BDIC – Korporationsverband an deutschen Hochschulen

Der BDIC – Korporationsverband an deutschen Hochschulen ist ein Korporationsverband deutscher Studentenverbindungen. Als Bund Deutscher Ingenieur-Corporationen (BDIC) wurde er 1951 in Ehrenbreitstein am Rhein als Nachfolgeorganisation mehrerer Verbände an deutschen, staatlichen Ingenieurschulen (Akademien, Polytechniken, Höheren Technischen Lehranstalten usw.) gegründet und hatte in seinen besten Zeiten über 200 Mitgliedsverbindungen, womit er zeitweilig der größte korporationsstudentische Dachverband war. Seinen heutigen Namen führt der BDIC seit 1974. Ihm gehören fakultativ schlagende, freischlagende und nichtschlagende farbentragende Studentenverbindungen an Universitäten und heutigen Hochschulen an. Der Verband hat sich den Wahlspruch Ehrfurcht vor dem Leben (Albert Schweitzer) gegeben. Die Verbindungen des BDIC sind Männerbünde mit Lebensbundprinzip.

Das Vollwappen des BDIC

Der BDIC gliedert sich in drei Landesverbände, die jeweils von einem Landessenior geleitet werden. Der Vorstand des BDIC besteht aus dem Vorsitzenden (Bundessenior), dem Stellvertreter (stellvertretender Bundessenior), dem Schatzmeister (Bundesschatzmeister), dem Vertreter der Studenten (Seniorenconventsvertreter) und den drei Landessenioren. Die Organe des BDIC sind der schon beschriebene Bundesvorstand, der Delegiertenconvent, in dem jeder Bund basierend auf seiner Mitgliederzahl Stimmrecht hat, und der Seniorenconvent, in dem die aktiven Studenten ihren Vertreter wählen. Der BDIC ist Mitglied des Convents Deutscher Korporationsverbände (CDK) und des Convents Deutscher Akademikerverbände (CDA).

Geschichte

In den 1950er und 1960er Jahren reaktivierten sich viele Studentenverbindungen, die im Dritten Reich verboten worden waren. Darunter waren im Jahre 1950 auch Korporationen an deutschen Ingenieurschulen, die sich zunächst in vier unabhängigen Dachverbänden organisierten. Am 23. Juni 1951 beschlossen 28 studentische Verbindungen die Zusammenlegung ihrer Dachverbände zu einer großen Dachorganisation, dem Bund Deutscher Ingenieur-Corporationen. Folgende Dachverbände sind dabei unter anderem in dem BDIC aufgegangen, wobei unabhängig davon weitere Bünde aus anderen Dachverbänden hinzukamen:

  • Bund Deutscher Burschenschaften
  • Ehrenbreitsteiner Vertreter Convent[1]
  • Friedrichsruher Waffenring
  • Karthäuser Deputierten-Convent Verband Bayern
  • Hohensyburgbund Dortmund und Hagen

Durch die Veränderungen an den Hochschulen wurde eine Anpassung des Verbandsnamens notwendig, und der Bund Deutscher Ingenieur-Corporationen wurde 1974 in BDIC – Korporationsverband an deutschen Hochschulen umbenannt.

Mitgliedsbünde

Aktive Mitgliedsbünde

Von den einst über 200 Studentenverbindungen im BDIC sind heute nur noch wenige verblieben, darunter folgende sechs Bünde mit studentischen Aktivitates:

Name der Verbindung Gründung Farben Mensur Bemerkungen
Burschenschaft Cremonia zu Kiel[2]1920
hellblau-silber-schwarz
fakultativ schlagend Eintritt in den BDIC mit Gründung 1951.
Austritt aus dem BDIC zum 31. Dezember 2024 erklärt.
Technische Studentenverbindung Moeno Ripuaria zu Würzburg und Schweinfurt[3]1921
rot-gold auf grünem Grund mit goldener Perkussion
fakultativ schlagend Eintritt in den BDIC im Juni 1954.
Technisch-Wissenschaftliche Verbindung Teutonia zu Saarbrücken[4]1921
schwarz-gold-grün
freischlagend Eintritt in den BDIC 18. Mai 1957.
Burschenschaft Wartburg zu Mannheim[5]1924
grün-weiß-blau
freischlagend Eintritt in den BDIC am 25. Mai 1963.
Burschenschaft Technischer Club Minerva zu München[6]1926
grün-weiß-schwarz
freischlagend
Burschenschaft Technischer Club Vindelicia zu Augsburg[7]1952
rot-grün-weiß
freischlagend

Altherrenschaften

Außerdem im BDIC verblieben sind folgende aktive Altherrenschaften:

  • Burschenschaft Alemannia zu Bremen im BDIC und RTV
  • Technische Turnerschaft Teutonia zu Bremen im BDIC und RTV
  • Burschenschaft Elbia zu Hamburg im BDIC
  • Burschenschaft Euklidia zu Hamburg und Wolfsburg im BDIC
  • Turnerschaft Niederelbe zu Hamburg im BDIC
  • Burschenschaft Vandalia zu Hamburg im BDIC
  • Technische Verbindung Colonia zu Köln im BDIC
  • Technische Verbindung Marcomannia zu Frankfurt im BDIC

Einzelnachweise

  1. Der Ehrenbreitsteiner Vertreter Convent fusionierte nur zum Teil in den BDIC, s. Paulgerhard Gladen: Die deutschsprachigen Korporationsverbände. 4. aktualisierte und erweiterte Auflage. WJK-Verlag, Hilden 2014, ISBN 978-3-933892-28-7. S. 222.
  2. Internetpräsenz der Burschenschaft Cremonia zu Kiel, zuletzt abgerufen am 17. Februar 2024
  3. Internetpräsenz der Technischen Studentenverbindung Moeno Ripuaria zu Würzburg und Schweinfurt, zuletzt abgerufen am 17. Februar 2024
  4. Internetpräsenz der Technisch-Wissenschaftlichen Verbindung Teutonia zu Saarbrücken, zuletzt abgerufen am 17. Februar 2024
  5. Internetpräsenz der Burschenschaft Wartburg zu Mannheim, zuletzt abgerufen am 17. Februar 2024
  6. Internetpräsenz der Burschenschaft Technischer Club Minerva zu München, zuletzt abgerufen am 17. Februar 2024
  7. Internetpräsenz der Burschenschaft Technischer Club Vindelicia zu Augsburg, zuletzt abgerufen am 17. Februar 2024

Literatur

  • Paulgerhard Gladen: Die deutschsprachigen Korporationsverbände. WJK-Verlag, Hilden 2013, ISBN 978-3-933892-28-7. S. 209–238.
  • Bernhard Grün, Christoph Vogel: Die Fuxenstunde. Handbuch des Korporationsstudententums. Bad Buchau 2014, S. 227–228, ISBN 978-3-925171-92-5.
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