Bru Jne. & Cie.

Bru Jne. & Cie., kurz Bru genannt, war eine im 19. Jahrhundert in Frankreich gegründete Puppen-Manufaktur.[1] Die Firma genoss den Ruf als eine der besten Herstellerinnen von Porzellankopfpuppen, war darüber hinaus aber auch eine der Pionierinnen von mechanisch angetriebenen Puppen.[2]

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1866 von Léon Casimir Bru gegründet, der schon in den 1850er Jahren Puppen mit bestimmten Namen als Schutzmarken eintragen ließ, so

  • 1855: Le Dormeur („Der Schlafende“);
  • 1867: Surprise Doll.[2]

Die Compagnie (Cie.) hatte ihren Firmensitz in Paris sowie in Montreuil.[1] Die dort kreierten Puppen wurden sowohl aus Porzellan und unter anderem aus Holz, Gummi und Papiermaché hergestellt.[2] Manche Sammler teilen die Puppen in lediglich drei Kategorien ein:

  1. Köpfe eines Babys (bébe´) auf einem Kinderkörper,
  2. Bru-Puppenkopf auf einem Holz- und einem Masse-Kompositions-Körper, sowie
  3. Modepuppen, französisch „pupee de mode“ oder englisch „fashion ladies“.[1]

Bis 1899 wurden die Puppen von Bru mit vielerlei Markierungen und Porzellanmarken gekennzeichnet, von ganz einfachen wie einem Punkt über einem liegenden Halbmond bis hin zu komplexen Schutzmarken.[2]

Die Schutzmarke Bébé Bru wurde sowohl für starre Puppen als auch für mechanische verwendet. Für die von Bru entwickelten Puppen, „[...] die Laufen, Sprechen, Essen und andere Lebensäußerungen nachahmen konnten“, ließ Bru unter anderem die folgenden Schutzmarken eintragen:

  • 1878: Bébé Teteur;
  • 1881: Bébé Gourmand;
  • 1891: Bébé Petit Pas („Trippelbaby)“.[2]

1899 gehörte Bru zu den Gründungsmitgliedern und war seitdem Mitinhaber der Société Française de Fabrication de Bébés et Jouets (S.F.B.J.).[2]

In den Jahren 1938 und 1955 verwendete S.F.B.J. die Schutzmarke Bru erneut.[1]

Literatur

  • Jean Bach: Internationales Handbuch der Puppenmarken. Ein Puppen-Bestimmungsbuch, englischer Originaltitel: The main street dictionary of doll marks, übersetzt von Wolfgang Hartmann, München: Laterna Magica, 1989, ISBN 3-87467-389-8; S. 21 u.ö.; Inhaltsverzeichnis

Einzelnachweise

  1. Dawn Herlocher: Warman's Dolls Field Guide: Values and Identification (in englischer Sprache), Cincinnati: F+W Media, 2006, ISBN 978-087-349-983-5, S. 234 u.ö.; großteils online über Google-Bücher
  2. Jean Bach: Internationales Handbuch der Puppenmarken. Ein Puppen-Bestimmungsbuch, englischer Originaltitel: The main street dictionary of doll marks, übersetzt von Wolfgang Hartmann, München: Laterna Magica, 1989, ISBN 3-87467-389-8; S. 111 u.ö.
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