Boudicca
Boudicca ([britannische Heerführerin vermutlich königlicher Abstammung, die 60/61, in den frühen Jahren der römischen Besetzung Britanniens, den letztlich erfolglosen Boudicca-Aufstand anführte. Während des Aufstands zogen die keltischen Stämme der Icener und der Trinovanten unter der Führung von Boudicca gegen die römischen Siedlungen im heutigen Colchester, London und St Albans, töteten schätzungsweise 70.000 römische Siedler und romanisierte Einwohner der Siedlungen und brannten die Siedlungen ganz oder teilweise nieder. Boudiccas Armee wurde schließlich von römischen Truppen unter dem Statthalter Gaius Suetonius Paulinus vernichtend geschlagen. Boudicca soll sich Tacitus zufolge danach vergiftet haben; Cassius Dio dagegen schreibt, sie sei erkrankt und schließlich gestorben.
]; auch: Boudica, Boudouika, Boadicea, Voadicea, Bonduca; † um 61 n. Chr.) war eineBoudicca ist seit der Renaissance in England eine nationale Ikone und eine beliebte Figur in Kunst, Literatur und Popkultur. In vielen volkstümlichen britischen Geschichtsdarstellungen ist Boudicca eine Volksheldin, vergleichbar mit anderen historischen oder legendären Figuren der britischen Geschichte wie König Artus oder Alfred dem Großen. Historiker ordnen sie in die Reihe der Persönlichkeiten ein, die gegen die römische Herrschaft rebelliert haben, darunter Vercingetorix in Gallien und Arminius in Germanien.
Quellenlage
Da die Stämme Britanniens keine schriftlichen Zeugnisse hinterließen, ist die Sicht auf Boudicca nur durch die römische Geschichtsschreibung geprägt: Boudicca und der Aufstand werden in den Annalen und der Biografie Agricola (De vita Iulii Agricolae) des Geschichtsschreibers Tacitus beschrieben;[1] ferner verfasste Cassius Dio in seiner Römischen Geschichte einen Bericht.[2] Beide waren keine Augenzeugen, auch schrieben sie mit zeitlichem Abstand zu den Ereignissen. Tacitus wird häufig als die zuverlässigere Quelle angesehen, denn er wurde um 58 geboren und lebte damit zu einer Zeit, als die Erinnerung an den Aufstand 60/61 in Britannien noch lebendig war.[3] Andererseits führten die Abweichungen zwischen seinem und Cassius Dios Bericht auch zu der Annahme, dass Tacitus hauptsächlich eine politische Tendenz verfolgte und so viele Informationen lediglich als literarische Topoi zur effektvolleren Ausgestaltung der Erzählung dienen.[4]
Auf jeden Fall wertete Tacitus für seine Annalen viele ältere, größtenteils anonyme Quellen und Senatsakten aus.[5] Speziell über den Boudicca-Aufstand hatte er zudem wahrscheinlich Detailkenntnisse durch seinen Schwiegervater Gnaeus Iulius Agricola. Agricola war zwischen 58 und 62 in Britannien stationiert, zu Beginn als Militärtribun im Stab des Statthalters Gaius Suetonius Paulinus, zuletzt als Statthalter. Agricola war also zur Zeit des Boudicca-Aufstands in Britannien, hatte dadurch zuverlässige Detailinformationen über den Aufstand und war möglicherweise an den relevanten Militäraktionen beteiligt.[6]
Cassius Dio wurde um 163 unserer Zeitrechnung geboren und schrieb etwa 150 Jahre nach dem Boudicca-Aufstand. Er war außerdem auch geografisch weit von den Ereignissen in Britannien entfernt. Historiker gehen davon aus, dass Cassius Dios Berichte aus zweiter Hand sind und er selbst Britannien nie besucht hat. Dio recherchierte jedoch vor der Abfassung des Werkes gründlich – seiner eigenen Aussage nach zehn Jahre lang – und verarbeitete Material aus älteren Quellen, die er allerdings – wie in der antiken Geschichtsschreibung häufig – nicht nennt.[7] In seiner römischen Geschichte fokussiert Dio gerne auf tragische Ereignisse wie Erdbeben und Massaker. Daher gilt es als möglich, dass er seine Geschichte um ihres emotionalen Effekts willen noch mit fiktionalen Elementen anreicherte.[8] Für die Einschätzung seines Quellenwertes kommt erschwerend hinzu, dass weite Teile seines Werkes – darunter auch die Passagen zum Boudicca-Aufstand – nicht im Original erhalten sind, sondern nur in einer Zusammenfassung (Epitome) des byzantinischen Mönchs Johannes Xiphilinos aus dem 11. Jahrhundert.[9]
Neben den römischen Quellen kann die Erforschung der historischen Boudicca auf archäologische Funde zurückgreifen, die Hinweise auf die Organisation des britannischen Stamms der Icener und auf den Ablauf des Boudicca-Aufstands liefern. Bedeutend sind Münzfunde, deren Verbreitung Rückschlüsse auf das Gebiet zulässt, das die Icener besiedelt haben.[11]
Zentral für die Rekonstruktion der Zerstörung der Siedlungen im heutigen Colchester, London und St. Albans ist eine Ausgrabungsschicht, die aus verbrannten Resten besteht und eine Dicke zwischen wenigen Zentimetern und einem Meter haben kann, der sogenannte Boudican destruction horizon (deutsch „Zerstörungshorizont Boudiccas“).[12] Der Zerstörungshorizont kann aufgrund von Keramik- und Münzfunden ungefähr auf die Mitte des ersten Jahrhunderts datiert werden und ist für Archäologen ein Indiz, dass die damaligen römischen Siedlungen tatsächlich, wie in den antiken Quellen beschrieben, niedergebrannt wurden.[13]
Name
In der handschriftlichen Überlieferung von Tacitus’ Annalen finden sich verschiedene Schreibweisen ihres Namens, die in den modernen Ausgaben in aller Regel zu Boudicca vereinheitlicht werden.[14] Cassius Dio, dessen Römische Geschichte die zweite antike Quelle zu Boudicca ist, schreibt ihren Namen Boudouika (Βουδουίκα).[15]
