Brian Rafalski

Brian Christopher Rafalski (* 28. September 1973 in Dearborn, Michigan) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Eishockeyspieler, der während seiner aktiven Karriere zwischen 1990 und 2011 unter anderem 998 Spiele für die New Jersey Devils und Detroit Red Wings in der National Hockey League auf der Position des Verteidigers bestritten hat. Rafalski gehört zu den erfolgreichsten Verteidigern US-amerikanischer Herkunft und gewann – neben zwei Silbermedaillen bei den Olympischen Winterspielen – sowohl mit New Jersey als auch Detroit insgesamt dreimal den Stanley Cup.

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten  Brian Rafalski

Geburtsdatum 28. September 1973
Geburtsort Dearborn, Michigan, USA
Größe 178 cm
Gewicht 87 kg

Position Verteidiger
Nummer #28
Schusshand Rechts

Karrierestationen

1990–1991 Madison Capitols
1991–1995 University of Wisconsin–Madison
1995–1996 Brynäs IF
1996–1997 HPK Hämeenlinna
1997–1999 HIFK Helsinki
1999–2007 New Jersey Devils
2007–2011 Detroit Red Wings
2014 Florida Everblades

Karriere

1990 begann Brian Rafalski seine Karriere bei den Madison Capitols in der United States Hockey League. Ab 1991 ging er auf die University of Wisconsin–Madison, wo er Wirtschaftswissenschaften studierte und für das Universitäts-Eishockeyteam spielte. In der Saison 1994/95 führte er das Team mit 45 Punkten in 43 Spielen in die Finalrunde um die NCAA-Meisterschaft. Er erhielt in dieser Saison mehrere Auszeichnungen, unter anderem als bester Verteidiger der Western Collegiate Hockey Association und wurde ins NCAA First All-Star Team gewählt.

Nachdem er 1995 vom College abgegangen war, wechselte er ungedraftet in die schwedische Elitserien zu Brynäs IF, wo er ein Jahr spielte. Im Sommer 1996 ging er nach Finnland und schloss sich HPK Hämeenlinna aus der SM-liiga an. Gleich in seiner ersten Saison konnte er dort überzeugen und erhielt die Pekka-Rautakallio-Trophäe als bester Verteidiger der Saison. Innerhalb der Liga wechselte er schließlich zu HIFK Helsinki und gewann in der Saison 1997/98 die finnische Meisterschaft. Seine beste Saison hatte er im Spieljahr 1998/99, als er wieder als bester Verteidiger ausgezeichnet wurde, zudem die Kultainen kypärä als bester Spieler der SM-liiga und die Matti-Keinonen-Trophäe als der Spieler mit der besten Plus/Minus-Wertung erhielt.

Mittlerweile war auch die National Hockey League auf den US-Amerikaner aufmerksam geworden und die New Jersey Devils nahmen ihn im Mai 1999 unter Vertrag. Im Alter von 26 Jahren gab er somit erst sehr spät sein Debüt in der National Hockey League, doch er konnte direkt an seine guten Leistungen in Europa anknüpfen und gewann noch in derselben Saison mit den Devils erstmals den Stanley Cup. Hinzu kam die Wahl ins NHL All-Rookie Team. Auch in der Saison 2000/01 zogen die Devils ins Stanley-Cup-Finale ein, scheiterten dort jedoch an der Colorado Avalanche. Rafalski war in den Play-offs eine wichtige Stütze für das Team, als er in 25 Spielen 18 Punkte erzielen konnte.

Rafalski war acht Jahre für die New Jersey Devils aktiv

Rafalski spielte in der Folge weiterhin auf konstant hohem Niveau und wurde von der US-amerikanischen Nationalmannschaft für die Olympischen Winterspiele 2002 in Salt Lake City nominiert. Am Ende konnte er mit dem Team die Silbermedaille gewinnen. Im Finale hatte er das zwischenzeitliche 2:2 für die USA bei der 2:5-Niederlage gegen Kanada erzielt.

In der Spielzeit 2002/03 gewann der Verteidiger mit den New Jersey Devils zum zweiten Mal den Stanley Cup und im Jahr darauf wurde er erstmals ins NHL All-Star Game eingeladen. Eine zweite Nominierung folgte 2007. Bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin gehörte Rafalski wieder zum Kader der USA, welche durch ein Viertelfinalaus gegen Finnland nur Achter wurde. In der Saison 2006/07 stellte Rafalski einen neuen persönlichen Rekord mit 55 Scorerpunkten auf, scheiterte mit New Jersey aber bereits in der zweiten Runde der Playoffs.

Im Sommer 2007 unterschrieb Rafalski als Free Agent einen Fünfjahresvertrag bei den Detroit Red Wings, der ihm insgesamt 30 Millionen US-Dollar einbrachte. Der Abwehrspieler absolvierte die Saison 2007/08 hauptsächlich in der ersten Verteidigungsreihe zusammen mit Mannschaftskapitän Nicklas Lidström und stellte – obwohl er verletzungsbedingt neun Spiele weniger absolvierte – seinen Rekord aus dem Vorjahr von 55 Punkten ein und führte die Verteidiger der Red Wings mit 13 Toren an.

