Brian Sicknick

Brian David Sicknick (* 30. Juli 1978 in New Brunswick, New Jersey; † 7. Januar 2021 in Washington, D.C.) war ein Polizist der United States Capitol Police, der als einziger Polizist in unmittelbarer zeitlicher Nähe zu seinem Einsatz bei dem Pro-Trump-Angriff gegen den US-Kongress im Januar 2021 starb.[1] Da lange von einer Verletzung durch die Aufständischen als Todesursache ausgegangen wurde, wurden Sicknick mehrere große Ehrungen zuteil. Gemäß der später veröffentlichten offiziellen Untersuchungsergebnisse wurde Sicknick allerdings nicht verletzt,[2] sondern erlitt einen zweifachen Schlaganfall, an dem er starb. Der Gerichtsmediziner stufte seinen Tod als natürlich ein, er schloss allerdings nicht aus, dass die Ereignisse am Kapitol zum Tod des Polizisten beigetragen haben könnten. Sicknick sei unter den Beamten gewesen, die sich mit dem Mob auseinandersetzten und all das habe in Bezug auf seinen Zustand eine Rolle gespielt.[3] Die Capitol Police erklärte, sie akzeptiere die Ergebnisse des Gerichtsmediziners, „aber das ändert nichts an der Tatsache, dass Officer Brian Sicknick in Ausübung seiner Pflicht starb, als er mutig den Kongress und das Kapitol verteidigte“.[4][5]

Präsident Joe Biden und First Lady Jill Biden zollen Brian Sicknick Respekt
Brian D. Sicknick

Der seit 2008 zur USCP-Einheit gehörende Sicknick, zuletzt am 6. Januar im Erstehilfeeinsatz tätig, kehrte in das Büro seiner Einheit zurück und kollabierte dort. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo er am 7. Januar starb.[6][7][8] Zunächst wurde berichtet, dass Sicknick mit einem Feuerlöscher geschlagen worden sei, was aber später als unwahrscheinlich galt. Zudem wurde Sicknick mit Pfefferspray ins Gesicht gesprüht,[9] wogegen er allerdings gemäß der forensischen Untersuchungen keine Allergie hatte und was daher ebenso als Todesursache ausgeschlossen wurde.[2][10]

Am 29. Januar 2021 kündigten Nancy Pelosi und Chuck Schumer an, dass Sicknick mit einer Ehrenwache aus Kollegen der United States Capitol Police im Kapitol aufgebahrt wird. Am Abend des 2. Februar 2021 nahmen Präsident Joe Biden und seine Frau neben vielen republikanischen und demokratischen Abgeordneten aus beiden Kongresskammern an der Zeremonie teil.[11] Sicknick ist, abgesehen von verdienten Politikern, die fünfte Person, der diese Ehrung zuteilwurde – nach Billy Graham, Rosa Parks sowie den beiden 1998 im Dienst erschossenen Kapitolspolizisten Jacob Chestnut und John Gibson.[6]

Commons: Brian Sicknick – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Charlene Optensteinen: US-Polizist bei Sturm auf Kapitol an Schlaganfall gestorben, auf spiegel.de vom 20. April 2021, abgerufen am 20. April 2021
  2. Peter Hermann: Capitol Police officer Brian Sicknick died from strokes one day after Jan. 6 riot, D.C. chief medical examiner rules (Memento des Originals vom 19. April 2021 im Webarchiv archive.today) In: The Washington Post, 19. April 2021 (englisch).
  3. Sturm auf Kapitol: Polizist Sicknick starb an Schlaganfall. In: RND.de, 20. April 2021.
  4. Kevin Breuninger: Officer Brian Sicknick died of natural causes day after Capitol invasion, medical examiner rules In: CNBC, 19. April 2021
  5. Jordan Fischer, Eric Flack: Officer Brian Sicknick died of natural causes, medical examiner says In: WUSA, 19. April 2021
  6. Michail Hengstenberg: Letzte Ehre für getöteten Polizisten. In: spiegel.de, 30. Januar 2021, abgerufen am 31. Januar 2021.
  7. Loss of USCP Officer Brian D. Sicknick.
  8. Capitol Police officer dies from injuries after clashing with pro-Trump mob.
  9. Marshall Cohen, Katelyn Polantz: US Capitol rioters charged in Sicknick case were armed with bear spray but only used pepper spray, prosecutors say. CNN, 27. April 2021, archiviert vom Original am 9. Januar 2022; abgerufen am 24. Januar 2022 (englisch).
  10. Aruna Viswanatha: Officer Brian Sicknick: What We Know About His Death (Memento des Originals vom 21. April 2021 im Webarchiv archive.today) In: Wall Street Journal, 21. April 2021 (englisch).
  11. Marius Mestermann: Biden erweist getötetem Polizisten die letzte Ehre. In: spiegel.de, 3. Februar 2021, abgerufen am 3. Februar 2021.
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