Burschenschaft der Bubenreuther

Die Burschenschaft der Bubenreuther ist eine farbentragende, fakultativ schlagende Studentenverbindung des „Roten Verbandes“ (RV) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in der Neuen Deutschen Burschenschaft. Sie ist eine der größten und ältesten Burschenschaften Deutschlands.

Couleur und Wahlspruch

Zirkel
Wappen der Bubenreuther

Die Burschenschaft der Bubenreuther trägt ein (Couleur) schwarz-rotes Band mit goldener Perkussion.[1] Zum schwarz-roten Band tragen die Bubenreuther eine rote Mütze mit Eichenkranz (auch Kranzmütze genannt). Die Farben Schwarz-Rot-Gold entsprechen den Farben der Urburschenschaft.

Der Wahlspruch der Burschenschaft der Bubenreuther „Gott – Freiheit – Ehre – Vaterland“ findet sich auch im Zirkel wieder. Darüber hinaus haben speziell das Sittlichkeitsprinzip, das Wissenschaftlichkeitsprinzip und die Vaterlandsliebe eine große Bedeutung. Das Sittlichkeitsprinzip umschreibt die menschliche Reife im Denken, Handeln und Umgang miteinander, während das Wissenschaftlichkeitsprinzip auf eine offene Grundhaltung gegenüber anderen Denkansätzen und ein akademisches Grundwissen abzielt. Zum Thema der Vaterlandsliebe wird von der Burschenschaft bewusst die partnerschaftliche Verantwortung Deutschlands in der Gemeinschaft der europäischen Nationen, in einem friedlichen und geeinten Europa betont. Rechts-nationale Bestrebungen werden abgelehnt. Zu verteidigen sind stattdessen die freiheitlich-demokratische Grundordnung Deutschlands, das Recht auf Selbstbestimmung und Meinungsfreiheit sowie das Gebot der Achtung des Nächsten.[2]

Geschichte

Bundeszeichen der Erlanger Arminia von 1817

Die Burschenschaft der Bubenreuther wurde am 1. Dezember 1817[3] in unmittelbarer Folge des Wartburgfests in Erlangen als „Allgemeine Erlanger Burschenschaft“ gegründet. Daneben führte sie den allgemein auch gebräuchlichen Namen Arminia. Mit dem Attentat des Theologiestudenten Karl Ludwig Sand, Gründungsmitglied der Erlanger Burschenschaft, auf August von Kotzebue und den daraufhin von Metternich durchgesetzten Karlsbader Beschlüssen wurde das aufblühende Leben der Burschenschaft auch in Erlangen zunächst unterbrochen. Um den Repressalien der „Demagogenverfolgung“ auszuweichen, trafen sich die Arminen in dem damals noch versteckt liegenden Dorf Bubenreuth, das schon bald namensgebend für die Burschenschaft und Ursprung der „Bubenreuther Eigenart“ werden sollte.

In dem damals unter den Burschenschaften ausgebrochenen Richtungsstreit zwischen den Arministen und Germanisten setzte sich unter dem Einfluss von Karl von Hase in Erlangen das arministische Prinzip durch. Das Hambacher Fest (1832) und der Frankfurter Wachensturm (1833) waren Vorwand für eine erneute „Demagogenverfolgung“. Deshalb löste sich die Arminia am 9. Mai 1833 in Bubenreuth offiziell auf. Inoffiziell wurde das Bundesleben jedoch unter dem Namen „Bubenruthia“ – abgeleitet vom Ortsnamen Bubenreuth – weitergeführt.

Zum 100-jährigen Jubiläum der Universität Erlangen im Jahr 1843 wurde der Burschenschaft erstmals wieder gestattet, öffentlich aufzutreten. Sie nahm unter einer neutralen Fahne am Festzug teil. In der Folgezeit war es besonders das Verdienst Hans von Raumers, dem Zusammenleben der früheren Mitglieder und der Aktiven wieder eine feste Form zu geben. Er war auch – neben sechs weiteren Bubenreuthern – Mitglied der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche (1848).

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bildeten sich innerhalb der deutschen Burschenschaften an den verschiedenen deutschen Universitäten Kartelle. Auch die Bubenreuther gründeten mit der Burschenschaft Arminia auf dem Burgkeller zu Jena 1860 das nach der Farbe der Mützen genannte „Rote Kartell“, den Vorläufer des „Roten Verbandes“ (RV). Dem RV gehören die Bubenreuther bis heute an. Dem 1881 gegründeten Dachverband aller Burschenschaften, der 1902 in „Deutsche Burschenschaft“ umbenannt wurde, standen die Bubenreuther stets reserviert gegenüber. Aufnahme und Austritt erfolgten in stetem Wechsel.

