Bröl

Die Bröl (auch Brölbach oder Homburgische Bröl) ist ein 45,1 km langer, orografisch rechter bzw. nordöstlicher Zufluss der Sieg im Oberbergischen Kreis und Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

Bröl

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2726
Lage Süderbergland

Deutschland


Bergisches Land

Flusssystem Rhein
Abfluss über Sieg Rhein Nordsee
Quelle bei Waldbröl-Hermesdorf
50° 53′ 0″ N,  39′ 27″ O
Quellhöhe 368 m ü. NHN[1]
Mündung bei Hennef-Müschmühle in die Sieg
50° 46′ 55″ N,  18′ 28″ O
Mündungshöhe 67 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied 301 m
Sohlgefälle 6,7 
Länge 45,1 km[2]
Einzugsgebiet 212,709 km²[2]
Abfluss am Pegel Broel[3]
AEo: 216 km²
Lage: 1,22 km oberhalb der Mündung
NNQ (14.08.2003)
MNQ 1970/2007
MQ 1970/2007
Mq 1970/2007
MHQ 1970/2007
HHQ (28.12.1994)
254 l/s
585 l/s
4,2 m³/s
19,4 l/(s km²)
57,7 m³/s
135 m³/s
Linke Nebenflüsse siehe Zuflüsse der Bröl
Rechte Nebenflüsse siehe Zuflüsse der Bröl
Bröl beim Hennefer Stadtteil Allner kurz vor Mündung in die Sieg

Bröl beim Hennefer Stadtteil Allner kurz vor Mündung in die Sieg

Mündung des Waldbrölbachs in die Bröl (bei Bröleck)

Mündung des Waldbrölbachs in die Bröl (bei Bröleck)

Name

1433 wird der Fluss als van der Broylle erstmals schriftlich genannt. Der Name stammt vom althochdeutschen Wort broil für 'Aue, Brühl'.[4]

Geographie

Verlauf

Die im Bergischen Land und Naturpark Bergisches Land verlaufende Bröl entspringt südlich des Waldbröler Stadtteils Hermesdorf. Ihre Quelle befindet sich nördlich der Landesstraße 324 (Siegener Straße) auf 368 m ü. NHN.

Als Mittelgebirgsfluss verläuft die Bröl in zumeist südwestlicher Richtung durch das Bergische Land bzw. das Gebiet der ehemaligen Reichsherrschaft Homburg. Kurz unterhalb ihres Ursprungs fließt sie durch ein Industriegebiet zwischen Hermesdorf im Osten und Waldbröl im Westen. Danach verläuft sie über Bröl (zu Waldbröl) und fortan durch die Nümbrecht Ortsteile Niederbröl, Grötzenberg, Bruch, Winterborn, Gaderoth und Breunfeld nach Bierenbachtal. Dann fließt sie nach Passieren der Holsteinsmühle (208,6 m), zu der ein Mühlengraben überleitet, nördlich vorbei am Schloss Homburg, das auf dem Schlossberg (280,6 m) steht.

Anschließend verläuft die Bröl zwischen Huppichteroth im Norden und Homburg-Bröl (zu Nümbrecht) im Süden weiter nach Westen. Dann wieder südwestwärts verlaufend fließt sie über Erlinghausen, Schönthal (beide zu Nümbrecht), Herfterath, Ophausen, Müllerhof, Alefeld (alle zu Much), Röttgen (Nümbrecht), Bruchhausen (Much), Bröl, Neßhoven (alle zu Much), Millerscheid (Ruppichteroth), Höfferhof, Damm, Bröleck, wonach – nach Unterqueren der Bundesstraße 478 – der von Osten kommende Waldbrölbach einmündet.

Die Bröl bei Burg Herrnstein
Brölbachmündung bei Müschmühle aus der Vogelperspektive (2017)

Entlang der B 478 fließt die Bröl vorbei am Ruppichterother Dorf Büchel und an der Burg Herrnstein (124,6 m), die zum Ruppichterother Ortsteil Winterscheid gehört. Dort liegen in einem Altarm der Bröl großflächig mehrere Teiche. Hiernach fließt sie vorbei an Winterscheiderbröl (zu Ruppichteroth) und Bröl (Hennef).

Schließlich mündet die Bröl unterhalb bzw. südwestlich des Hennefer Stadtteils Müschmühle auf 67 m Höhe in die Sieg.

Auf ihrem 45,1 km[2] langen Weg überwindet die Bröl einen Höhenunterschied von 301 m, was einem mittleren Sohlgefälle von 6,7 ‰ entspricht.

