C. O. Paeffgen

Claus Otto Paeffgen (* 21. Oktober 1933 in Köln; † 5. Juni 2019 ebenda[1][2]) war ein deutscher Maler und Bildhauer.

Leben und Werk

Claus Otto Paeffgen studierte Jura in Köln und Berlin, machte 1959 das erste juristische Staatsexamen und beendete 1962 die juristische Ausbildung mit dem zweiten Staatsexamen. 1970 begann er zu malen und fertigte parallel dazu Objekte an, die Umwicklungen.

Paeffgen war unter anderem bekannt für seine ironisch kommentierenden Umrandungen von Fotos und Zeitungsausschnitten. Dabei handelte es sich um scheinbar mit Filzstift nachgezogene Konturen von Zeitungsbildern, die auf Leinwand projiziert und überarbeitet wurden, sowie die Umwicklungen von Fundgegenständen und zeichenhaften Objekte. Wiederkehrende Motive dieser Objekte sind: Herz/Pfeil, Maus, Schleife, Mond und Fragezeichen. Seine erste Ausstellung hatte er 1965 in einer Berliner Galerie.[3] Seit den 1980er Jahren erreichte C.O. Paeffgen mit diesen Arbeiten einen hohen Bekanntheitsgrad. 1986 und 1988 wurden seine Werke in den beiden großen Ausstellungen der Galerie Vorsetzen gezeigt. Dazwischen hatte die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden für seine erste große Museumsausstellung fast 100 seiner Ölgemälde und Zeichnungen zusammengetragen.[3]

Bei den Umwicklungen (Wand- und Bodenskulpturen) zog Paeffgen die Umrisse von Objekten mit Draht nach. Das Rohmaterial dafür besteht aus Fundobjekten des Alltags; es sind häufig banale Dinge, die Paeffgen mit dickem Draht umwickelte. Viele dieser „Umwicklungen“ wurden von Paeffgen sukzessive weiter bearbeitet. „Es sind kuriose, verspielte, verrückte Arbeiten, zusammengefügt aus vielen kleinen Readymades, die mit Draht umwickelt sind. Zu stelenartigen, farbigen Wandobjekten gebündelt oder als amorpher Haufen übereinander getürmt, finden Alltagsgegenstände, Wohlstandsmüll und Kinderspielzeug zu ungewohnter Einheit und erhalten durch die metallisch schimmernden Umwicklungen unvermutet ästhetischen Reiz.“[4]

In den 1990er Jahren fertigte er Malerei-Werkgruppen, unter anderem auf Obstkisten („Objekte in Farbe“) und Acryl auf Leinwand („Bilder mit Titeln“), außerdem Multiples in Form von Unikaten in limitierter Serie.

Paeffgen hatte zahlreiche Museums-, Kunsthallen- und Galerieausstellungen. Im Frühjahr 1999 widmete ihm das Museum Ludwig in Köln eine Retrospektive. Er lebte und arbeitete in Köln.

Paeffgen war der Cousin der Sängerin Nico; die beiden lernten sich jedoch erst in späteren Jahren kennen. Er starb 2019 im Alter von 85 Jahren und wurde anonym auf dem Kölner Nordfriedhof beigesetzt.[5]

Ausstellungen

Sammlungen

Literatur/Publikationen/Kataloge

  • C. O. Paeffgen, Bonner Kunstverein, Bonn 1981
  • C.O. Paeffgen, Objekte in Farbe: Mit Texten von Carsten Ahrens und Carl Haenlein. Hrsg. von Carl Haenlein, Katalog Kestnergesellschaft, Hannover 1993
  • C.O. Paeffgen: Handarbeiten (Ausstellung des Museums Ludwig Köln, August 1999); Cantz, Ostfildern-Ruit 1999
  • C.O. Paeffgen in Trinitatis – Ausstellung in der Trinitatiskirche; Brock, Bazon; König, Köln 2005, ISBN 3-88375-989-9

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige der Familie: C.O. Paeffgen (Memento des Originals vom 16. November 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/lebenswege.faz.net, FAZ vom 16. November 2019
  2. Traueranzeige der Freunde: C.O. Paeffgen, FAZ vom 16. November 2019
  3. Anja-Katharina Keymes: Ironie, schwarz umrandet. Baden-Baden: C. O. Paeffgen. In: Art. Das Kunstmagazin. Gruner + Jahr, Hamburg Mai 1987, Ausstellungen, S. 151.
  4. Verschmitzt – Paeffgen-Werke im Landesmuseum Schloss Gottorf (Memento des Originals vom 2. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kn-online.de
  5. Traueranzeigen von C. O. Paeffgen | WirTrauern. Abgerufen am 16. November 2019 (deutsch).
  6. Hans-Joachim Müller: Markenbilder. In: Die Zeit vom 22. Mai 1987
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