Burg Rorowe

Die Burg Rorowe (wie Burg Rohraue gesprochen) ist eine abgegangene Burg, die sich auf dem heutigen Kirchplatz in Rohrau befand, einem Ortsteil der Gemeinde Gärtringen im Landkreis Böblingen in Baden-Württemberg. Nach der Burg Rorowe befand sich auf diesem Platz ab 1481 eine Kapelle, und ab 1700 bis 1974 die Rohrauer Kirche.[1]

Burg Rorowe
Alternativname(n) (Wasser-)Schloss Rorowe
Staat Deutschland
Ort Rohrau
Entstehungszeit vrsl. 12. oder 13. Jhr.
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Burgstall
Geographische Lage 48° 38′ N,  55′ O
Höhenlage 476 m ü. NN
Burg Rorowe (Baden-Württemberg)
Burg Rorowe (Baden-Württemberg)

Geschichte

Die einstigen Besitzer der Burg Horn, einer Spornburg auf dem Schlossberg oberhalb von Rohrau, verlegten ihren Wohnsitz ins Tal, und bauten dort mit Steinen der Burg Horn das als Burg Rorowe bekannte Wasserschloss am heutigen Kirchplatz in der Dorfmitte. Untermauert wird dies, da bei Grabungen auf dem Schlossberg keine Steine der ehemaligen Burg Horn gefunden werden konnten.[2]

Gegen Ende des 13. Jahrhunderts kam die Burg und der Ort, der aus dieser Zeit als „Rorowe“ überliefert ist, in den Besitz der Grafen von Hohenberg. Vorbesitzer waren die Pfalzgrafen von Tübingen gewesen, die Ort und Burg bereits im Jahre 1338 wieder zurückkauften. Bis 1332 war die Burg zeitweise im Besitz des Johanniterordens und scheint vor 1296 Sitz einer Kommende gewesen zu sein.[3][4]

Noch vor Ende des 14. Jahrhunderts veräußerten die Pfalzgrafen von Tübingen die Burg an das Haus Württemberg. Am 10. Februar 1382 verkaufte Pfalzgraf Konrad der Scherer, der Sohn des gleichnamigen Rückkäufers, die Burg und den zugehörigen Ort zusammen mit Herrenberg.[4]

Literatur

  • Dieter Schäfer: Heimat Rohrau. Hrsg.:. Gemeinde Rohrau. Druckerei + Verlag Adolf Röhm, 1969
  • Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger Verlag, Stuttgart 1855, S. 288–291
  • Hartwig Zürn: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmale und die mittelalterlichen Burgstellen des Stadtkreises Stuttgart und der Kreise Böblingen, Esslingen und Nürtingen. Verlag Silberburg, Stuttgart 1956

Einzelnachweise

  1. rohrau.de: Die Geschichte der Rohrauer Kirche. Abgerufen am 3. Oktober 2020.
  2. Dieter Schäfer: Heimat Rohrau. Hrsg.:. Gemeinde Rohrau. Druckerei + Verlag Adolf Röhm, 1969, S. 288
  3. Landeskundliches Informationssystem für Baden-Württemberg: Rohrau - Altgemeinde~Teilort. Abgerufen am 29. März 2019.
  4. Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger Verlag, Stuttgart 1855, S. 288–291 (Wikisource).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.