Im Mittelalter entstand eine weitere Variante von Boudiccas Namen, als ein Schreiber beim Kopieren eines Manuskripts vermutlich ‚u‘ durch ‚a‘ ersetzte und das zweite ‚c‘ durch ein ‚e‘. Diese Schreibweise Boadicea wurde vor allem durch die romantischen Dichter während der Zeit Königin Victorias im 19. Jahrhundert populär gemacht.[16] Zu weiteren Schreibweisen in Literatur und historischer Geschichtsschreibung zählen Voadicia (beispielsweise in Polydore Vergils Anglica Historica), Voadicea (beispielsweise in Raphael Holinsheds The Chronicles of England, Scotland and Ireland) und Bonduca (beispielsweise in John Fletchers gleichnamigem Theaterstück von 1609).[17]
Vergleiche mit späteren walisischen Wortformen[18] sowie mit keltischen Inschriften in Frankreich und auf der iberischen Halbinsel legen nahe, dass der Name tatsächlich Boudica (mit einem ‚c‘) und nicht Boudicca war. Boudica geht auf das keltische Wort für Sieg, bouda, zurück, Boudica bedeutet also ‚die Siegreiche‘. In der neueren englischsprachigen Forschung hat sich der ursprüngliche keltische Name Boudica inzwischen wieder durchgesetzt.[16] In der deutschsprachigen Literatur findet man noch die Schreibweise Boudicca, wie etwa in Einführungen in die englische Geschichte[19] oder in Darstellungen über die Kelten.[20]
Leben
Herkunft, Familie und Status
Über Boudiccas Leben vor dem Aufstand gegen die Römer sind nur wenige Details bekannt. Insbesondere wird unter Historikern diskutiert, welchen Status Boudicca hatte, darunter Ehefrau eines Klientelkönigs, regierende Königin oder militärische Anführerin. Die Quellen sind diesbezüglich nicht eindeutig.
In den Annalen wird Boudicca als Ehefrau des Prasutagus, der als Klientelkönig Roms über die Icener herrschte, beschrieben. Wie man aus Münzfunden weiß, siedelten die Icener im Norden des heutigen East Anglia, nördlich des Stammesgebiets der Trinovanten.[21] Tacitus schreibt, dass Prasutagus im Jahr 61 nach einer langen Herrschaft in Wohlstand starb.[22] Archäologische Funde auf dem ehemaligen Gebiet der Icener wie die Snettisham-Horte liefern Hinweise darauf, dass der von Tacitus erwähnte Wohlstand der Icener wohl den Tatsachen entsprach.[23]
Laut Tacitus hinterließ Prasutagus ein Testament, in dem er seine beiden Töchter und den damaligen römischen Kaiser Nero zu gleichen Teilen zu seinen Erben machte. Die Archäologin Miranda Aldhouse Green spekuliert über die Gründe, warum Boudicca als Nachfolgerin in Prasutagus’ Testament nicht erwähnt wird, und vermutet unterschiedliche Einstellungen von Prasutagus und Boudicca gegenüber der römischen Besatzung: Bei Prasutagus scheine eine prorömische Einstellung vorgeherrscht zu haben, während Boudicca möglicherweise bereits eher antirömisch eingestellt gewesen sei.[24]
Tacitus’ Darstellung von Boudicca in den Annalen ist die ausführlichste Beschreibung ihres Hintergrunds und wird in vielen wissenschaftlichen und populären Darstellungen deshalb herangezogen. Die Annalen sind die einzige Quelle, die Boudicca mit den Icenern in Verbindung bringt und sie als Ehefrau des Königs Prasutagus einführt. Im Agricola des Tacitus werden Prasutagus und die Icener ebenso wenig erwähnt; auch behandelt der Verfasser den gesamten Boudicca-Aufstand dort wesentlich knapper. Boudicca wird dort lediglich als Frau königlicher Herkunft und als Anführerin des Aufstands gegen die Römer eingeführt: Boudicca generis regii femina duce (deutsch „mit Boudicca als ihrer Anführerin, einer Frau königlicher Abstammung“). Tacitus fügt noch hinzu, dass es unter den Britanniern durchaus verbreitet sei, auch weibliche Anführer zu wählen.[25] An anderer Stelle (Agricola, Kapitel 31) nennt Tacitus Boudicca sogar die Anführerin des Stammes der Briganten, nicht der Icener.[26]
In der römischen Geschichte des Cassius Dio wird Boudicca als Anführerin eines allgemeinen Aufstands eingeführt. Cassius Dio geht auf die Icener nicht ein, sondern schreibt, dass ganz Britannien sich unter der Führung Boudiccas gegen die Römer erhob und die Insel für Rom verloren gewesen sei.[27] Bei Cassius Dio findet sich die Bemerkung Boudiccas, dass Frauen bei den britannischen Stämmen denselben Heldenmut wie Männer hätten. Außerdem bezeichnet sich Boudicca bei Cassius Dio als Königin.[28]
Inwieweit die Aussage, dass weibliche Anführer bei den Britanniern üblich seien, den historischen Tatsachen entspricht, ist in der Forschung umstritten.[29] Bekannt ist aus historischen Quellen zumindest eine weitere Herrscherin, Cartimandua, Königin der Briganten, die über ein größeres Territorium im Norden Englands herrschte. Möglicherweise übertrieben Tacitus und Dio den Anteil der Frauen in Politik und Kriegsführung aber bewusst, um die Britannier als völliges Gegenbild zur römischen Gesellschaft darzustellen (so A. J. Woodman und C. S. Kraus[30]) oder um sie abwertend als besonders unzivilisiert darzustellen (so Richard Hingley und Christina Unwin[31]). In beiden Fällen würde es sich um einen typischen literarischen Topos griechisch-römischer Schriftsteller für die Schilderung „barbarischer“ Gesellschaften handeln.