Die Bubenruthia als Mitglied der Deutschen Burschenschaft (1915)

Während des Ersten Weltkrieges 1914 verblieben nur wenige Mitglieder in Erlangen und versuchten das Bundesleben weiterzuführen. Bei Kriegsende trauerte die Bubenruthia um 104 tote Mitglieder, darunter auch den Dichter Walter Flex.

Am 14. März 1920 wurde zur Verhinderung eine „Überschwappens der Münchner Räterevolution nach Franken“ ein 1919 (von den Burschenschaften Erlanger Wingolf, Bubenruthia, Germania und Uttenruthia) aufgestelltes Studentenbataillon unter Waffen gestellte, nachdem am Vortag in Berlin rechte Putschisten das Regierungsviertel besetzt hatten.[4]

Inzwischen wieder Mitglied der „Deutschen Burschenschaft“ (DB), weigerte sich der Sprecher der Bubenreuther 1934, die „arischen Fragebögen“ an diese auszuliefern, was einen erneuten Ausschluss aus dem Dachverband nach sich zog. Nach der Durchsetzung des Arierparagraphen durch den Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund, dem auch die DB 1935 beitrat, wurden die Erlanger Korporierten am 30. Januar 1936 im Redoutensaal vor die Wahl gestellt, das Band abzulegen oder den Saal zu verlassen. Die Bubenreuther entschieden sich für Letzteres. Am selben Abend noch beschlossen die Bubenreuther und acht weitere Erlanger Verbindungen ihre Auflösung. Inoffiziell führte man jedoch das Bundesleben weiter, bis die Nationalsozialisten an allen deutschen Universitäten die Umwandlung der studentischen Verbindungen in so genannte Kameradschaften erzwangen. Im Bubenreuther Haus etablierte sich eine „Kameradschaft Walter Flex“, die wenigstens durch ihre Namensgebung noch einen Anklang an die Burschenschaft erlaubte. Die Mitglieder dieser Kameradschaft suchten zeitweilig auch Bubenreuth auf, um die Verbindung nach dort zu halten.

1941 wurde das Bubenreuther Haus zu Kriegszwecken beschlagnahmt und von der Wehrmacht als Lazarett genutzt. Im Zweiten Weltkrieg fielen 79 Bubenreuther.

Nach Kriegsende 1945 blieben zunächst zahlreiche Verbindungen von den Siegermächten verboten, darunter auch die Burschenschaft der Bubenreuther, deren Haus beschlagnahmt blieb und als Klinikum und Verwaltungsstelle genutzt wurde.

Auf ihrem Weg eines Neuanfangs nach 1945 suchten die Bubenreuther nach der Zeit des Imperialismus der Nationalsozialisten nach positiven Anknüpfungspunkten in ihrer bewegten Vergangenheit und fanden sie in der aktiv gelebten, demokratischen, freiheitlichen und christlichen Tradition der frühen Burschenschaft. 1946 entstand daher eine Gemeinschaft junger Studenten, darunter auch Söhnen von Bubenreuthern, die zunächst den Namen „Sodalitas“ annahm, sich jedoch zunehmend an den Grundsätzen und Prinzipien der Burschenschaft ausrichtete und Kontakt zum Philisterverein aufnahm. Die Sodalitas nahm die Farben der Burschenschaft an, traf sich regelmäßig in Bubenreuth und nahm nach Anerkennung durch den Philisterverein 1950 offiziell wieder den Namen „Burschenschaft der Bubenreuther“ an. 1957 konnte nach langen Verhandlungen auch die Rückgabe des Erlanger Hauses an die Bubenreuther erlangt werden.

Die aktive Burschenschaft, die nach ihrer Wiederentstehung auch das akademische Fechten wiedereingeführt hatte, ersetzte selbiges nach langen Diskussionen 1968 durch das Sportfechten. Infolgedessen kam es in den folgenden Jahren immer wieder zu Streitigkeiten mit der DB, die 1988 zum erneuten Ausschluss der Bubenreuther aus dem Dachverband führte.

