Breitbach (Main)

Der Breitbach ist ein mit seinem linken Hauptstrang-Oberlauf Hirtenbach 21 km langer, linker und südöstlicher Nebenfluss des Mains.

Breitbach
linker Hauptoberlauf: Hirtenbach
Breitbach am Rathaus von Obernbreit

Breitbach am Rathaus von Obernbreit

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2434
Lage Mainfränkische Platten

Deutschland

Flusssystem Rhein
Abfluss über Main Rhein Nordsee
Ursprung Zusammenfluss aus linkem Hirtenbach und einem sehr kurzen rechten Oberlauf in Iphofen-Nenzenheim
49° 38′ 25″ N, 10° 17′ 8″ O
Quellhöhe ca. 300 m ü. NN [2]
Mündung bei Marktbreit in den Main
49° 40′ 8″ N, 10° 8′ 31″ O
Mündungshöhe 178,5 m ü. NN [3]
Höhenunterschied ca. 121,5 m
Sohlgefälle ca. 5,8 
Länge 21 km[4] mit Hirtenbach
Einzugsgebiet 157,98 km²[4]
Abfluss am Pegel Marktbreit[5]
AEo: 152,05 km²
Lage: 1,2 km oberhalb der Mündung
NNQ
MNQ 1976–2012
MQ 1976–2012
Mq 1976–2012
MHQ 1976–2012
HHQ (31.05.2013)
10 l/s
146 l/s
595 l/s
3,9 l/(s km²)
9,09 m³/s
26 m³/s
Mündung des Breitbachs in den Main

Mündung des Breitbachs in den Main

Name

Die Erstbelege der Orte Marktbreit bzw. Obernbreit (1250 Prauthe, 1256 Brovthe) belegen, dass sich der Name nicht von breit in Sinne von breiter Bach herleiten lässt. Der Sprachwissenschaftler Albrecht Greule setzt als Ausgangsform mhd. *Briute mit der Bedeutung 'wo es wallt, wo gebraut wird' an. Ihm nach ist der Fluss nach dem Ort benannt.[6]

Geografie

Verlauf

Der Breitbach entsteht in Iphofen-Nenzenheim am Westrand des Steigerwalds in Fortsetzung seines linken Oberlaufs Hirtenbach an einem unbedeutenden rechten Zufluss und läuft anfangs nach Nordosten.

Er durchzieht in einem weiten Linksbogen die sogenannte Hellmitzheimer Bucht am Fuße des Berglandes, von dem her er einige Zuflüsse aufnimmt, und fließt daraufhin westsüdwestwärts weiter. Nachdem er kurz nacheinander seine großen Zuflüsse Iff und Ickbach von Süden her aufgenommen hat, wendet er sich auf westnordwestlichen Unterlauf.

Er mündet bei Marktbreit bei Mainkilometer 277 von links in den Main, rund einen Kilometer vor der Flussbrücke der A 7 und der folgenden Staustufe Marktbreit des Mains.

Der etwa 21 km lange Lauf des Breitbachs endet ungefähr 274 Höhenmeter unterhalb der Quelle des Hirtenbacha, der Breitbach hat somit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 12 ‰.

Zuflüsse

Einzugsgebiet des Breitbachs

Liste der Zuflüsse vom Ursprung zur Mündung. Gewässerlänge und Einzugsgebiet wenn dort ausgewiesen nach dem amtlichen Gewässerverzeichnis[7], sonst (mit „ca.“) auf der amtlichen topographischen Karte abgemessen[8], Höhe auf der letztgenannten Karte abgefragt. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.
Auswahl.

Der Breitbach fließt in Nenzenheim auf etwa 300 m ü. NHN aus seinen beiden Oberläufen zusammen.

  • Hirtenbach, linker Hauptstrang-Oberlauf von Südwesten, ca. 1,0 km und ca. 6,6 km²
  • (Teichabfluss), rechter Nebenstrang-Oberlauf von Südosten, unter 0,4 km und über 0,1 km²
  • Dornheimer Dorfbach, von rechts und Osten auf etwa 286 m ü. NHN an der Herrgottsmühle, ca. 1,6 km² und ca. 3,0 km²
  • Zettelbach, von rechts und Ostnordosten auf etwa 277 m ü. NHN vor der Nierenmühle, ca. 2,6 km² und ca. 2,3 km²
  • Kirchbach, von rechts und Ostnordosten auf etwa 260 m ü. NHN wenig vor Mönchsondheim, 6,3 km und 7,6 km²
  • Moorseebach, von rechts und Nordosten auf etwa 250 m ü. NHN vor der Vogtsmühle, 5,2 km und 9,1 km²
  • Sparnbach auf etwa 235 m ü. NHN, von rechts und Ostnordosten an der Zapfenmühle, ca. 2,5 km² und ca. 2,7 km²
  • Herrngraben, von links und Osten auf etwa 230 m ü. NHN vor der Hagenmühle, ca. 1,6 km² und ca. 2,8 km²
  • Neuwiesenbach, von links und Ostsüdosten auf etwa 216 m ü. NHN in Tiefenstockheim in einen linken Mühlkanal, ca. 5,4 km² und ca. 11,7 km²
  • Iff, Abschnittsnamensfolge Hirschgraben → Reusch → Iffbach → Iff, von links und Südosten auf etwa 206 m ü. NHN zwischen Tiefenstockheim und Obernbreit, 19,8 km und 44,6 km²
  • Ickbach, Oberlaufname Flussgraben, von links und Südwesten auf etwa 202 m ü. NHN vor Obernbreit, 10,7 km und 19,1 km²
  • Steinbach, Oberlaufname Märzbach, von links und Südsüdwesten auf etwa 195 m ü. NHN in Obernbreit, 7,6 km und 14,7 km²
  • Steingraben, Oberlaufname Bräubach, von links und Südwesten auf etwa 180 m ü. NHN in Marktbreit, 4,5 km und 6,5 km²

Flusssystem Breitbach

Orte

Der Breitbach fließt durch folgende Orte:

Mühlen

Weit über 50 Mühlen säumten in der Vergangenheit die Ufer des Breitbachs und seiner Zuflüsse. Die ältesten Anlagen datieren bereits auf das Frühmittelalter. Allerdings wurden die Mühlen urkundlich erst zu Beginn des 14. Jahrhunderts erstmals genannt. Im Laufe der Frühneuzeit differenzierten sich die Wassermühlen aus: Stellten sie zunächst lediglich die Mehlversorgung der örtlichen Bevölkerung sicher, entstanden später auch Loh-, Hammer- und andere Mühlen entlang des Bachs. Eine lokale Besonderheit stellen die vielen Gipsmühlen dar, die den Bach säumten und auf die gipshaltigen Bodenzusammensetzungen entlang des Gewässers verweisen.

Siehe auch

Commons: Breitbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Horst Mensching, Günter Wagner: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 152 Würzburg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1963. → Online-Karte (PDF; 5,3 MB)
  2. Höhe abgefragt (mit Rechtsklick) auf: BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  3. Höhe nach dem in Blau eingetragenem Stauziel des Mains oberhalb der Staustufe Marktbreit auf: BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  4. Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Main, Seite 71 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 3,3 MB)
  5. Hochwassernachrichtendienst des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (Hinweise) Mit neuem Höchstabflusswert aus dem Jahr 2013, außerhalb des sonst allein betrachteten Abflussintervalls. Abgefragt am 16.04.2016
  6. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1 „Breitbach“, Seite 72.
  7. Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Main des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 3,3 MB)
  8. BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.