Die Klassische Philologin Caitlin Gillespie schließt aus den Quellen, dass Boudiccas Führung der britannischen Stämme eher dem Status eines militärischen Anführers (dux) als dem einer Regentin entsprochen haben dürfte.[32] Gleichzeitig war ihre Rolle aber möglicherweise nicht auf die einer militärischen Anführerin beschränkt. Nach Cassius Dio absolvierte Boudicca vor dem Beginn des Aufstands ein Ritual, um das Schlachtglück vorherzusagen: Sie holte einen Hasen aus ihrem Gewand, ließ ihn frei und beobachtete die Richtung, in die er lief. Boudicca rief außerdem die keltische Göttin Andraste um Unterstützung an.[33] Aufgrund dieser Beschreibung ist Boudicca vereinzelt die doppelte Rolle einer militärischen Anführerin und einer Seherin zugesprochen worden. Dafür spricht, dass es zu Boudiccas Zeiten auch bei anderen Völkern angesehene Seherinnen gab, so etwa die germanische Seherin Veleda. Andererseits war das Lesen von Zeichen direkt vor einer Schlacht ein bekannter Topos in römischer Literatur, auch gibt es keine archäologischen Nachweise dafür, dass es bei den Britanniern zur Zeit Boudiccas Seherinnen gab.[34]
Aussehen und Auftreten
Von Cassius Dio stammt die einzige Beschreibung von Boudiccas Äußerem. Die Archäologen Donald Dudley und Graham Webster bezeichnen die Textstelle als die dramatischste Beschreibung einer keltischen Heldin in klassischer Literatur:[35]
„Sie selbst war hochgewachsen, gar furchterweckend in ihrer Erscheinung, und ihr Auge blitzte. Dazu besaß sie eine rauhe Stimme. Dichtes, hellblondes Haar fiel ihr herab bis zu den Hüften, den Nacken umschlang eine große, goldene Kette, und der Leibrock, den sie trug, war buntfarbig und von einem dicken Mantel bedeckt, der durch eine Fibel zusammengehalten wurde. Damals nun ergriff sie eine Lanze, um auch auf diese Weise ihre sämtlichen Zuschauer in Schrecken zu versetzen […]“
Für Boudiccas Haarfarbe verwendet Dio den griechischen Superlativ ξανθοτάτην, der unter anderem im Deutschen mit ‚hellblond‘ oder im Englischen mit tawniest (von tawny, deutsch ‚gelbbraun‘) übersetzt wird.[37] Caitlin Gillespie schlägt außerdem golden wie ein Löwenfell vor und hält eine Deutung als rothaarig auch noch für denkbar, da viele Kelten rothaarig waren.[38]
Caitlin Gillespie zufolge griff Cassius Dio für diese Beschreibung Boudiccas vermutlich auf Stereotype „barbarischer“ Nicht-Römer zurück. Wahrscheinlich kannte Cassius die Beschreibungen verschiedener Völker aus der Historischen Bibliothek des Diodor, welcher Britannier und Gallier als groß und muskulös beschreibt; außerdem trugen sie ihm zufolge Ringe, Armreifen und Halsringe aus purem Gold sowie mehrfarbige Kleidung, die von Broschen zusammengehalten wurde. Auch wenn die Beschreibung Boudiccas auf Stereotypen basiere, komme die Beschreibung dem Aussehen und Kleidung der Britannier doch recht nahe, wie es aufgrund archäologischer Funde rekonstruiert werde. Plausibel sei zum Beispiel, dass Boudicca als militärische Anführerin der Icener einen Mantel trug und ihren Status durch eine Fibel an der Kleidung sowie das Tragen eines Torques kenntlich machte.[39] Archäologische Ausgrabungen zeigen außerdem, dass nirgendwo in Britannien Torques so verbreitet waren wie in East Anglia, also auch im Gebiet der Icener. Der Archäologe John Davies vermutet, dass die schweren Torques wie der große Torque aus den Snettisham-Horten möglicherweise permanent getragen wurden und eine ähnlich große Bedeutung gehabt haben könnten wie heutige Eheringe.[40] Die Betonung der Lanze bei Cassius Dio könnte darauf hindeuten, dass Boudicca diese Waffe als symbolisches, schreckenerregendes Attribut nutzte – vergleichbar mit der silbernen Lanze des spanischen Aufständischen Olyndicus aus dem 2. Jahrhundert v. Chr., die dieser als Talisman einsetzte.[41]
Die Beschreibung Boudiccas als schlagkräftige und gleichzeitig attraktive Kriegerkönigin, obwohl wahrscheinlich im Detail fiktiv, taucht in vielen späteren Geschichtswerken zur Römerzeit Britanniens auf und hat nachfolgende britische Dichter, Dramatiker und Künstler zu ihren Darstellungen inspiriert.[42]
Aufstand gegen die Römer