Für Konflikte und etliche Austritte aus der Burschenschaft sorgte das „Keuschheitsprinzip“, das vorehelichen Geschlechtsverkehr untersagte und noch aus den Anfangszeiten der Verbindung stammte.[5] 1968 wurde es aufgehoben und durch ein „Sittlichkeitsprinzip“ ersetzt. Heinz Roth, der damalige Leiter der Versammlung, äußerte dazu: „Die Jungen mögen wohlüberlegt Traditionen und Formen, die ihnen nicht mehr zeitgemäß erscheinen, ablegen, wenn der Geist erhalten bleibt!“[6] Unter Berufung auf dieses Sittlichkeitsprinzip wurde noch 1995 ein Bundesbruder wegen seiner Homosexualität ausgeschlossen.[7]

Das Bubenreuther Colloquium ist seit 1984 eine feste öffentliche Veranstaltung der Burschenschaft der Bubenreuther. Es findet zumeist Ende Januar/Anfang Februar auf dem Bubenreuther Haus in Erlangen statt. Namhafte Redner und Experten diskutieren hier zu Fragen der politischen Situation in Deutschland und Europa mit Studenten und Interessierten.

1993 veröffentlichte die Burschenschaft ihr „Bubenreuther Manifest“, das 2017 in die „Bubenreuther Erklärung“ mündete, in welchem sich die Burschenschaft der Bubenreuther u. a. von jeglichem Extremismus, nationalistischer Übersteigerung, völkischem Denken und Fremdenfeindlichkeit distanziert: „Wir wollen uns dabei an den Grundsätzen des Christentums orientieren, respektieren aber auch andere Religionen und weltanschauliche Orientierungen, wenn sie mit den Grundwerten des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vereinbar sind. Wir erziehen unsere Mitglieder zu Gesprächsbereitschaft, Kompromissfähigkeit und Toleranz. Dem heute um sich greifenden, oft schrankenlosen Individualismus treten wir als Generationen übergreifende Erziehungsgemeinschaft entgegen und streben nach einer auf Gemeinschaft bezogenen verantwortlichen Lebensgestaltung. Wir wollen [...] auf die Mitarbeit an der Gestaltung des kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Lebens vorbereiten.“[8] Als Gemeinschaft und Lebensbund will sie die burschenschaftlichen Grundwerte in zeitgemäßer Form leben, in besonderer Verantwortung für das Gemeinwesen und die Gesellschaft, durch Förderung des staatsbürgerlichen Interesses, des wertorientiertens Verhaltens und der Leistungsbereitschaft der Studierenden.

Mit der Feier zum 200. Stiftungsfest der Burschenschaft präsentierte sich die Burschenschaft der Bubenreuther 2017 damit wieder in der Tradition der Urburschenschaften, die vor 200 Jahren bereits für liberale, neue Geistesströmungen einstanden: für die Freiheits- und Gleichheitsideen der Französischen Revolution, den Idealismus der deutschen Romantik, die Sittlichkeit eines entstehenden werteorientierten Bürgertums und das damalige Wunschbild eines vereinten Vaterlandes – heute eines vereinten, friedlichen Europas – in einer Welt, in der die Menschenrechte geachtet und gelebt werden.

Roter Verband und Neue Deutsche Burschenschaft

Der „Rote Verband“ (RV) ist ein deutschlandweiter Zusammenschluss liberaler, arministisch geprägter Burschenschaften, der seinen Namen von deren roten Mützen bekommen hat. Die Burschenschaft der Bubenreuther gehört dem RV als Gründungsmitglied seit 1897 an.

1996 kam es unter maßgeblicher Beteiligung der Bubenreuther als Gegenbewegung zur „alten“ DB zur Gründung der „Neuen Deutschen Burschenschaft“ (Neue DB), die für ein zeitgemäßes Engagement für das Gemeinwesen ohne nationalistische Überhöhung eintritt. Anstoß zur Gründung der Neuen DB war für einige Burschenschaften auch die Streitfrage über das verpflichtende Schlagen scharfer Mensuren, die Aufnahme von Kriegsdienstverweigerern und die Mitgliedsschaftsvoraussetzungen für eine Aufnahme in die DB.

Die Mitglieder der Neuen DB sind fakultativ schlagende Burschenschaften, die in der Tradition der Urburschenschaft von 1815 das akademische Fechten fortführen, d. h., es bleibt jedem Bundesbruder selbst überlassen, ob er eine Mensur stellen möchte. Unter diesem Vorbehalt und Kompromiss stehen auch die Bubenreuther heute wieder zum studentischen Fechten.

