Céu
Céu (* 17. April 1980 in São Paulo, Brasilien, geboren als Maria do Céu Whitaker Poças) ist eine brasilianische Sängerin und Songwriterin.
![](../I/LesEscales2019Ceu_06.jpg.webp)
![](../I/2022-08-21_Virada_SP_Campinas%252C_C%C3%A9u_13.jpg.webp)
Leben
Céu stammt aus einer musikalischen Familie, ihr Vater ist von Beruf selbst Musiklehrer, Komponist und Musikwissenschaftler. Von ihm lernte sie die Wertschätzung der brasilianischen modernen Klassiker, insbesondere Heitor Villa-Lobos, Ernesto Nazaré und Orlando Silva.[1] Mit fünfzehn Jahren entschied sie sich gegen das College, studierte stattdessen Musiktheorie und die Violão, die brasilianische Konzertgitarre.[2]
Ihr nach ihr selbst benanntes Debüt-Album Céu kam 2005 auf dem lokalen Indie-Label Urban Jungle in São Paulo heraus. Es hatte auf Weltmusik-Kanälen weltweit Erfolg. Das bekannte französische Magazin Les Inrockuptibles wählte sie in die Top 5 der musikalische Neuerscheinungen 2005. In den USA reichte es zu einer Latin Grammy Nominierung als „Best new artist“ 2006. Sie bekam daraufhin Angebote von US-Majorlabeln, ihr Albumdebüt auch auf dem US-Markt herauszubringen. Céu entschied sich bewusst für das kleine Independent-Label Six Degrees Records, das ihr größtmögliche künstlerische Freiheit bot. Im April 2007 kam das Album dann in einer Kooperation mit der Kaffeehauskette Starbucks heraus.[3] Es erreichte Platz 69 der Billboard 200 und Platz 4 unter den Top Independent Albums. In Kanada kam es auf Rang 32 der Popmusik-Album-Charts. Céu hat außer in Nord- und Südamerika Plattenverträge und Bekanntheit in Westeuropa und Japan erreicht.
Der Reggae-nahe Song „Malemolência“ war auf dem Soundtrack der brasilianischen TV-Serie Cidade dos Homens (nach dem Kinofilm City of God) von TV Globo network zu hören.[4]
Die Produktion Céu: CéU wurde in Deutschland von der Jury des Preises der deutschen Schallplattenkritik mit dem Jahrespreis 2008 ausgezeichnet. Zwischen 2006 und 2011 wurden ihre Songs/Kompositionen als Soundtracks in insgesamt sieben brasilianischen Fernsehserien eingesetzt.[5]
Mit dem Konzeptalbum Caravana Sereia Bloom hat Céu 2012 einen Stilmix aus "lateinamerikanischen Einflüssen, Neo-Soul, Surf-Rock und Dub"[6] vorgelegt. Der Musikkritiker Martin Risel spricht von "psychedelischen Low-Fi-Sounds", die viele gängige Klischees vom Samba brächen und doch in der Tropicalismo-Tradition der 60er Jahre stünden.[6]
Musik und Texte
![](../I/C%C3%A9U_02.JPG.webp)
Ihre Stücke verschmelzen Einflüsse aus Samba, Choro, Soul, Rhythm and Blues, Hip-Hop, Afrobeat und Electropop. Im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters[7] gab sie an, eine besondere Nähe zum „Samba de raíz“, dem ursprünglichen Samba, US-Jazz- und Soul-Sängerinnen und zum „Brega“, einer neueren Strömung der brasilianischen Musik, zu haben.
Auszeichnungen (Auswahl)
- Preis der Deutschen Schallplattenkritik: Jahrespreis 2008
- Latin Grammy: Nominierung als “Best new artist” 2006[8]
- Top 5 der musikalische Neuerscheinungen 2005 beim französischen Magazin Les Inrockuptibles
- Latin Grammy: Bestes Popalbum in portugiesischer Sprache 2016 sowie 2020
Diskografie (nur Alben)
- 2005: CéU (Europa: Oplus Music 2005; USA: Six Degrees 2006)
- 2009: Vagarosa (Six Degrees)
- 2012: Caravana Sereia Bloom (Six Degrees / Exil Musik)
- 2015: Live (Six Degrees)
- 2016: Tropix (Six Degrees)
- 2019: APKÁ!
- 2021: Acústico
- 2021: Um Gosto de Sol (→ Interpretationen von Songs anderer Künstler/-innen)
Trivia
- Céu bedeutet „Himmel“ auf Portugiesisch.
- Ihr auch als Single ausgekoppelter Song „Malemolência“ wurde für die FIFA 08 lizenziert.
Weblinks
- Webpräsenz von Céu (englisch)
- Six Degrees Records: CéU (englisch)
- Céu bei Discogs
- Céu bei IMDb
Einzelnachweise, Anmerkungen
- David Dye, Céu: From Brazil with Love, World Cafe (National Public Radio), 30. April 2007, on NPR.org.
- biografische Angaben auf der Website von Six Degrees Records (Memento vom 9. Oktober 2007 im Internet Archive)
- CéU's Biographical Sketch at SixDegreesRecords.com (Memento vom 9. Oktober 2007 im Internet Archive)
- Album-Rezension in Einzeltiteln (Memento vom 9. Oktober 2007 im Internet Archive)
- Soundtracks
- „CD der Woche Pop“: Caravana Sereia Bloom Céu erzählt Geschichten vom Reisen und Zirkusleben
- „Singer Ceu brings back sexy to Brazilian music“ vom 20. April 2007, zuletzt abgerufen am 23. März 2012
- 7th Annual Latin Grammy Awards im Webarchiv (englisch)