Bram Eldering

Abraham „Bram“ Eldering (* 8. Juli 1865 in Groningen; † 17. Juni 1943 in Köln)[1] war ein Violinist und Hochschullehrer.

Bram Eldering um 1895

Leben

Bram (Abkürzung von Abraham) Eldering studierte Violine bei Jenő Hubay am Königlichen Konservatorium in Brüssel. Nach dessen Berufung an die Königlich-Ungarische Musikakademie Budapest folgte er 1886 seinem Lehrer. Mit Victor von Herzfeld und David Popper spielte er in Hubays Streichquartett. 1888 zog er nach Berlin, um seine Studien bei Joseph Joachim fortzusetzen.

1893 wurde er Konzertmeister des Philharmonischen Orchesters in Berlin unter Hans von Bülow.

1894, nach dem Tode von Bülows, wechselte er als Konzertmeister in die Meininger Hofkapelle, der er bis 1899 angehörte. Auf Einladung der Industriellenfamilie Weyermann nahm er zu Pfingsten 1896 mit anderen Mitgliedern des Orchesters an einem intimen Kammermusikfest auf dem Schloss Hagerhof bei Honnef teil und wirkte beim Vortrag von Robert Schumanns Streichquartett A-Dur und von Johannes Brahms’ Klavierquintett f-moll – mit Brahms am Klavier – mit.

1899 wurde er als Dozent an das Konservatorium Amsterdam berufen. Ab 1903 lehrte er als Professor am Kölner Konservatorium. Zu seinen Schülern gehörte Theo Giesen (1922–1990), der später erster Konzertmeister des Gürzenich-Orchesters in Köln, dann später Gründungsmitglied und erster Konzertmeister des Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester (KRSO) später genannt WDR Sinfonieorchester Köln wurde.

Das Bram-Eldering-Quartett im Beethovenhaus Bonn

Zudem wurde er erster Geiger im von Gustav Hollaender 1888 gegründeten Gürzenich-Quartett, dem noch Carl Körner, Josef Schwartz und Friedrich Grützmacher der Jüngere angehörten. Als Bram-Eldering-Quartett gelangte das Ensemble zu Weltruhm. Nach dem Tode Friedrich Grützmachers übernahm 1919 Emanuel Feuermann den Cello-Part.

Neben seinem Amsterdamer Nachfolger Carl Flesch, mit dem er in Briefkontakt stand, war er einer der prägenden Violinpädagogen seiner Zeit. Zu seinen Schülern gehörten Ernst Lothar von Knorr, Adolf Busch, Hans-Ludwig Schilling, Max Strub, Siegfried Borries, Hans Raderschatt, Quirin Rische und Wilhelm Stross.

Mit seiner Frau Berrendine Knaap hatte er einen gleichnamigen Sohn, geboren 1899 in Meiningen, der Gynäkologe wurde.

Eldering starb im Alter von 77 Jahren am 17. Juni 1943 durch einen Bombenangriff an seinem Haus in Köln-Riehl.[1]

Literatur

  • Willi Kahl: Eldering, Bram. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 436 (Digitalisat).
  • Willi Kahl: Bram Eldering, in: MGG (1949–86), Band 3, S. 1243–1244
  • Berliner Philharmoniker: Variationen mit Orchester – 125 Jahre Berliner Philharmoniker, Band 2, Biografien und Konzerte, Verlag Henschel, Mai 2007, ISBN 978-3-89487-568-8

Einzelnachweise

  1. Sterbeurkunde Nr. 696 vom 21. Juni 1943, Standesamt Köln Nippes. In: LAV NRW R Personenstandsregister. Abgerufen am 5. Oktober 2018.
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