Bubenreuther Haus

Die Burschenschaft der Bubenreuther entschloss sich 1889 zum Bau des Hauses, um ihren aktiven Mitgliedern ein eigenes Heim zu bieten. Architekt des Hauses war Theodor Eyrich[9]. Der Mittelpunkt des Hauses ist der prächtige Ballsaal mit überlebensgroßen Wandbildern aus dem Erlanger Studentenleben, die von Otto Bollhagen gemalt wurden und die größten Jugendstilgemälde Europas sind. 1933 wurde das Haus renoviert und erweitert. Im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmte die Wehrmacht das Haus und nutzte es als Lazarett, bis es schließlich 1957 an die Burschenschaft der Bubenreuther zurückgegeben wurde.

Das 125-jährige Bestehen des Bubenreutherhauses an der Östlichen Stadtmauerstraße 32 in Erlangen konnte die Burschenschaft 2014 zum Anlass nehmen, mit dem Bezug des modernen Neubaus im Rückgebäude des Hauses ein neues, mit Spenden und Mitteln der Burschenschaft finanziertes studentisches Wohnheim für Erlangen zu feiern.

Mörsbergei

In Bubenreuth liegt die eigentliche Heimat der Burschenschaft der Bubenreuther, die Mörsbergei. Schon im 18. Jahrhundert war das Anwesen und der Gasthof ein beliebter Treffpunkt der Erlanger Studenten. In dem Gasthof finden die Kneipen der Burschenschaft statt, auf dem Anwesen wird die Bubenreuther Kirchweih ausgerichtet. Der Name Mörsbergei leitet sich vom Namen des letzten Besitzers, Johann Friedrich (gen. „Jean“) Mörsbergers, ab. Dieser verkaufte das Anwesen 1914 an die Burschenschaft.

