Bush (Band)

Bush ist eine britische Rockband, die 1991 gegründet wurde.

Bush


Bush (2011)
Allgemeine Informationen
Herkunft London, England
Genre(s) Grunge, Post-Grunge, Alternative Rock
Gründung 1991, 2010
Website www.bushofficial.com
Gründungsmitglieder
Gavin Rossdale
Nigel Pulsford (bis 2002)
Robin Goodridge
Dave Parsons
Aktuelle Besetzung
Gesang
Gavin Rossdale
Gitarre
Chris Traynor (ab 2002)
Schlagzeug
Nik Hughes
Bass
Corey Britz

Werdegang

Bush entstand 1991 in London und benannte sich nach dem Ort ihres ersten Auftrittes (Shepherd’s Bush). Ihre erste Veröffentlichung feierte sie mit einer selbst herausgebrachten LP mit dem Titel Sixteen Stone, welche im Frühling 1994 erschien.

Stilistisch werden sie oft zum Grunge gezählt, weil viele Kritiker auf ihrem ersten Album, Sixteen Stone, Ähnlichkeiten mit der Band Nirvana hörten. Dies ist aber spätestens seit ihrem dritten Album, The Science of Things nicht mehr zutreffend, da hier typische Grunge-Elemente fehlen, wie z. B. die geradlinige Liedführung. Am ehesten lässt sich die Band dem „allgemeinen Alternative Rock“ zuordnen (im Gegensatz zum Classic Rock). 2004 kündigte Rossdale ein Soloprojekt an. Zusammen mit der zuvor vollzogenen Trennung von Gitarrist Nigel Pulsford, der bei Auftritten durch Chris Traynor (Helmet (Band)) ersetzt wurde, läutete dies das vorläufige Ende von Bush ein. Rossdales Soloprojekt Institute entwickelte sich zu seiner neuen Band. Das von Page Hamilton (Helmet) produzierte Album Distort Yourself ist seit 2005 käuflich zu erwerben. Im Jahr 2008 veröffentlichte Gavin Rossdale sein erstes Soloalbum Wanderlust. Es erreichte in Deutschland Platz 64 als höchste Chartplatzierung.

Gavin Rossdale verkündete offiziell am 12. Dezember 2008 im Clarendon Ballroom in Arlington, Virginia, dass Bush 2009 ein Comeback starten würden. Am 21. Juni 2010 wurde bekannt gegeben, dass die Band sich endgültig reformieren und das erste Konzert nach über acht Jahren beim Epicenter Music Festival (25.–26. September 2010) in Kalifornien spielen werde. Im Sommer 2011 gaben sie die Gründung eines eigenen Labels mit dem Namen Zuma Rock Records bekannt.[1] Am 13. September erschien dort ein neues Album mit dem Titel The Sea of Memories.[2] Die beiden Gründungsmitglieder Nigel Pulsford und Dave Parsons kehrten allerdings nicht zur Band zurück, wodurch an der Reunion nur die Hälfte der Originalbesetzung beteiligt war.

Drei Jahre später versuchte die Band dann, durch eine Crowdfunding-Aktion die Finanzierung eines sechsten Albums zu ermöglichen. Dazu verkauften sie Banddevotionalien wie Instrumente und handgeschriebene Liedtexte.[3] Bei der Veröffentlichung von Man on the Run, das am 17. Oktober 2014 erschien, arbeiteten Bush erstmals mit Sony Music zusammen.[4]

Alben

Bush, 2016

1994: Sixteen Stone

Das Debütalbum Sixteen Stone der Londoner erreichte dank Heavy Rotation der Singles Everything Zen und Little Things auf US-Collegerocksendern wie KROQ erhöhte Aufmerksamkeit und markiert den frühen Durchbruch auf dem US-Markt, auf dem Bush bis zum Ende ihrer Karriere mehr Aufmerksamkeit zuteilwurde als in Europa. Der Durchbruch in Europa kam vor allem mit der Single Glycerine.