Als einen wichtigen Auslöser für den Aufstand, den Boudicca gegen die Römer anführte, nennt Tacitus den Umgang der Römer mit den Icenern nach Prasutagus’ Tod. Laut Tacitus respektierten die Römer das Testament nicht, nach dem sein Königreich zumindest zur Hälfte an seine Töchter gehen sollte. Das Königreich und der königliche Haushalt seien wie Kriegsbeute behandelt worden; außerdem, so Tacitus, misshandelten die Römer Boudicca und vergewaltigten ihre Töchter. Die Führungsschicht der Icener sei von den Römern ihrer Ländereien beraubt worden, als ob den Römern das gesamte Land übergeben worden wäre, und die königliche Familie sei „wie Sklaven“ behandelt worden.[43]
Neben der Demütigung der Icener nennen die antiken Quellen außerdem die Vertreibung des Nachbarstamms der Trinovanten aus ihrer Hauptstadt Camulodunum[43] durch die Römer und plötzliche Rückforderungen von hohen Krediten durch römische Gläubiger als Ursachen des Aufstands.[44] Heutige Historiker vermuten ferner antirömische Einstellungen in den keltischen Stämmen, die vielleicht auch noch durch die Druiden, die durch die römische Besatzung unter Druck standen, befeuert wurden.[45]
Mit ihrem Verhalten schürten die Römer die bei den Icenern und Trinovanten schon vorherrschende Unzufriedenheit, und Boudicca wurde zur Anführerin eines Aufstandes. Die Icener und der benachbarte Stamm der Trinovanten erhoben sich gegen die Römer und zogen nach Süden, um die dortigen römischen Siedlungen anzugreifen. Zunächst wandten sie sich gegen die Veteranenkolonie Camulodunum, das heutige Colchester. Laut Tacitus brannten die Britannier die Stadt bis auf ihre Grundmauern nieder und töteten alle Einwohner. Darauf folgten Londinium (das heutige London) und Verulamium (in der Nähe des heutigen St Albans).[46] Tacitus schreibt in seinen Annalen, dass die Britannier rund 70.000 Einwohner dieser Siedlungen töteten.[47]
Die Befunde archäologischer Ausgrabungen decken sich im Wesentlichen mit Tacitus’ Bericht, denn in allen drei Städten wurde eine deutlich sichtbare Schicht verbrannten Materials gefunden, die auf die Zeit um 60/61 datiert werden konnte.[48] Cassius Dios Informationen zum Aufstand weichen von Tacitus ab, denn er erwähnt lediglich zwei (nicht namentlich genannte) Städte, die in Schutt und Asche gelegt worden seien, und 80.000 getötete Römer und Verbündete derselben.[49]
Der römische Feldherr und Statthalter Britanniens Gaius Suetonius Paulinus, der sich zur Zeit des Aufstands in Wales aufhielt, brach sofort nach Südosten auf, stellte mit zwei Legionen Boudicca und ihre Armee in einer Schlacht nordwestlich von Verulamium in offenem Feld und schlug sie vernichtend. Laut Tacitus fielen während dieser Schlacht – auch bekannt als „Niederlage an der Watling Street“ – im Jahr 61 mehr als 80.000 Britannier, während die Römer lediglich Verluste von etwa 400 Toten und eine ähnliche Zahl an Verletzten zu beklagen hatten.[50] Hingley und Unwin urteilen, dass die Zahl von 80.000 Britanniern übertrieben sein dürfte, halten es aber für plausibel, dass die römische Armee über eine deutlich größere Armee der Britannier siegte.[51]
Über das weitere Schicksal Boudiccas gibt es zwei Versionen: Tacitus berichtet, dass sich Boudicca das Leben durch Gift genommen habe,[52] Cassius Dio hingegen schreibt, dass sie erkrankt und schließlich gestorben sei, woraufhin die Britannier Boudicca mit einem prächtigen Begräbnis geehrt hätten.[53] Für die zweite Version könnte sprechen, dass die Dramatisierung eines natürlichen Todes zu einem heldenhaften Selbstmord durch Tacitus oder seine Quelle gut möglich erscheint, während umgekehrt Dio oder seine Quelle keinen Grund gehabt haben dürften, einen tatsächlichen Selbstmord durch die Darstellung als Krankheit weniger dramatisch erscheinen zu lassen.[54]
Wo man Boudicca begrub, ist unbekannt. Eine bekannte Legende ist, dass sie unter der heutigen Londoner U-Bahn-Station King’s Cross St. Pancras begraben sei. Lewis Spence hat 1937 in seinem Buch Boadicea: Warrior Queen of the Britons schon damals abwegige Spekulationen aufgegriffen, dass Boudiccas letzte Schlacht in der Nähe von King’s Cross stattfand.[55] Die These ist längst widerlegt; King’s Cross als Ort der letzten Schlacht und Begräbnisort Boudiccas hält sich aber noch als Legende im Internet und unter Londoner Taxifahrern.[56] Andere Orte der letzten Schlacht oder eines Begräbnisortes wurden bisher vorgeschlagen, darunter Mancetter[57] in der Nähe von Atherstone in Warwickshire und Birmingham.[58] Archäologen gehen davon aus, dass der Ort der Schlacht nicht einfach zu identifizieren sei, denn dazu sei ein überzeugender Fund wie ein Massengrab in Kombination mit eindeutig identifizierbaren Waffen notwendig.[57]