Bekannte Bubenreuther

NameLebensdatenBerufBild
Hans Achelis1865–1937evangelischer Theologe und Professor für Kirchengeschichte und christliche Archäologie in Bonn und Leipzig
Ludwig Aegidi1825–1901Professor für Staatsrecht in Göttingen und Erlangen, Mitglied des Preußischen Ministerialrates
Henry Albers1904–1987Chemiker und Professor
Friedrich Wilhelm Albrecht1861–1943Pfarrer und Politiker, Mitglied der Bayerischen Abgeordnetenkammer
Fischel Arnheim1812–1864Politiker und Jurist
Wilhelm von Ammon1903–1992NS-Jurist und verurteilter Kriegsverbrecher
Hans Freiherr von und zu Aufseß1801–1872Gründer des Germanischen Museums in Nürnberg
Otto Freiherr von und zu Aufseß1825–1903Politiker
Karl Heinrich Bauer1890–1978Mediziner, Krebsforscher und erster Rektor der Universität Heidelberg nach dem Zweiten Weltkrieg
Arnulf Baumann 1932–2022 Evangelischer Theologe
Otto Becker1828–1890Ophthalmologe
Hermann Friedrich Beckh1806–1886Jurist und Politiker; Gründer des Nürnberger Rettungshauses
Hermann Beckh1832–1908Jurist und Mitglied des Reichstags
Theodor Berkmann1802–1870Theologe, Politiker und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung; Teilnehmer am Pfälzer Aufstand
Hermann Bezzel1861–1917Rektor der Neuendettelsauer Diakonissenanstalt
Max Bezzel1824–1871Schachspieler und Problemkomponist, gilt als ältester bayerischer Schachmeister
Friedrich Wilhelm Bock1872–1924Mediziner und Politiker
Friedrich Edler von Braun1863–1923Politiker
Hermann Breiting1804–1860Opernsänger (Tenor)
Frederick Brendel1820–1912Revolutionär, Botaniker und Meteorologe
Hans Karl Briegleb1805–1879Jurist und Politiker
Karl Bubner1902–1987Jurist und Politiker
Karl Buchrucker1827–1899evangelischer Theologe und Begründer der Inneren Mission in München
Karl von Burger1805–1884evangelischer Theologe
Walter Caspari1847–1923Geistlicher, Theologe und Hochschullehrer
Wilhelm Claussen1901–1980Ministerialdirektor und Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium
Georg Friedrich Daumer1800–1875Religionsphilosoph und Lehrer Kaspar Hausers
Oscar Daumiller1882–1970evangelischer Pfarrer, später Oberkirchenrat und Kreisdekan von München; Vertreter der Bekennenden Kirche während des Kirchenkampfes
Johann Gottfried Dingler1803–1875Jurist und Politiker
Oskar von Diruf1824–1912Balneologe und Badearzt, Leibarzt Bismarcks
Joseph Disse1852–1912Anatom und Histologe, Entdecker des Disse-Raums
Hans Doerfler1863–1942Chirurg, Geheimer Sanitätsrat und Chefarzt
Theodor Doerfler1869–1938Jurist und Politiker
Martin Donandt1852–1937Bremer Senator und Bürgermeister
Ernst Drewes1903–1991Landrat
Friedrich Ebert1882–1971Gymnasiallehrer, Archäologe und Heimatforscher in Hof (Saale)
Fritz Eckert1877–1941Bürgermeister von Moers
Heinrich Eidam1849–1934Obermedizinalrat
Johann Friedrich Philipp Engelhart1797–1837Chemiker
Eduard Enslin1879–1970Augenarzt und Insektenforscher (Entomologe). Er war insbesondere Spezialist für Pflanzenwespen (Symphyta)
Eduard Eppelsheimer1808–1866Politiker und Revolutionär, Abgeordneter des Bayerischen Landtags und Mitglied des Frankfurter Vorparlaments, tätiger Unterstützer der Provisorischen Regierung der Pfalz 1849
Otto Erhard1829–1888Politiker und Mitglied des Reichstages
Albrecht Eyring1844–1920Pastor und Pomologe
Friedrich Fabri1824–1891Kolonialpolitiker
Jacob von Falke1825–1897Kultur- und Kunsthistoriker und Ästhetiker
Johannes Falke1823–1876Historiker
Eduard August Feuerbach1803–1843Rechtsgelehrter
Friedrich Feuerbach1806–1880Philologe und Philosoph
Joseph Anselm Feuerbach1798–1851Altphilologe und klassischer Archäologe
Karl Wilhelm Feuerbach1800–1834Mathematiker
Wilhelm Fleischmann1837–1920Agrikulturchemiker; er gilt als Begründer der Milchwissenschaft
Walter Flex1887–1917Schriftsteller und Lyriker
Franz Frank1897–1986Maler und Graphiker
Oskar Fritsch1883–1972Jurist und Schriftsteller
Heinrich Gareis1878–1951Jurist, Regierungspräsident, Polizeipräsident und SS-Führer
Hugo Gebert1888–1944Mitglied der Bremischen Bürgerschaft
Heinrich Christian Friedrich Gebhardt1798–1868Theologe und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung
Hans Geiger1882–1945Physiker und Erfinder des Geigerzählers
Friedrich Wilhelm Ghillany1807–1876evangelischer Theologe, Historiker und Schriftsteller
Ernst Gillmann1890–1966evangelischer Theologe
Christian Carl von Glück1791–1865Richter, Politiker, Dichter und Kunstsammler
Hans Großmann 1895–1973 Mediziner und Hygieniker
Adolf Günther1881–1958Rechts- und Staatswissenschaftler
Siegmund Günther1848–1923Geograph und Naturwissenschaftler
Albrecht Haack 1898–1976 Chemiker
Dieter Haackgeb. 1934ehem. Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, ehem. Präsident der Evangelischen Landessynode Bayern und SPD-Mitglied[10]
Friedrich Haas1846–1912Reichsrat der Krone Bayerns
Nicolaus Hadermann1805–1871Pädagoge, Journalist und Politiker der Freien Stadt Frankfurt
Anton Hagedorn1856–1932Historiker, Archivar und Hamburger Staatsrat
Carl Heinrich Wilhelm Hagen1810–1868Historiker und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung
Adolf Harleß1806–1879evangelischer Theologe und Mitbegründer der Erlanger Schule
Karl von Hase1800–1890Professor der Theologie und Rektor der Universität Jena
Wilhelm Havemann1800–1869Historiker
Carl Friedrich Heintz1802–1868Präsident der Kammer der Abgeordneten in Bayern und königlich bayerischer Staatsminister der Justiz
Gottlieb August Herrich-Schäffer1799–1874Mediziner und Entomologe
Johann Georg Hertel1801–1874Mediziner und Schriftsteller
Günther Heydemanngeb. 1950Historiker
Ernst-Joachim Hickl1931–2010Gynäkologe und Geburtshelfer
Daniel Hilpert1837–1923Rechtsanwalt, Ehrenbürger der Stadt Erlangen
Hans Hilpert1878–1946Lehrer und Politiker, Mitglied des Bayerischen Landtags
Johann Wilhelm Friedrich Höfling1802–1853evangelischer Theologe und Mitbegründer der Erlanger Schule
Friedrich Hoffstadt1802–1846Jurist, Maler und Kunstschriftsteller
Johann Christian Konrad von Hofmann1810–1877protestantischer Theologe und wichtiger Vertreter der Erlanger Schule
Johann Eberhard Käfferlein1807–1889Jurist, Politiker und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung
Ludwig Kelber1824–1906Pfarrer und Schriftsteller
Friedrich Klinge1883–1949Politiker und Oberbürgermeister der Stadt Goslar 1917–1933 und 1948–1949
Ludwig Körbitz1809–1882Bürgermeister von Berneck, Mitglied der Bayerischen Abgeordnetenkammer 1853–1855
Wilhelm Friedrich Christian Gustav Krafft1805–1864Politiker
Heinrich Kraußold1836–1914Jurist und Politiker, Mitglied der Bayerischen Abgeordnetenkammer
Michael Krück1842–1919Pädagoge und Gymnasialdirektor
Gustav Landgraf1857–1932Klassischer Philologe und Gymnasialdirektor
Gustav Langbein1833–1915Superintendent und Hofprediger
Heinrich Leo1799–1878Historiker und preußischer Politiker
Johann Michael Leupoldt1794–1874Psychiater und Hochschullehrer
Wilhelm Löhe1808–1872evangelischer Theologe und Gründer des Mutterhauses für Diakonissen in Neuendettelsau
Ernst Loesch1860–1946Maler und Schriftsteller
Norbert Mahla1798–1875Jurist und Politiker; Bürgermeister von Landau in der Pfalz 1843–1848
Karl Mann1850–1925Politiker; Bürgermeister von Rothenburg ob der Tauber
Heinrich Mau1842–1916Theologe
Hermann Merkel1873–1957Rechtsmediziner und Hochschullehrer
Karl Merkenschlager1885–1967Jurist und Bergsteiger; 1945–1946 kommissarischer Bürgermeister der Stadt Traunstein
Karl Michahelles1807–1834Zoologe und Arzt
Julius Miedel1863–1940Lehrer, Stadtarchivar, Historiker und Memminger Ehrenbürger
Hermann von Münch1819–1883Mitglied der Bayerischen Abgeordnetenkammer und Bürgermeister von Hof
Gerhard Mützelburg 1911–nach 1989 Präsident des Oberlandesgerichts Celle
Lorenz Theodor Nagel1828–1895Publizist, Journalist und Beamter
Karl Friedrich Nägelsbach1806–1859Altphilologe
Karl-Heinz Neukamm1929–2018Präsident des Diakonischen Werks Deutschland (1984–1994), ehem. Vorstandsvorsitzender der Rummelsberger Anstalten
Julius von Niethammer1798–1882Jurist und Politiker
Gottfried Osann1798–1866Chemiker und Physiker
Friedrich Paulsen1846–1908Pädagoge und Philosoph; er gilt als Vater des modernen Gymnasiums
Rudolf Paulsen1883–1966Schriftsteller
Hans Petri1880–1974evangelischer Theologe
Friedrich Pfaff1825–1886Geologe und Mineraloge
Hans Ulrich Vitalis Pfaff1824–1872Mathematiker
Hermann von Pfaff1846–1933bayerischer Finanzminister
August von Platen1796–1835Dichter
Samuel Preiswerk1799–1871Schweizer reformierter Pfarrer und Kirchenlieddichter
Albert Preu1868–1944Verwaltungsjurist und Oberbürgermeister der Stadt Bayreuth 1919–1933
Georg Friedrich Puchta1798–1846Jurist und Professor für Römisches Recht und Kirchenrecht in München, Marburg, Leipzig und Berlin
Heinrich Puchta1808–1858evangelischer Pfarrer und Liederdichter
Heinrich Rathkegeb. 1928ehem. Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs und leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in der DDR (VELK-DDR)
Heinrich Ranke1830–1909Anthropologe und Professor für Kinderheilkunde
Hans von Raumer1820–1851Politiker und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung
Rudolf von Raumer1815–1876Sprachforscher und Germanist
Friedrich Ludwig von Rechteren-Limpurg-Speckfeld1811–1909Politiker und bayerischer Generalmajor
Joseph Martin Reichard1803–1872Politiker und Revolutionär, Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung, Präsident der Provisorischen Regierung der Pfalz 1849
Johann Edmund Reichold1838–1902Bürgermeister von Erlangen
Heinrich Reincke1881–1960Mediziner und Politiker
Julius Reincke1842–1906Archivar und Historiker
Theodor Renaud1844–1910Schriftsteller
Rudolph von Richter1835–1919Präsident des bayerischen Senats am Reichsmilitärgericht
Heinrich Riedel1903–1989evangelischer Theologe und Pfarrer
Carl Georg Ritter1871–1965Chirurg in Greifswald, Posen und Düsseldorf
Leonhard Roesler1839–1910deutsch-österreichischer Chemiker und Önologe sowie Direktor der k.k. Chemisch-Physiologischen Versuchsstation für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg
Ludwig Roediger1798–1866Aktivist der Burschenschaft und Philologe
