Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller
Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e. V. (BAH) ist der mitgliederstärkste deutsche Arzneimittelverband. Nach Angaben des Verbandes vertritt er in dieser Branche rund 400 Mitgliedsunternehmen (Stand März 2024). Neben traditionellen Arzneimittelproduzenten umfasst er auch rund 100 andere Mitglieder aus dem Gesundheitsbereich wie beispielsweise Verlage und Meinungsforschungsinstitute. Im März 2024 wurden die Umbenennung in Pharma Deutschland und die Schaffung einer neuen Verbandsstruktur beschlossen.
Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e. V. (BAH) | |
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Rechtsform | eingetragener Verein |
Gründung | 1954[1] |
Sitz | Bonn, Geschäftsstelle in Berlin |
Schwerpunkt | Politische Interessensvertretung der Arzneimittelindustrie |
Vorsitz | Jörg Wieczorek[2] |
Mitglieder | >450 (April 2016) |
Website | www.bah-bonn.de |
Der Verband hat seinen Sitz in Bonn-Bad Godesberg (Ortsteil Plittersdorf) und unterhält eine weitere Geschäftsstelle in Berlin. Er betreibt für seine Mitglieder Lobbyarbeit hauptsächlich beim Bundesministerium für Gesundheit und dessen Bundesoberbehörde, dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte.
Geschichte
Der Verband wurde 1954 in Köln unter dem Namen „Interessenvertretung der Heilmittelwerbung“ gegründet, damals gehörten ihm 66 Unternehmen an. 1962 wurde auf Initiative des Verbandes der "Verein für lautere Heilmittelwerbung e.V. (INTEGRITAS)" gegründet, ein Verein zum Schutz und zur Stärkung von Wettbewerb und Werbung für Heilmittel und verwandte Produkte. Der Schwerpunkt der Verbandsarbeit lag anfänglich auf der Förderung der Selbstmedikation und wurde später erweitert auf den gesamten Bereich der Arzneimittelpolitik inklusive verschreibungspflichtiger Arzneimittel. Zudem engagiert sich der Verband im Bereich der stofflichen Medizinprodukte. Um die Präsenz in Berlin weiter zu stärken, verlegte der BAH die bislang in Bonn ansässigen Bereiche Politik und Kommunikation in die Bundeshauptstadt. Die Geschäftsstelle Berlin wurde im Februar 2016 offiziell eröffnet.
Im September 2023 scheiterte eine geplante Fusion mit dem Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI), da in der Abstimmung die nötige Dreiviertelmehrheit unter den Delegierten des BPI nicht erreicht wurde.[3]
Im März 2024 beschloss der Verband auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung die Schaffung einer Landesverbandsstruktur und eine Umbenennung. Vorgesehen ist der Beitritt zum Verband der Chemischen Industrie (VCI) und die Gründung eines Büros in Brüssel.[4]
Spezielle Informationsdienste des BAH sind der 1987 gegründete „Wissenschafts- und Wirtschaftsdienst“ (WIDI) mit einem Angebot an Seminaren, Handbüchern, Textsammlungen und Broschüren.
Namensänderungen
1956 wurde der Arzneimittelverband in „Fachvereinigung Heilmittelwerbung e. V.“ umbenannt. 1961 wurde er in „Bundesfachverband der Heilmittelindustrie und der ihr verbundenen Werbewirtschaft (BHI)“ umbenannt. 1970 wurde der Namen gekürzt auf „Bundesfachverband der Heilmittelindustrie e. V. (BHI)“. 1980 nannte er sich in „Bundesfachverband der Arzneimittel-Hersteller e. V. (BAH)“ um. Den aktuellen Namen „Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH)“ trägt der Verein seit 2001.
Im März 2024 wurde eine Umbenennung in „Pharma Deutschland“ festgelegt.[4]
International
Europaweit vertritt der BAH die Interessen über die Mitgliedschaft in der Association Européenne des Spécialités Pharmaceutiques Grand Public (AESGP), weltweit über die Mitarbeit in der World Self-Medication Industry (WSMI).
Weblinks
Einzelnachweise
- https://www.bah-bonn.de/der-verband/verbandshistorie/
- https://www.bah-bonn.de/der-verband/unsere-gremien/vorstand/
- BPI/BAH: Der Einfluss der Ex-Vorsitzenden. In: Apotheke Adhoc. 21. September 2023, abgerufen am 23. September 2023.
- Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller wird zu „Pharma Deutschland“. In: bah-bonn.de. 14. März 2024, abgerufen am 15. März 2024.