Einzugsgebiet

Das 212,709 km² große Einzugsgebiet der Bröl liegt im Süderbergland und wird über die Sieg und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Zuflüsse

Zuflüsse der Bröl (flussabwärts betrachtet)[5]
NameGKZLänge
[km]
EZG
[km²]
LageMündung
bei km(1)
Mündung bei Ort/
aus Richtung
Escherbach 272611114 01,408 links0 43,2
N. N. 272611120 00,722 rechts 42,3
Wilkenrather Bach 272611200 01,547 01,303 rechts 41,5
Malzhagener Bach 272611400 03,795 08,094 links0 38,8 zwischen Grötzenberg und Bruch; von Süden
Birkenbacher Bach 272612000 04,159 05,674 rechts 38,1 in Winterborn; von Osten
Oberbreidenbacher Bach 272613200 02,488 01,598 rechts 37,2
Hostenbach 272613920 01,070 links0 37,2 unterhalb Winterborn; von Südwesten
Prombacher Bach 272613940 01,125 rechts 36,5
Oberbierenbacher Bach 272613960 00,844 rechts 36,3
Bierenbacher Bach 272614000 02,664 03,094 rechts 34,2 bei Bierenbachtal; von Norden
Spreitger Bach 272616000 02,470 01,797 links0 33,7
Stockheimer Bach 272619200 01,614 rechts 33,1
N. N. 272619400 00,933 rechts 32,8
Ölsbach 272620000 05,034 08,529 links0 31,3 unterhalb Homburg-Bröl; von Süden
Hillenbach 272632000 03,116 02,230 rechts 30,2 in Nümbrecht-Homburger Papiermühle; von Süden
N. N. 272633800 01,155 links0 29,7
Stenzenbach 272634000 01,598 01,220 rechts 29,5 bei Erlinghausen; von Norden
N. N. 272635200 01,014 links0 27,8
Hochstraßer Siefen 272636000 01,133 00,421 rechts 27,7
Teuflssiefen 272639200 01,107 links0 27,5
Röscheidssiefen 272639400 01,197 links0 27,2 bei Schönthal; von Süden
Becher Suthbach 272640000 05,063 10,242 rechts 26,5 in Herfterath; von Norden
Aepelsiefen 272651120 00,965 rechts 25,9
Stocksiefen 272651140 00,916 rechts 25,6
Kurtenbacher Bach 272651200 01,352 00,567 links0 24,5
Lohmülengraben 272651980 01,517 links0 23,3
Haubach 272652000 05,192 05,294 rechts 22,8 bei Alefeld; von Nordwesten
Breidenbacher Bach 272654000 04,009 05,727 links0 22,3 bei Bruchhausen; von Osten
Millerscheider Bach 272656000 03,441 03,486 links0 19,0 bei Millerscheid; von Osten
Werschbach (!) 272658000 07,381 09,570 rechts 18,2 beim Höfferhof; von Nordwesten
Löhbach 272659200 02,432 01,251 rechts 15,8 unterhalb Damm; von Nordwesten
Waldbrölbach 272660000 20,435 68,007 links0 14,1 unterhalb Bröleck; von Osten
Steinchesbach 272671200 02,886 02,250 links0 14,1 unterhalb Bröleck; von Südosten
Werschbach (!) 272672000 05,616 07,033 rechts 12,8 beim Brölerhof; von Norden
N. N. 272673200 01,207 links0 12,4
N. N. 272673400 01,699 rechts 11,5
Bettringer Bach 272673600 01,539 links0 11,3 bei Burg Herrnstein; von Süden
Horbacher Bach oder Horbach 272674000 04,766 04,813 rechts 08,8 oberhalb Ingersau; von Norden
Dreisbach 272676000 04,388 05,418 rechts 08,2 bei Ingersau; von Nordwesten
Birker Mühlenbach 272678000 02,329 01,064 rechts 05,6 unterhalb Winterscheiderbröl; von Nordwesten
Seelbach 272679180 01,195 rechts 05,5
Landgraben 272679200 01,436 rechts 05,3
N. N. 272679400 01,231 rechts 03,8
Derenbach 272680000 07,721 10,815 links0 03,4
Brückensiefen 272692000 00,963 rechts 03,1
Wahlbach 272694000 02,233 rechts 02,4 bei Bröl; von Nordwesten

(1) Flusskilometer der Bröl von Mündung zur Quelle

Landschaftsbild

Der Flusslauf ist weitgehend natürlich oder naturnah und wird von Flussauen, feuchten Erlen-Eschenwäldern und steilen, bewaldeten, teilweise felsigen Hängen geprägt. Das Gesamtgebiet Brölbach ist bei der Europäischen Union nach den Maßgaben der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) unter der Nummer DE-5110-301 registriert und ein Natura-2000-Gebiet.[6][7] Innerhalb des Gebiets befinden sich mehrere Naturschutzgebiete.

Einzelnachweise

  1. Deutsche Grundkarte (DGK 5) in Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  2. Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  3. Deutsches gewässerkundliches Jahrbuch Sieg/Broel 2007. (PDF; 23,3 kB) Abgerufen am 22. November 2016.
  4. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1 „Brühl-“, Seite 75f..
  5. Gewässerverzeichnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 2010 (XLS; 4,67 MB)(Hinweise)
  6. Brölbach. Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 26. März 2023.
  7. Brölbach in der World Database on Protected Areas (englisch)
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