Buchdruckerwappen

Das Wappen der Zunft der Buchdrucker wurde im Buchgewerbe vor allem von Buchdruckern und Schriftsetzern verwendet.

Blasonierung:
Im goldenen Schild ein schwarzer Doppeladler, der in den Fängen rechts ein Tenakel mit Divisorium, links einen Winkelhaken hält, am Spangenhelm aus der Krone aufsteigend ein silberner, rotbewehrter Greif, in den Fängen zwei Druckerballen in schwarz, die Helmdecke von den Farben des Greifs.
Buchdruckerwappen
Druckergreif, Aufsatz vom ehem. Hoftor der Buchdruckerei Emil Sommer Grünstadt, 1907 (jetzt Museum Grünstadt)

Eine Verkehrsgeltung kommt ihm, wie allen Zunftwappen, nicht zu.

Nach einer liebgewordenen Legende der Drucker und Setzer wurde das Wappen von Kaiser Friedrich III. um 1470 verliehen und der Greif von Kaiser Ferdinand I. um 1650 als Figur hinzugefügt. Über diese Verleihung gibt es aber weder ein Dokument noch eine glaubwürdige Abschrift.[1] Von den Wappen und wappenähnlichen Zeichen der Buchdrucker und ihrer Korporationen (die nur in wenigen Städten und wohl erst seit dem späten 16. Jahrhundert tatsächlich zünftisch organisiert waren)[2] sind die Buchdruckermarken zu unterscheiden, die einzelnen Werkstätten, Offizinen und seit dem 16. Jahrhundert auch Verlagen zuzuordnen sind.[3] Auch sie haben oft die Gestalt des jeweiligen Stadt- oder Territorialwappens, das von einem Greifen oder Basilisken gehalten wird.

Literatur

  • Wilhelm H. Lange: Buchdruckermarken. In: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte. Band 2: Bauer – Buchmalerei.. Beck, München 1947, Sp. 1357–1361 (rdklabor.de).
  • Eberhard Dilba: Typographie-Lexikon und Lesebuch für alle. 2. Auflage. Books on Demand, Norderstedt 2008, ISBN 978-3-8334-2522-6 (t-online.de [PDF]).

Einzelnachweise

  1. 4 S Sondermarke 1982 500 Jahre Druck in Österreich (Memento vom 22. Juni 2014 im Internet Archive), Philatelieshop, post.at
  2. Karl Faulmann: Illustrirte Geschichte der Buchdruckerkunst. Mit besonderer Berücksichtigung ihrer technischen Entwicklung bis zur Gegenwart. Hartleben, Wien u. a. 1882, S. 330. – London hatte seit 1557 eine Gilde, Leipzig erst 1595 eine Buchdruckerzunft.
  3. Wilhelm H. Lange: Buchdruckermarken. In: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte. Band 2: Bauer – Buchmalerei. Beck, München 1947, Sp. 1357–1361 (auch in: RDK Labor, digital, abgerufen am 9. März 2016).
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