Wirkstoffklasse | ||||||||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||||||||
Molare Masse | 233,70 g·mol−1 | |||||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||||||||
Löslichkeit |
löslich in Chloroform, Ethanol und Aceton[1] | |||||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Pharmakologie
Wirkmechanismus
Nitrosoharnstoffe wie Carmustin oder Lomustin verändern wie alle Alkylantien das Erbgut und machen es unlesbar. Die betroffenen Zellen teilen sich nicht und sterben nach einer gewissen Zeit ab. Das wirkt sich besonders schwerwiegend auf sich schnell teilende Zellen und somit auf Krebszellen aus. Außerdem haben Nitrosoharnstoffe die Besonderheit, dass sie viele Reparaturmechanismen für die DNA unterbinden und damit die Karzinogenität stark erhöhen.
Lomustin überwindet die Blut-Hirn-Schranke und lässt sich deshalb oft erfolgreich gegen Hirntumoren einsetzen. Kombinationen mit operativer Entfernung und Bestrahlung sind möglich.
Nebenwirkungen
- Es kommt häufig zu Knochenmarkschäden, einer verminderten Blutplättchen- und Leukozytenzahl, Übelkeit, Haarausfall. Bei Nitrosoharnstoffen treten diese Nebenwirkungen verzögert auf. Deshalb sind ständige Kontrollen der Blutwerte und Behandlungspausen von ca. 6 Wochen nötig.
- Nierentoxizität
- Besonders bei hohen kumulierten Dosen ist das Krebsrisiko, speziell für Leukämie und Harnblasentumore erhöht.
- Selten ist eine Verhärtung des Lungenbindegewebes (Fibrose) oder eine nicht-bakterielle Lungenentzündung (Pneumonitis) feststellbar. Daraus ergibt sich oft Atemnot und Sauerstoffmangel.
Anwendung in der Tiermedizin
Bei Katzen kann der Wirkstoff beim intermediär-großzelligen gastrointestinalen Lymphom eingesetzt werden. Die Wirkung ist vergleichbar mit der anderer Chemotherapie-Protokolle, die Verträglichkeit gut.[3]
Siehe auch
Einzelnachweise
- The Merck Index: An Encyclopedia of Chemicals, Drugs, and Biologicals, 14. Auflage (Merck & Co., Inc.), Whitehouse Station, NJ, USA, 2006; S. 963, ISBN 978-0-911910-00-1.
- Datenblatt Lomustine bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 8. April 2011 (PDF).
- S. E. Rau, K. E. Burgess: A retrospective evaluation of lomustine (CeeNU) in 32 treatment naïve cats with intermediate to large cell gastrointestinal lymphoma (2006-2013). In: Veterinary and comparative oncology. Band 15, Nummer 3, September 2017, S. 1019–1028, doi:10.1111/vco.12243, PMID 27277825.
Dieser Text basiert ganz oder teilweise auf dem Eintrag Methyl-Lomustin im Flexikon, einem Wiki der Firma DocCheck. Die Übernahme erfolgte am 29. Juni 2005 unter der damals gültigen GNU-Lizenz für freie Dokumentation. |