Bruton-Tyrosinkinase

Bruton-Tyrosinkinase (BTK) ist ein Enzym in Wirbeltieren, das die Phosphorylierung bestimmter Proteine katalysiert. Es handelt sich daher um eine Kinase. Sie gehört zu den Tyrosinkinasen der Tec-Familie, die vor allem in B-Zellen exprimiert ist. BTK übernimmt wichtige Funktionen bei der Vermittlung des B-Zell-Rezeptor-Signals ins Zellinnere. Eine Mutation im BTK-Gen des Menschen ist Ursache des so genannten Bruton-Syndroms (XLA).

Bruton-Tyrosinkinase
Bruton-Tyrosinkinase
Bändermodell von BTK
Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur 658 Aminosäuren
Kofaktor Zn2+
Bezeichner
Gen-Name BTK
Externe IDs
Enzymklassifikation
EC, Kategorie 2.7.10.2, Tyrosinkinase
Reaktionsart Phosphorylierung
Substrat GTF2I, SH3BP5, IBTK
Vorkommen
Homologie-Familie Hovergen
Übergeordnetes Taxon Wirbeltiere[1]

Aufbau

Die Bruton-Tyrosinkinase besteht aus einer PH-Domäne am N-Terminus, gefolgt von einer TH-Domäne (Tec homology), einer SH3-Domäne, einer SH2-Domäne und einer C-Terminalen Kinase-Domäne. Die TH-Domäne besteht ihrerseits aus einer BH-Domäne (Btk homology) und ein oder zwei Prolinreichen Regionen.

Aktivierung

Der erste Schritt bei der Aktivierung der Btk ist die Rekrutierung zur Plasmamembran durch die PH-Domäne, die an phosphatidylinostiol-3,4,5-trisphosphat (PIP3) bindet. PIP3 ist ein Produkt der PI3-Kinase. Gleichzeitig ist das Adaptorprotein BLNK wichtig für die Rekrutierung von Btk zur Membran und damit zum B-Zell-Rezeptor. Die Aktivität von Btk in B-Zellen hängt vermutlich von den Kinasen Syk und Lyn ab.[2]

Funktion

Eine wichtige Funktion von Btk ist die Aktivierung der PLCγ2. Btk phosphoryliert dabei die Tyrosine 753 und 759 in PLCγ2, was diese aktiviert. Außerdem rekrutiert Btk phosphatidylinositol-4-phosphate 5 kinase (PIP5K) zur Plasmamembran. PIP5K wiederum synthetisiert das wichtige PLCγ2-Substrat phosphatitylinsitol-4,5-bisphosphate (PIP2) aus PIP.[2]

Eine Punktmutation in Btk führt in Mäusen dazu, dass die Kinase nicht zur Plasmamembran geleitet wird. Diese Mäuse werden Xid-Mäuse (X-linked immunodeficient) genannt.

Siehe auch

Tyrosinkinase-Inhibitor

Einzelnachweise

  1. Orhologe bei OMA
  2. Kurosaki T, Hikida M: Tyrosine kinases and their substrates in B lymphocytes. In: Immunol. Rev. 228. Jahrgang, Nr. 1, März 2009, S. 132–48, doi:10.1111/j.1600-065X.2008.00748.x, PMID 19290925.
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