Rezeption in der Geschichtsschreibung und Forschungsgeschichte
Rezeption in der Römerzeit
Boudiccas Darstellung in Tacitus’ Annalen fokussiert stark auf ihre Rolle als Mutter, die sich für das Unrecht, das ihr selbst, ihren Töchtern und ihrem Stamm angetan wurde, rächen will. Ihr Aufstand hatte nach Tacitus gute Gründe, da er durch das Verhalten der römischen Obrigkeit provoziert worden sei. Boudicca steht damit im Kontrast zur keltischen Königin Cartimandua, die von Tacitus als verräterisch und ehebrecherisch dargestellt wird. Boudiccas Handlungen waren nach der Darstellung des Tacitus dagegen zwar irregeleitet, aber moralisch gerechtfertigt.[59] Bei Cassius Dio ist Boudicca keine Sympathiefigur, sondern eine furchterregende und mächtige Kriegerkönigin, die an Beschreibungen der mythischen Amazonen erinnert. Die ausführliche Beschreibung der vernichteten Städte, der Toten und des Chaos, das sie und ihre Truppen hinterließen, diente vor allem dazu, Boudicca und ihre Anhänger als fremdartige und brutale Barbaren darzustellen.[60]
Sowohl Tacitus als auch Cassius Dio binden außerdem fiktive Ansprachen von Boudicca einerseits und dem römischen Feldherrn Suetonius Paulinus andererseits in ihre Schilderung ein, die beide Anführer vor ihren jeweiligen Truppen gehalten haben sollen.[61] Solche Reden waren in der antiken Geschichtsschreibung nicht unüblich. Sie gehen allerdings weder auf tatsächlich gehaltene Ansprachen zurück noch reflektieren sie zwingend die Ansichten des Verfassers zu den Ereignissen. Vielmehr dienten solche Einschübe Autoren wie Tacitus und Dio als rhetorisches Mittel, um bestimmte wichtige Fragestellungen oder Ideen im Zusammenhang mit dem behandelten historischen Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven zu präsentieren.[62] Im Rahmen der literarischen Vorstellung eines Kampfes zwischen dekadenter, korrupter Hochkultur und primitiven, aber moralisch integren „Randvölkern“ repräsentiert Boudicca in ihren angeblichen Reden also eine bestimmte, von den Autoren konzipierte Perspektive: Als Frau in einer traditionellen Männerrolle ist sie prädestiniert dafür, Kritik an der verweichlichten und „unmännlich“ gewordenen römischen Elite zu äußern.[63] Bei Tacitus wird Boudiccas Eintreten für die Freiheit gleichzeitig jedoch auch mit innerrömischem Widerstand gegen die Monarchie parallelisiert. Ihr Kampf gegen die römische Herrschaft erscheint als Vergleichsfall zum innerrömischen Widerstand gegen die Kaiserherrschaft und ist genau wie dieser aus der Sicht des Tacitus angesichts der Machtverhältnisse zum Scheitern verurteilt. Unterschwellig wird Boudicca in seiner Schilderung damit zur Vertreterin des alten römischen Freiheitsideals, während ihre römischen Gegner politisch und gesellschaftlich ihre Freiheit verloren haben.[64]
Boudiccas Aufstand (wenn auch nicht ihr Name) fand nach der Römerzeit noch kurze Erwähnung in De Excidio et Conquestu Britanniae (dt. „Über den Untergang und die Eroberung Britanniens“) des Mönches Gildas aus dem 6. Jahrhundert[65] und im historiographischen Werk Historia ecclesiastica gentis Anglorum (dt. „Kirchengeschichte des englischen Volkes“) von Beda Venerabilis aus dem 8. Jahrhundert. Danach geriet Boudicca in Vergessenheit, weil englische Gelehrte im Mittelalter keinen Zugang zu den Quellen der klassischen Antike hatten.[66]
Rezeption in Geschichtsschreibung und Politik ab der Neuzeit
Eine entscheidende Wende für die Geschichtsschreibung des frühen Britannien war die Wiederentdeckung der klassischen Quellen im 14. Jahrhundert im Rahmen der Renaissance. Gedruckte Versionen von Tacitus’ Werken zirkulierten in Italien ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Autoren in England griffen die verfügbaren neuen Quellen auf, darunter Polydor Vergil mit seiner Anglica historia sowie Petruccio Ubaldini mit seinem Werk The Lives of the Noble Ladies of the Kingdom of England and Scotland. Diese Geschichtsschreibung auf der Basis der klassischen Quellen ersetzte ältere Werke, deren Darstellung des frühen Britannien hauptsächlich durch Mythen geprägt war.[67] Die englischen Geschichtsschreiber mussten allerdings feststellen, dass die wiederentdeckten antiken Quellen ihre Vorfahren als Barbaren schilderten, die eher mit den „Wilden“ im neu entdeckten Amerika vergleichbar waren als mit den zivilisierten und mächtigen Vertretern des alten Rom. Gelehrte Abhandlungen aus der englischen Renaissance versuchten also, eine Balance zu finden zwischen dem Versuch, eine kontinuierliche Linie von der Römerzeit bis in ihre Zeit zu ziehen, und dem Streben, „primitive Wilde“ aus ihrer Nationalgeschichte herauszuhalten.[68]