Hermann von Rotenhan1800–1858bayerischer Königlicher Kämmerer und Präsident der Kammer der Abgeordneten in Bayern
Julius von Rotenhan1805–1866Gutsherr und königlich bayerischer Regierungsbeamter
Christian Roth 1873–1934 Jurist, Verwaltungsbeamter und Politiker (DNVP, NF, NSDAP)
Karl Ludwig Sand1795–1820radikaler deutscher Burschenschafter
Julius Friedrich Scheidemantel1806–1891Jurist und Mitglied der Bayerischen Abgeordnetenkammer
Georg Schepss1852–1897klassischer Philologe und Gymnasiallehrer
Kurt Scherzer1920–2006Oberbürgermeister der Stadt Fürth 1964–1984
Adolf von Scheurl1811–1893Theologe und Rechtswissenschaftler
Eberhard Freiherr von Scheurl1873–1952Jurist und Hochschullehrer an der Handelshochschule Nürnberg
Julius Schieder1888–1964Oberkirchenrat und Kreisdekan von Nürnberg; Vertreter der Bekennenden Kirche während des Kirchenkampfes
Karl Schmidt1899–1980Augenarzt und Hochschullehrer für Augenheilkunde, Rektor der Universität Bonn und Reichsuniversität Straßburg
Paul Schmidt1898–1976Erfinder, Erfinder des Schmidt-Rohres
Theodor Schmidt1867–1942Bayerischer Landtagsabgeordneter und Theologe
Ernst von Schneider1846–1914Reichsgerichtsrat
Michael Schobert1821–1881Bürgermeister von Münchberg und Dinkelsbühl, Bayerischer Landtagsabgeordneter
Simon Schöffel1880–1959evangelischer Landesbischof in Hamburg
Christian Friedrich Schönbein1799–1868deutsch-schweizerischer Chemiker, Entdecker u. a. des Ozons
Peter Schönlein1939–2016Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg 1987–1996
Karl Friedrich Scholler1810–1863Theologe, Schriftsteller und Abgeordneter der Zweiten Kammer der Bayerischen Ständeversammlung (1845–1848)
Otto Schottenheim1890–1980Oberbürgermeister von Regensburg, Doktor der Medizin und SS-Brigadeführer
Rudolf von Schreiber1848–1911Jurist, Bezirksamtmann in Bad Tölz, Wirklicher Geheimrat
Friedrich Schubarth1804–1871Jurist und Bürgermeister von Regensburg 1856–1868
Carl Heinrich Schultz1805–1867Arzt und Botaniker
Hermann Schultz1836–1903evangelischer Theologe und Professor für Altes Testament in Basel, Straßburg, Heidelberg und Göttingen; Abt des Klosters Bursfelde
Ernst Seifert1887–1969Chirurg und Rektor der Universität Würzburg (1938–1945)
Otto Seifert1853–1933Mediziner und Hochschullehrer
Christoph von Seiler1822–1904Jurist und Zweiter Bürgermeister von Nürnberg
Franz Ferdinand Seitz1823–1898Bayerischer Landtagsabgeordneter
August Siebert1805–1855Mediziner und Direktor der Landesheilanstalt in Jena; Politiker, Reichstagsabgeordneter 1848 und Thüringer Landtagsabgeordneter
August Sperl1862–1926Schriftsteller
Gustav Springorum1862–1927Landrat in Waldbröl und Fulda, Regierungspräsident von Kassel
Friedrich Julius Stahl1802–1861Jurist und Professor für Rechtsphilosophie in Würzburg und Erlangen sowie Politiker in Preußen
Karl Christian Stauber1814–1860Bayerischer Landtagsabgeordneter
Otto Steengrafe1877–1948Mitglied der Bremischen Bürgerschaft, Verwaltungsgerichtspräsident
Carl August von Steinheil1801–1870Physiker und Erbauer der ersten Telegraphenleitung in München
Rudolf Stich1875–1960Chirurg
Ludwig Sternecker1852–1914Bürgermeister von Dinkelsbühl 1882–1913
Max Stirner1806–1856Philosoph und Journalist
Karl Stöber1796–1865Schriftsteller und evangelisch-lutherischer Geistlicher, Gründungsmitglied
Viktor von Strauß und Torney1810–1899Politiker und Kirchenlieddichter
Johannes Strebel1832–1909Orgelbauer
Friedrich Strobel1822–1875Jurist und Politiker
Karl Stützel1872–1944Politiker und bayerischer Innenminister 1924–1933
Gottlieb von Thäter1846–1912bayerischer Generalmajor
Gottlieb von Thon-Dittmer1802–1853bayerischer Politiker, Minister und von 1836 bis 1848 Bürgermeister von Regensburg; er gehörte 1848 dem sogenannten Ministerium der Morgenröte an.
Johannes Trümpy1798–1861Schweizer Politiker, Richter und Arzt. Angehöriger des Nationalrates 1851–1857
Hermann Wagner1840–1929Geograph und Kartograph
Johann Andreas Wagner1797–1861Zoologe
Rudolf Wagner1805–1864Anatom, Physiologe und Entdecker der weiblichen Eizelle
Heinrich Carl Welsch1808–1882Badearzt
Ludolf Weidemann1849–1939evangelischer Geistlicher und Schriftsteller; Lateinlehrer von Thomas Mann
Hermann Weigmann1856–1950Milchforscher und Mikrobiologe
Johann Michael Freiherr von Welser1869–1943Verwaltungsjurist und Staatssekretär in der Weimarer Republik
Ludwig von Welser1841–1931bayerischer Freiherr und Staatsbeamter im höheren Dienst
Heinrich Wiegand1855–1909Generaldirektor des Norddeutschen Lloyd
Friedrich Winter1902–1982Jurist und Politiker
Johann Georg August Wirth1798–1848politischer Schriftsteller des Vormärz und Initiator des Hambacher Festes
Ernst Wündisch1883–1955Polizeipräsidenten von Recklinghausen
Fritz Wündisch1910–1994Jurist und Historiker
Friedrich Albert von Zenker1825–1898Arzt und Pathologe
Rudolf Zenker1862–1941Romanist, Provenzalist und Mediävist
Adolf von Zerzog1799–1890Politiker und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung
Joseph Zeyer1801–1875Jurist, Abgeordneter der bayerischen Kammer der Abgeordneten
Joseph Gerhard Zuccarini1797–1848Botaniker

