Burg Nesselburg

Die Burg Nesselburg ist eine Burgruine südlich des Marktes Nesselwang im Landkreis Ostallgäu in Bayern.

Burg Nesselburg
Burghof und Tor der Burg Nesselburg, rechts der Ansatz der Palaswand

Burghof und Tor der Burg Nesselburg, rechts der Ansatz der Palaswand

Staat Deutschland
Ort Nesselwang
Entstehungszeit Ende 13. Jahrhundert
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Ruine
Bauweise Bruchstein, Eckquader
Geographische Lage 47° 37′ N, 10° 30′ O
Höhenlage 1038 m ü. NN
Burg Nesselburg (Bayern)
Burg Nesselburg (Bayern)

Geografische Lage

Die Ruine der Höhenburg liegt in etwa 1038 Meter Höhe auf dem Kegel eines – „Kappelköpfel“ genannten – Ausläufers des Alpspitz etwa 170 Meter über Nesselwang in Schwaben.

Geschichte

Blick aus dem Palas auf die Schildmauer
Die Schildmauer von Süden
Die Schildmauer vom Burghof

Die Veste wurde gegen Ende des 13. Jahrhunderts von den edelfreien Herren von Rettenberg angelegt. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1302. Kurz darauf verpfändeten die Rettenberger die Herrschaft an das Hochstift Augsburg, erhielten die Herrschaft jedoch als Lehen zurück. Ab 1350 war die „Burch ze Nesselwanch“ der Mittelpunkt eines Pflegamtes, da der letzte Rettenberger Heinrich kinderlos verstorben war. Heinrichs Verwandter Peter von Hohenegg, der Ansprüche auf das Erbe erhoben hatte, erhielt vom Hochstift 1300 Pfund Heller als Entschädigung.

Im Bauernkrieg plünderten die Aufständischen 1525 den Pflegsitz aus und legten Feuer. Danach wurde die Burg wieder bewohnbar gemacht.

Die augsburgischen Pfleger und Vögte bewohnten die Nesselburg bis 1595, als ein erneuter Brand die Räume unbewohnbar machte. 1601 erwarb das Hochstift deshalb ein Haus an der Nesselwanger Hauptstraße als neuen Pflegsitz. Auch dieses Anwesen wurde 1635 beim Nesselwanger Ortsbrand ein Raub der Flammen. Anschließend entstand ein neues – 1976 abgebrochenes – Amtshaus an der alten Stelle.

Die Burg wurde 1996 von einem privaten Käufer erworben, der 1997 Sanierungsmaßnahmen des einsturzgefährdeten Mauerwerks durchführen ließ. Die Sanierung wurde nach einem Jahr jedoch eingestellt.[1]

Beschreibung

Neben Gräben und Geländespuren haben sich noch größere Mauerreste erhalten, die seit 1997 schrittweise saniert werden.

Gegen den Berghang schützt ein Halsgraben die Anlage, im Osten und Westen fällt das Gelände steil zu den seitlichen Bachtobeln ab. Auf dem rechteckigen, rund 30 x 23 Meter großen, Burgplateau stehen noch größere Reste des Mauerwerks aufrecht. Im Norden erhob sich der Palas, im Süden liegen die Reste der etwa 2,6 Meter starken und noch bis zu sieben Metern hohen Schildmauer. Die östliche Verbindungsmauer zum Palas ist vollständig abgegangen, die westliche mit dem Tor neben dem Hauptbau noch vorhanden. Auch die Nordwand des Palas fehlt weitgehend.

Das unregelmäßige Mauerwerk besteht aus Bachgeröll, Nagelfluh, Sand- und Tuffstein. An der Südostecke lassen sich noch Reste von Eckquadern feststellen. Der alte Burgweg führt von Nordwesten zur Toröffnung. Davor durchschneidet nördlich ein weiterer Graben den Berghang.

Literatur

  • Ludwig Holzner: Die Nesselburg. In: Veröffentlichungen des Vereins "Alt-Füssen", 4. Jahrgang 1928 Nr. 15/16.
  • Toni Nessler: Burgen im Allgäu, Band 2: Burgruinen im Westallgäu und im angrenzenden Vorarlberg, im württembergischen Allgäu, im nördlichen Allgäu um Memmingen, im nordöstlichen Allgäu um Kaufbeuren und Obergünzburg sowie im östlichen Allgäu und im angrenzenden Tirol. 1. Ausgabe. Allgäuer Zeitungsverlag, Kempten 1985, ISBN 3-88006-115-7, S. 209–216.
  • Michael Petzet: Stadt und Landkreis Füssen (Kurzinventar) (= Bayerische Kunstdenkmale 8). Deutscher Kunstverlag, München 1960.
  • Wolfgang Wüst: Burg und Pflegamt Nesselwang im Hochstift Augsburg, in: Wilhelm Liebhart (Hrsg.): Nesselwang. Ein historischer Markt im Allgäu. Thorbecke, Sigmaringen 1990, ISBN 3-7995-4126-8, S. 51–70.
Commons: Burg Nesselburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Joachim Zeune: Burgruine Nesselburg. (PDF; 220 kB) In: Die Burgenregion Allgäu. S. 1, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 29. April 2009 (2007/2008).
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