1996: Razorblade Suitcase

Das von Steve Albini produzierte Album Razorblade Suitcase war eine stilistische Kehrtwende. Fanden sich auf dem Vorgänger noch einige Gute-Laune-Hits, so herrscht hier auf Grund des introvertierteren Songwritings, des gedrosselten Tempos und erhöhten Akustikanteils eine beinahe depressive Stimmung. Die bekanntesten Lieder sind die Singles Swallowed und Greedy Fly. Zu beiden erschienen vielbeachtete Videos.

1997: Deconstructed

Hier handelt es sich um eine Remixplatte, an der unter anderem Goldie und Tricky beteiligt waren.

1999: The Science of Things

Das dritte reguläre Album kennzeichnet sich durch ein erhöhtes Maß an elektronischen Spielereien, die aber nie in den Vordergrund rücken. Unter den Gastmusikern auf The Science of Things befindet sich unter anderem Rossdales spätere Ehefrau Gwen Stefani (zu diesem Zeitpunkt noch als Frontfrau der Band No Doubt bekannt). Mit den Singles The Chemicals Between Us, Letting The Cables Sleep und Warm Machine erreichten Bush erneut ein breites Publikum.

2001: Golden State

Golden State erwies sich als kommerzieller Flop. Stilistisch weit weniger experimentierfreudig (trotz Dave-Sardy-Produktion) enttäuschte es auch viele langjährige Fans der Band. Der größte (und einzige) Hit des Albums sollte ursprünglich unter dem Titel Speed Kills veröffentlicht werden. Aufgrund der Terroranschläge des 11. September 2001 wurde er umbenannt in The People That We Love. Auch das Cover des Albums wurde umgestaltet, da es ein Flugzeug zeigte. The People That We Love ist außerdem Teil des Soundtracks des Rennspiels Need for Speed: Hot Pursuit 2.

2011: The Sea of Memories

10 Jahre nach ihrem letzten Studioalbum und nach ihrer Wiedervereinigung entstand mit Bob Rock als Produzent das fünfte Studioalbum von Bush. International waren das Album, unter anderem mit Platz 18 in den USA, und die Singleauskopplung The Sound of Winter recht erfolgreich, blieben kommerziell aber hinter den früheren Erfolgen zurück. In ihrer englischen Heimat kamen sie nicht in die Charts.

2014: Man on the Run

Mit Nick Raskulinecz wurde ein Grammy-Gewinner als Produzent gewonnen, zusammen mit Jay Baumgardner, der unter anderem mit Papa Roach großen Erfolg hatte. Das Album setzt verstärkt auf elektronische Elemente. Insgesamt erhielt das Album jedoch überwiegend negative Kritiken und wurde als überwiegend „einfallslos“[5] und die Songs als „kaum auseinanderzuhalten“[6] bezeichnet. In Deutschland und USA hatten Bush mit ihrem siebten Album ihre bislang schlechtesten Platzierungen, in vielen anderen Ländern kamen sie nicht mehr in die Charts.

2020: The Kingdom

Das achte Album wurde von Tyler Bates, Gavin Rossdale, Erik Ron und Corey Britz produziert.

Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7][8]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1994 Sixteen Stone DE68
(8 Wo.)DE
UK42
Silber
Silber

(5 Wo.)UK
US4
Sechsfachplatin
×6
Sechsfachplatin

(109 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 6. Dezember 1994
1996 Razorblade Suitcase DE37
(19 Wo.)DE
AT13
(9 Wo.)AT
UK4
Gold
Gold

(14 Wo.)UK
US1
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin

(45 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 19. November 1996
1999 The Science of Things DE19
(21 Wo.)DE
AT18
(4 Wo.)AT
CH99
(1 Wo.)CH
UK28
(2 Wo.)UK
US11
Platin
Platin

(30 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 26. Oktober 1999
2001 Golden State DE10
(8 Wo.)DE
AT11
(12 Wo.)AT
CH31
(8 Wo.)CH
UK53
(1 Wo.)UK
US22
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 23. Oktober 2001
2011 The Sea of Memories DE29
(2 Wo.)DE
AT43
(2 Wo.)AT
CH48
(2 Wo.)CH
US18
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 13. September 2011
2014 Man on the Run DE69
(1 Wo.)DE
US33
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 21. Oktober 2014
2017 Black and White Rainbows DE85
(1 Wo.)DE
CH75
(1 Wo.)CH
UK63
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 10. März 2017
2020 The Kingdom DE35
(1 Wo.)DE
AT49
(1 Wo.)AT
CH27
(2 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 17. Juli 2020
2022 The Art of Survival DE84
(1 Wo.)DE
CH58
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 7. Oktober 2022