Während der Regierungszeit Elisabeths I. wuchs das Interesse an Boudicca erheblich an: Die Tatsache, dass es sich bei Boudicca um eine weibliche Führungsfigur handelte, inspirierte Autoren zu Vergleichen mit Königin Elisabeth, denn beide Frauen – so die Interpretation – herrschten über ihr Land in Politik und Kriegsführung. Boudicca wurde als eine Patriotin gesehen, die ihr Land tapfer gegen römische Invasoren verteidigt hatte.[69] Spätere Darstellungen, etwa in John Miltons History of Britain (1670), wurden wieder kritischer; so beschreibt Milton Boudicca als eine Wahnsinnige mit einer Horde Verrückter an ihren Fersen.[70]
Im 19. Jahrhundert, als der Nationalismus in vielen europäischen Ländern erstarkte und Großbritannien mit Victoria wieder eine herrschende Königin hatte, entwickelte sich Boudicca zu einer nationalen Ikone.[71] Das populäre Bild von Boudicca als Volksheldin und Repräsentantin imperialer Größe blieb bis ins 20. Jahrhundert. Mit dem Niedergang des britischen Weltreichs und den zunehmenden archäologischen Erkenntnissen zum Boudicca-Aufstand ab dem Anfang des 20. Jahrhunderts wandelte sich Boudiccas Bild jedoch und wurde zunehmend vielfältiger, zum Beispiel als Mutter, Volksheldin, Freiheitskämpferin und Kriegerkönigin. Daneben gab es aber auch negative Bewertungen. So schrieb Winston Churchill in seiner History of the English-Speaking Peoples, dass das Denkmal am Thames Embankment in London die Briten an den Ruf „Freiheit oder Tod“ und an die wohl schrecklichste Episode der Geschichte Großbritanniens erinnere.[72]
Für die britische Suffragetten-Bewegung Anfang des 20. Jahrhunderts war Boudicca neben Johanna von Orléans eine wichtige Symbolfigur für den militanten Kampf um Gleichberechtigung und Frauenwahlrecht. Im Vergleich zu Johanna war Boudicca auch für weniger militante Suffragetten ein leichter akzeptierbares Rollenmodell, denn sie war im Gegensatz zu Johanna nicht nur eine Kämpferin, sondern auch eine Mutter. Außerdem war Boudicca durch ihre beeindruckende Bronzestatue von Thomas Thornycroft in London weit greifbarer als Johanna. Die Rolle, die Boudicca für die britische Frauenwahlrechtsbewegung spielte, spiegelt sich auch in kulturellen Zeugnissen der Bewegung wider, einschließlich ihrer Erwähnung oder Darstellung in Schriften, Zeichnungen, Abzeichen und Fahnen. Im feministischen Theaterstück A Pageant of Great Women (1909) von Cicely Hamilton beispielsweise ist Boudicca eine von vielen großen Frauenfiguren aus der Geschichte, wobei die Figur der Boudicca besonders dazu diente, das Konstrukt von Frauen als passive Abhängige in Frage zu stellen. Indem die Suffragettenbewegung ausgerechnet Boudicca vereinnahmte, eine imperialistische Ikone Großbritanniens, bewies sie ferner ihren Gegnern, dass auch Frauen aktive Mitglieder von Familie, Gemeinde, Staat und britischem Empire sein konnten.[73]
Boudicca in ihrem Streitwagen war ein Bild, das sich stark in das kollektive Gedächtnis der britischen Gesellschaft einprägte. Bildliche Darstellungen von Boudicca in Malerei, Zeichnungen und auch satirischen Cartoons zeigen sie bis heute häufig in ihrem Streitwagen stehend oder fahrend. Diese Darstellungsweise ist so bekannt, dass Satiriker und Cartoonisten sie wiederholt verwandten, um Parallelen zwischen starken, zielstrebigen Frauen in der Öffentlichkeit und Boudicca zu ziehen, etwa nach dem Wahlsieg Margaret Thatchers 1987.[74]
Forschungsgeschichte
Erst Anfang des 20. Jahrhunderts begann eine ernsthafte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Boudiccas Aufstand. Forscher erarbeiteten ein realistischeres Verständnis der Ereignisse, insbesondere durch archäologische Ausgrabungen in Colchester, London und St. Albans.[75] Ab den 1980er Jahren befasste sich die Forschung neben der historischen Boudicca zunehmend auch mit der Frage, wie sich ihr Bild der Heerführerin seit ihrer Wiederentdeckung in der Renaissance bis in die Gegenwart verändert hatte. Es erschienen nun auch wissenschaftliche und populäre Publikationen, die die Parallelen zwischen Boudicca und weiteren starken Frauenfiguren in der englischen oder europäischen Geschichte wie Katharina von Aragon, Eleonore von Aquitanien oder Margaret Thatcher herausarbeiteten.[76]