Auch in den Play-offs bildete er zusammen mit Lidström eine der dominantesten Verteidigungsreihen der Liga und damit großen Anteil am Einzug ins Stanley-Cup-Finale. Nachdem die Red Wings drei der ersten vier Spiele der Serie gegen die Pittsburgh Penguins gewannen, lagen sie im fünften Spiel vor eigenem Publikum mit 0:2 zurück, ehe sie im letzten Drittel ausgleichen konnten und Rafalski wenig später sogar zur Führung traf. Doch mit 35 verbleibenden Sekunden konnten die Penguins das Spiel noch ausgleichen und gewannen es in der dritten Overtime. Im folgenden sechsten Spiel setzte Rafalski mit einem weiteren Treffer zur 1:0-Führung den Grundstein für den vierten Sieg über die Penguins und somit dem insgesamt dritten Stanley-Cup-Sieg in seiner Karriere. Rafalski nahm mit dem Team USA an den Olympischen Winterspielen 2010 teil und gewann mit der Mannschaft erneut die Silbermedaille. Nach der Saison 2010/11 entschied der Verteidiger im Alter von 37 Jahren seine Spielerkarriere zu beenden. Lediglich nach einer mehr als zweijährigen Pause absolvierte er im Januar 2014 bei einem Comebackversuch drei Partien für die Florida Everblades in der ECHL, der aber aufgrund anhaltender Rückenprobleme noch im selben Monat wieder endete.

Erfolge und Auszeichnungen

International

  • 2010 Bester Verteidiger der Olympischen Winterspiele
  • 2010 All-Star-Team der Olympischen Winterspiele

Karrierestatistik

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1990/91 Madison Capitols USHL 47 12 11 23 28
1991/92 University of Wisconsin–Madison WCHA 34 3 14 17 34
1992/93 University of Wisconsin-Madison WCHA 32 0 13 13 10
1993/94 University of Wisconsin-Madison WCHA 37 6 17 23 26
1994/95 University of Wisconsin-Madison WCHA 43 11 34 45 48
1995/96 Brynäs IF Elitserien 40 4 14 18 26 9 0 1 1 2
1996/97 HPK Hämeenlinna SM-liiga 49 11 24 35 26 10 6 5 11 4
1997/98 HIFK Helsinki SM-liiga 40 13 10 23 20 9 5 6 11 0
1998/99 HIFK Helsinki SM-liiga 53 19 34 53 18 11 5 9 14 4
1999/00 New Jersey Devils NHL 75 5 27 32 28 23 2 6 8 8
2000/01 New Jersey Devils NHL 78 9 43 52 26 25 7 11 18 7
2001/02 New Jersey Devils NHL 76 7 40 47 18 6 3 2 5 4
2002/03 New Jersey Devils NHL 79 3 37 40 14 23 2 9 11 8
2003/04 New Jersey Devils NHL 69 6 30 36 24 5 0 1 1 0
2004/05 New Jersey Devils NHL nicht gespielt wegen Lockout
2005/06 New Jersey Devils NHL 82 6 43 49 36 9 1 8 9 2
2006/07 New Jersey Devils NHL 82 8 47 55 34 11 2 6 8 8
2007/08 Detroit Red Wings NHL 73 13 42 55 34 22 4 10 14 12
2008/09 Detroit Red Wings NHL 78 10 49 59 20 18 3 9 12 11
2009/10 Detroit Red Wings NHL 78 8 34 42 26 12 3 8 11 2
2010/11 Detroit Red Wings NHL 63 4 44 48 22 11 2 1 3 4
2011/12 vertragslos nicht gespielt nach Karriereende
2012/13 vertragslos nicht gespielt nach Karriereende
2013/14 Florida Everblades ECHL 3 0 1 1 0
USHL gesamt 47 12 11 23 28
WCHA gesamt 146 20 78 98 118
NHL gesamt 833 79 436 515 282 165 29 71 100 66
Elitserien gesamt 40 4 14 18 26 9 0 1 1 2
SM-liiga gesamt 142 43 68 111 64 30 16 20 36 8

International

Vertrat die USA bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
1992 USA Jun.-WM 3. Platz, Bronze 7 0 1 1 2
1993 USA Jun.-WM 4. Platz 7 0 2 2 2
1995 USA WM 6. Platz 5 0 0 0 2
1999 USA WM-Quali 1. Platz 3 0 1 1 0
2002 USA Olympia 2. Platz, Silber 6 1 2 3 2
2004 USA World Cup 4. Platz 4 0 3 3 6
2006 USA Olympia 8. Platz 5 0 2 2 0
2010 USA Olympia 2. Platz, Silber 6 4 4 8 2
Junioren gesamt 14 0 3 3 4
Herren gesamt 29 5 12 17 12

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

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