Grüner Zipfelfalter

Der Grüne Zipfelfalter (Callophrys rubi), auch Brombeer-Zipfelfalter genannt, ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Bläulinge (Lycaenidae). Seinen Namen verdankt er der grünen Unterseite seiner Flügel, durch die er im Blätterwerk sehr gut getarnt ist. Die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen und die BUND NRW Naturschutzstiftung wählten ihn zum Schmetterling des Jahres 2020.

Grüner Zipfelfalter

Grüner Zipfelfalter (Callophrys rubi)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Bläulinge (Lycaenidae)
Unterfamilie: Lycaeninae
Gattung: Callophrys
Art: Grüner Zipfelfalter
Wissenschaftlicher Name
Callophrys rubi
(Linnaeus, 1758)

Merkmale

Falter

Die Flügelspannweite der Falter beträgt ca. 25 Millimeter. Oberseits sind die Flügel graubraun, auf der grasgrünen Flügelunterseite fällt eine weiße, unterbrochene Linie in der Postdiskalregion auf. Callophrys rubi kann aufgrund seiner markanten Flügelunterseite mit keiner anderen Art verwechselt werden. Auf den Vorderflügeln der Männchen befindet sich ein Duftschuppenfleck. Die Flügelränder sind leicht bogig gezahnt und haben weiße und braune Fransen. Als Unterscheidungsmerkmal dient die durchgezogene weiße Linie auf der Flügelunterseite.

Ansicht des Kopfes von vorne

Raupe

Die Grundfarbe der Raupe ist blassgrün. Auf dem Rücken und an den Seiten befinden sich gelbe Schrägzeichnungen und gelbe Seitenstreifen. Der Rückenstreifen ist dunkelgrün.

Ähnliche Arten

Flugzeit

Der Grüne Zipfelfalter ist univoltin, d. h., er bringt pro Jahr nur eine Generation hervor, die von März bis Juni/Juli fliegt.

Lebensraum

Besiedelt werden trockene, warme Standorte wie Buschland, Heiden, halboffene Wiesen oder Grasland sowie Waldränder. Die Art kommt nur in mageren Lebensräumen mit einer Bindung an Gebüsche vor.

Lebensweise

Die Futterpflanzen der Raupen sind sehr vielfältig, so zählen dazu unter anderem: Flügelginster (Chamaespartium sagittale), Färber-Ginster (Genista tinctoria), Heidelbeere (Vaccinium myrtillus), Rauschbeere (Vaccinium uliginosum), Sonnenröschen (Helianthemum) und Fingerkräuter (Potentilla), aber auch Hornklee (Lotus corniculatus).[2] Die Raupen fressen vor allem die Blüten und jungen Samen. Die Puppe überwintert.[2] Die Männchen zeigen Territorialverhalten.

Verbreitung

Der Grüne Zipfelfalter ist sehr weit verbreitet von Nordafrika über ganz Europa bis Sibirien. Nördlich kommt die Art sogar bis ins arktische Fennoskandinavien vor.

Status

Er ist vielerorts selten geworden.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Lepiforum e. V., abgerufen am 10. Januar 2015
  2. W. Düring: Grüner Zipfelfalter. In: Artenporträts der Tagfalter in Rheinland-Pfalz. BUND RLP, 20. Dezember 2019, abgerufen am 7. März 2020 (deutsch).

Literatur

  • Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7.
  • Hans-Josef Weidemann: Tagfalter: beobachten, bestimmen. Naturbuch-Verlag, Augsburg 1995, ISBN 3-89440-115-X.
  • Tagfalter. In: Günter Ebert, Erwin Rennwald (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. 1. Auflage. Band 2: Spezieller Teil: Satyridae, Libytheidae, Lycaenidae, Hesperiidae. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1991, ISBN 3-8001-3459-4.
  • Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Mit Beitr. von Ulrich Bense. 1. Auflage. Band 10. Ergänzungsband. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2005, ISBN 3-8001-4383-6, S. 312 f.
  • Manfred Koch: Wir bestimmen Schmetterlinge. Band 1: Tagfalter. 4., erweiterte Auflage. Neumann, Radebeul/Berlin 1966, DNB 457244224.
  • Elizabeth Balmer: Schmetterlinge: Erkennen und Bestimmen. Parragon Books, 2007, ISBN 9781407512037, S. 70.
Commons: Grüner Zipfelfalter (Callophrys rubi) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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