Andere wissenschaftliche Publikationen versuchten, den Status von Boudicca im Kontext ihrer Zeit genauer einzuschätzen, und zogen Vergleiche zu anderen politischen und militärischen Männer- und Frauenfiguren ihrer Zeit. Durch klassische Quellen belegt sind unter anderem Kleopatra VII. in Ägypten, die britannische Königin Cartimandua[77] und die germanische Prophetin Veleda.[78] Durch Ausgrabungen prächtig ausgestatteter Frauengräber in Europa ist außerdem belegt, dass auch zur Eisenzeit und zur Römerzeit Frauen einen hohen sozialen Status innehaben konnten. Als Beispiele werden unter anderem die Frau im Wagengrab von Wetwang[79] in Yorkshire und die Fürstin von Vix in Burgund genannt.[80]
Boudicca gehört außerdem zu einer Reihe von Führungsfiguren, die Revolten der Bevölkerung gegen die römische Besatzung anführten, vergleichbar mit Arminius in Germanien, Vercingetorix in Gallien, Caratacus in Britannien und Viriathus in Iberien.[81] Historiker und Archäologen weisen auf die Parallelen zwischen Boudicca, Vercingetorix und Arminius als britische, französische bzw. deutsche Nationalhelden im 19. und 20. Jahrhundert hin.[82]
Rezeption in Kunst, Musik und Literatur
Frühe Neuzeit bis 19. Jahrhundert
Mit der Wiederentdeckung der antiken Quellen in der frühen Neuzeit gelangte Boudicca (oft in der Namensform Boadicea oder Bonduca) wieder in das historische Bewusstsein und damit auch in den Fokus der Schriftsteller. Der Dramatiker John Fletcher schrieb 1609 die Tragödie Bonduca. 1753 veröffentlichte Richard Glover sein Trauerspiel Boadicea, weitere Dramen anderer Autoren folgten. Kein Drama hatte jedoch so viel Erfolg wie Fletchers Bonduca, das auch im 18. und 19. Jahrhundert noch gespielt wurde. Der Komponist Henry Purcell schrieb 1695 für eine Produktion des Stücks die Musik, darunter die patriotischen Lieder Britons, Strike Home! und To Arms, to Arms.[83]
Bedeutend für die Rezeption Boudiccas in Großbritannien war vor allem die Ode Boadicea: An Ode des englischen Dichters William Cowper von 1782. Cowper folgte dem Trend ab dem 18. Jahrhundert, Boudicca als Nationalheldin darzustellen und sie als Inspiration für nationale Literatur und Kunst zu verwenden. In seinem Gedicht wurde Boudiccas Geschichte an den Zeitgeist angepasst, indem ihr Widerstand gegen die Römer als Grundlage für einen späteren britischen Imperialismus und eine Expansion des britischen Weltreichs dargestellt wurde. Cowpers Gedicht hatte einen großen Einfluss darauf, dass sich das Bild Boudiccas ab dem 18. Jahrhundert zu dem einer Volksheldin und Ikone des britischen Imperiums wandelte. Das Gedicht wurde von Tausenden britischer Schulkinder im 19. Jahrhundert und noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts auswendig gelernt.[84] Auch andere Dichter haben sich am Boudicca-Stoff versucht, so Alfred Tennyson in seinem Gedicht Boadicea, das jedoch nie die Popularität von Cowpers Ode erreichte.[85]
Als im 19. Jahrhundert Großbritannien mit Victoria erstmals seit langer Zeit wieder eine herrschende Königin hatte, führte dies zu einem erhöhten Interesse an Boudicca. Um sowohl die aktuelle Königin als auch Großbritanniens glorreiche Vergangenheit zu ehren, entstand die heute sehr bekannte Boudicca-Darstellung des Bildhauers Thomas Thornycroft, die 1902 fertiggestellt wurde. Boudicca erscheint als Teil einer Statuengruppe, die sie zusammen mit ihren Töchtern auf einem Streitwagen zeigt. Das Werk steht am linken Themseufer in London an der Westminster Bridge, gegenüber dem Big-Ben-Tower (51° 30′ 4″ N, 0° 7′ 25,5″ W ). Thornycrofts Darstellung Boudiccas ist aus der Sicht der heutigen archäologischen Forschung überholt, denn der Streitwagen in der Statuengruppe ist (unhistorisch) mit schwerfälliger Panzerung und Sensenblättern an den Rädern ausgestattet. Der Archäologe Graham Webster geht sogar so weit, die Darstellung als “prodigious folly in doubtful taste” zu bezeichnen (dt. etwa ‚ungeheurer Wahnwitz von zweifelhaftem Geschmack‘).[85]
Ab dem 20. Jahrhundert
Boudicca und ihr Aufstand gegen die Römer fanden ab dem 20. Jahrhundert auf vielfältige Weise Eingang in die Hoch- und Popkultur. So beschäftigten sich eine große Zahl von Romanen, Dramen, Filmen und das Fernsehen mit Boudicca, außerdem gibt es eine Vielzahl künstlerischer Darstellungen Boudiccas.
