Brainlab

Die Brainlab AG entwickelt, produziert und vermarktet softwaregestütze Medizintechnologie. Die Kernprodukte umfassen informationsgesteuerte Chirurgie, Präzisionsstrahlentherapie sowie Informations- und Wissensaustausch, mit dem die interdisziplinäre Zusammenarbeit unterstützt wird. Mit der Technologie von Brainlab werden Behandlungen in den Bereichen Neurochirurgie, Radiochirurgie/Radiotherapie, HNO, MKG, Wirbelsäule und Trauma durchgeführt. Das Produktspektrum der Gesellschaft konzentriert sich auf zwei Bereiche: Chirurgie und Radiochirurgie.[1] In dieser Nische gehört das Unternehmen zu den weltweiten Technologieführern.[2]

Brainlab AG
Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung Brainlab Gruppe: 1989
Sitz München
Leitung Stefan Vilsmeier (Vorstandsvorsitzender)
Mitarbeiterzahl 1.919 (2021)[1]
Umsatz 358 Mio. Euro (2021)[1]
Branche Medizintechnik
Informationstechnologie
Website www.brainlab.com

Geschichte

1989 wurde die Brainlab-Gruppe in München gegründet. Das erste System wurde 1990 an der Universität Wien eingesetzt. Erst 1993 konnte der erste Verkauf getätigt werden. Es ging schnell aufwärts und in den wichtigen Märkten der Welt wurden 18 Büros eröffnet. Inzwischen ist Brainlab mit mehr als 5.000 installierten Systemen in rund 80 Ländern unter den Marktführern für bildgestützte Technologien.[3]

Der mehrfach angedeutete Börsengang wurde bisher nicht umgesetzt. Der Umsatz im niedrigen dreistelligen Millionenbereich erhöhte sich in den letzten Jahren kontinuierlich, und das Unternehmen konnte 2009 und 2010 in die Gewinnzone geführt werden.[4]

Im Jahr 2001 erhielt der Vorstandsvorsitzende Stefan Vilsmeier für das Unternehmen den Titel des Entrepreneur des Jahres Deutschlands in der Kategorie Informationstechnologie der Ernst-&-Young-Gruppe. 2002 wurde er in der weltweiten Endausscheidung zum World Entrepreneur of the Year ernannt. Im Alter von 32 Jahren erhielt er für seine besonderen Verdienste außerdem den Bayerischen Verdienstorden.

Hauptsitz neben dem alten Flughafentower

Mitte 2006 zog das Unternehmen nach Feldkirchen. Ende 2016 wurde der neue Hauptsitz in München-Riem, zu dem auch der denkmalgeschützte Flughafentower gehört, bezogen;[5] das Gebäude wurde von Kadawittfeldarchitektur geplant.[6] An der Eröffnung nahm auch Bundeskanzlerin Angela Merkel teil.[7] Seit 2022 arbeitet dort die Hälfte der weltweit rund 2000 Mitarbeiter.[8]

Tochtergesellschaften

  • Voyant Health (2011)[9]
  • Medineering (2019)[10]
  • VisionTree Software Inc. (Januar 2020)[11]
  • Level Ex, Inc. (Juni 2020)[12]
  • Snke OS (Juni 2020)[13]
  • Mint Medical GmbH (2021)[14]
  • medPhoton GmbH (2022)[15]
  • Dr. Langer Medical GmbH (2022)[16]

Produkte

Brainlab entwickelt softwarebasierte Lösungen für die Medizintechnologie.[17] Geschäftsführer Stefan Vilsmeier entwickelte die erste Software, die 1990 auf den Markt kam um den Einsatz medizinischer Bildgebung im Operationssaal zu verbessern. Brainlab vertreibt Lösungen für Anwendungen in der Onkologie, in der Chirurgie sowie in der medizinischen Bildgebung und cloudbasierten Bildübertragung. Haupteinnahmequelle ist ein softwarebasiertes Navigationssystem für die Gehirnchirurgie.[18] Im März 2021 waren die Systeme von Brainlab in mehr als 5600 der 7000 geeigneten Krankenhäuser weltweit etabliert, besonders in der Neurochirurgie und Onkologie.[19]

Auszeichnungen

  • 2022: nominiert für den Deutschen Zukunftspreis[20]

Einzelnachweise

  1. bundesanzeiger.de
  2. Hermann Simon erwähnt die Brainlab AG in seinem gleichnamigen Buch als Beispiel für einen „Hidden Champion“. Hidden Champions des 21. Jahrhunderts : Die Erfolgsstrategien unbekannter Weltmarktführer. Frankfurt a. M.: Campus, 2007. - ISBN 978-3-593-38380-4. S. 24.
  3. Medical Software and Hardware Innovators. Abgerufen am 11. Juli 2022 (amerikanisches Englisch).
  4. Financial Times: Aktionärsunruhe bei Brainlab (Memento vom 2. August 2012 im Webarchiv archive.today)
  5. Abendzeitung, Germany: Das Brainlab kommt: Richtfest am alten Tower - Abendzeitung München. Archiviert vom Original am 20. Juli 2018; abgerufen am 6. Juli 2016.
  6. Brainlab. Abgerufen am 11. Juli 2022.
  7. Medizintechnikfirma: Merkel weiht neue Brainlab-Zentrale in München ein. Archiviert vom Original am 19. Juli 2022; abgerufen am 11. Juli 2022.
  8. Brainlab: Operationssaal der Zukunft. Archiviert vom Original am 23. März 2022; abgerufen am 15. September 2022.
  9. Brainlab to acquire Voyant Health. Abgerufen am 13. September 2022 (englisch).
  10. Brainlab acquires Medineering's robotics platform - MassDevice. 22. Oktober 2020, archiviert vom Original am 22. Oktober 2020; abgerufen am 13. September 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.massdevice.com
  11. Brainlab acquires VisionTree to drive patient-reported outcomes. Abgerufen am 13. September 2022.
  12. Medical video game maker Level Ex acquired by surgical technology firm Brainlab. 29. Juni 2020, abgerufen am 13. September 2022 (englisch).
  13. Snke OS: Neue B2B-Plattform treibt die Digitalisierung der Chirurgie voran. Abgerufen am 13. September 2022.
  14. Marc Beise: Brainlab: Von Arzt zu Arzt. Abgerufen am 13. September 2022.
  15. Guido Gebhardt: Brainlab übernimmt medPhoton mehrheitlich. 13. Mai 2022, abgerufen am 13. September 2022 (deutsch).
  16. Pressemeldung: Brainlab ergänzt Portfolio um Neuromonitoring. Abgerufen am 13. September 2022.
  17. Marc Beise: Brainlab: Von Arzt zu Arzt. Abgerufen am 13. September 2022.
  18. Sunday Sitdown with Stefan Vilsmeier, CEO of med-tech firm Brainlab. Archiviert vom Original am 18. August 2016; abgerufen am 20. Juni 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/chicago.suntimes.com
  19. Marc Beise: Brainlab: Von Arzt zu Arzt. Abgerufen am 13. September 2022.
  20. Team 3 - 2022 | Deutscher Zukunftspreis. Abgerufen am 14. September 2022.

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