Literatur

  • Heinrich Wiegandt: Geschichte der Erlanger Burschenschaft, 1. Teil – Von der Gründung der Teutonia bis zur Auflösung der Arminia, Erlangen 1877.
  • Heinrich Wiegandt: Geschichte der Erlanger Burschenschaft, 2. Teil – Die Bubenreuther, Bremen 1883.
  • Friedrich Reuther: Die Erlanger Burschenschaft 1816 bis 1833, Erlangen 1896.
  • Ernst Höhne: Die Bubenreuther – Geschichte einer Burschenschaft, Erlangen 1936.
  • Julius Andreae, Fritz Griessbach: Die Burschenschaft der Bubenreuther, Erlangen 1967.
  • Hans-Georg Balder: Die Deutsche(n) Burschenschaft(en) – Ihre Darstellung in Einzelchroniken. Hilden 2005, S. 129–131.
Commons: Burschenschaft der Bubenreuther – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hans König: Burschen, Knoten und Philister. Erlanger Studentenleben von 1743 bis 1983. Nürnberg 1983, S. 26.
  2. Burschenschaft der Bubenreuther (Verantwortlich für diese Seiten i. S. d. § 6 TDG / § 6 MDStV): "Über uns". Abgerufen am 26. Juli 2017.
  3. E. H. Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 35.
  4. Martin Droschke: Erlangen schlittert mit größtmöglicher Zielgenauigkeit auf einen Bürgerkrieg zu. In: Franken 2024. Franken-Wissen für das ganze Jahr. Emons Verlag, Köln 2023, ISBN 978-3-7408-1797-8, Blatt 19. März.
  5. Studenten / Verbindungen: Keusche Füchse, Der Spiegel, 20. Februar 1967
  6. Unsere Geschichte. Abgerufen am 26. Juli 2017.
  7. Turtelnde Burschen. Abgerufen am 22. Mai 2018.
  8. Burschenschaft der Bubenreuther: "Erklärung zum 200. Jubiläum". Erlangen Juli 2017, S. 2–3.
  9. Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band II: Künstler. Winter, Heidelberg 2018, ISBN 978-3-8253-6813-5, S. 188.
  10. SPD und Burschenschaften: „Einfluss Alter Herren bis in den Parteivorstand“, Der Spiegel, 17. Januar 2006
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