Livealben

  • 2005: Zen X Four
  • 2020: Live in Tampa

Kompilationen

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[7]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US
1997 Deconstructed US36
Gold
Gold

(15 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 11. November 1997

Weitere Kompilationen

  • 2005: The Best Of: 1994-1999
  • 2023: Loaded: The Greatest Hits 1994–2023

Singles

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  UK  US
1995 Everything Zen
Sixteen Stone
UK84
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 28. Januar 1995
Comedown
Sixteen Stone
US30
(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 26. September 1995
Glycerine
Sixteen Stone
US28
(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 14. November 1995
1996 Machinehead
Sixteen Stone
UK48
(2 Wo.)UK
US43
(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 9. April 1996
Swallowed
Razorblade Suitcase
UK7
(6 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 15. Oktober 1996
1997 Greedy Fly
Razorblade Suitcase
UK22
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 28. Januar 1997
Bonedriven
Razorblade Suitcase
UK49
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 16. April 1997
1999 The Chemicals Between Us
The Science of Things
UK46
(2 Wo.)UK
US67
(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 14. September 1999
2000 Letting the Cables Sleep
The Science of Things
UK51
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 18. Januar 2000
Warm Machine
The Science of Things
UK45
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 11. Februar 2000
2001 The People That We Love
Golden State
DE92
(1 Wo.)DE
UK81
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 18. September 2001

Weitere Singles

  • 1995: Little Things
  • 1997: Cold Contagious
  • 1997: Personal Holloway
  • 1997: Mouth
  • 2001: Headful of Ghosts
  • 2002: Inflatable
  • 2010: Afterlife
  • 2011: The Sound of Winter
  • 2012: Baby Come Home
  • 2014: The Only Way Out
  • 2015: Man on the Run
  • 2015: Loneliness Is a Killer
  • 2016: People at War
  • 2017: Mad Love
  • 2017: Lost in You
  • 2017: The Beat of Your Heart
  • 2017: This is War
  • 2020: Flowers on a Grave
  • 2020: The Kingdom
  • 2020: Blood River
  • 2020: Quicksand
  • 2022: More Than Machines
  • 2022: Heavy Is the Ocean
  • 2023: All Things Must Change
  • 2023: Nowhere to Go but Everywhere

Musikvideos

  • Everything Zen
  • Little Things
  • Comedown
  • Glycerine
  • Machinehead
  • Swallowed
  • Greedy Fly
  • Mouth
  • Bonedriven
  • Cold Contagious
  • Personal Holloway
  • The Chemicals Between Us
  • Warm Machine
  • Letting the Cables Sleep
  • The People That We Love
  • Inflatable
  • The Sound of Winter
  • Baby Come Home
  • The Afterlife
  • Flowers on a Grave

Quellen

  1. Bush gründen eigenes Label Zuma Rock Records (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive), Verena Diersch, Musikmarkt, 25. Juli 2011
  2. Listen To Bush “The Sound Of Winter” From Their Upcoming Album “The Sea Of Memories” (Memento vom 24. Juli 2011 im Internet Archive)
  3. Crowdfunding: Wer das neue Album von Bush für 2.000 Dollar vorbestellt, erhält einen handgeschriebenen Brief dazu, Rolling Stone, 19. August 2014
  4. Bush - „Man on the Run“ kommt am 17. Oktober (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive), Veröffentlichungshinweis bei Sony Music, Oktober 2014
  5. Bush - Man on the Run, laut.de-Kritik von Kai Butterweck, Oktober 2014
  6. Bush - Man on the Run, CD-Review bei Metal.de, 3. November 2014
  7. Chartquellen: DE AT CH UK US
  8. Auszeichnungen für Musikverkäufe: UK US
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