Zu den bekanntesten Darstellungen der Boudicca in der bildenden Kunst im 20. Jahrhundert zählen Boudiccas Porträt in den Glasfenstern der Stadthalle von Colchester von 1902 und die Skulptur von Boudicca und ihren Töchtern von James Havard Thomas für die Cardiff City Hall von 1921.[86] Die Marmorskulptur von Thomas spiegelt ein gewandeltes Bild Boudiccas wider: Wird sie in Thornycrofts Skulptur Boadicea and Her Daughters in London als Kriegerkönigin dargestellt, ist James Havard Thomas’ Skulptur die einer beschützenden Mutter.[87] Eine weitere künstlerische Verarbeitung der Boudicca-Figur ist Judy Chicagos feministische Kunstinstallation The Dinner Party, eine aufwendig gestaltete Festtafel, wo neben anderen Frauenfiguren aus der Weltgeschichte auch ein Platz für Boadicea gedeckt ist.[88]
Ab dem 20. Jahrhundert entstanden eine Reihe von historischen Romanen mit Boudicca als Haupt- oder Nebenfigur. Hingley und Unwin zählen mindestens 20 historische Romane zwischen 1900 und 2002 über Boudicca und nennen Rosemary Sutcliffs Song for a Dark Queen von 1978 als ein vielgelesenes Beispiel.[89] Auch in der Bibliographie Historische Romane über das alte Rom werden mehr als 40 historische Romane zum Thema Boudicca aufgeführt, in vielen der Romane ist Boudicca die Titelfigur.[90] Boudicca ist ferner (als Boadicca) die Hauptperson der 15-bändigen französischen Comic-Serie Vae victis!.[91]
In der Popkultur ist Boudicca eine beliebte Figur. Bekannt ist unter anderem das Instrumentalstück Boadicea der irischen Sängerin Enya, das später auch von P. Diddy gesampelt wurde.[92] Andere Pop- und Rocksongs nehmen (mehr oder weniger lose) Bezug auf Boudicca, so thematisiert zum Beispiel die Band Faith and the Muse mit dem Song Boudiccea das Thema Weiblichkeit.[93] In der britischen TV-Comedy-Serie Horrible Histories ist Boudicca eine der historischen Figuren; als Bolshy Boudicca wird ihr ein Special mit der Schauspielerin Lorna Watson in der Titelrolle gewidmet.[94] In mehreren Teilen der Computerspielreihe Sid Meier’s Civilization sind die Kelten unter Boudicca eine der spielbaren Nationen.[95]
Auch Filme und TV-Dokumentationen haben Boudicca und den Boudicca-Aufstand thematisiert. Im Film Boudica. the Warrior Queen von 2003 spielt Alex Kingston die Titelrolle.[96] Bedeutend ist die Fernsehserie In Search of the Dark Ages aus den Jahren 1978–1981, die von Michael Wood für die BBC geschrieben und moderiert wurde.[97] Boudicca wird in einer Folge vorgestellt; andere historische und auch mythologische Figuren, die die Serie behandelt, sind Artus, Alfred der Große und Wilhelm der Eroberer.[98] Dem deutschen Publikum wurde die Geschichte Boudiccas 2016 als eine Folge der ZDF-Fernsehserie Terra X nahegebracht. Die Folge über den Boudicca-Aufstand war eine von drei Folgen über die Kelten in Europa.[99]
Boudicca und ihr Aufstand werden auch als Teil der englischen Regionalgeschichte in Museen Südostenglands präsentiert. Ausgrabungsstücke und historische Hintergründe zu Boudiccas Aufstand können unter anderem im Colchester Castle Museum, im Verulamium Museum in St. Albans und im Norwich Castle Museum besichtigt werden.[100] Die englische Region Norfolk hat ferner erkannt, dass sie mit Boudiccas Namen erfolgreich Marketing für Tourismus in der Region betreiben kann.[101] So gibt es zum Beispiel unter anderem einen Wanderweg Boudica’s Way vom heutigen Norwich Castle nach Süden bis zur Grenze zu Suffolk, mit dem Wanderer den ersten Teil der vermutlichen Route Boudiccas während des Aufstands folgen können.[102]
Im Jahr 2023 produzierte der WDR eine 8-teilige Hörspiel-Serie, die die Vorgeschichte des Boudicca-Aufstandes und die finale Schlacht erzählt.[103]
Quellen
- Cassius Dio: Römische Geschichte. Übersetzt von Otto Veh. Band 3 (= Bücher 44–50), Band 4 (= Bücher 51–60), Band 5 (= Bücher 61–80). Artemis-Verlag, Zürich 1986–1987, ISBN 3-7608-3672-0, ISBN 3-7608-3673-9 und ISBN 3-7608-3675-5 (englische Übersetzung online, relevant für Boudicca ist Buch 62,1–12).
- Tacitus: Annalen. Lateinisch/Deutsch. Herausgegeben von Erich Heller. 5. Auflage. Artemis & Winkler, München / Zürich 2005, ISBN 3-7608-1645-2 (lateinischer Text online, für Boudicca relevant ist Buch 14,29-39).
- Tacitus: Agricola. Lateinisch/Deutsch. Übersetzt, erläutert und mit einem Nachwort herausgegeben von Robert Feger (RUB 836). Reclam, Stuttgart 1973 (englische Übersetzung online, relevant für Boudicca sind die Kapitel 14 bis 16).
Literatur
- Miranda Aldhouse-Green: Boudica Britannia. Taylor & Francis, London 2006, ISBN 978-1-4058-1100-2.
- Kai Brodersen: Das römische Britannien: Spuren seiner Geschichte. Primus-Verlag, Darmstadt 1998, ISBN 3-89678-080-8, S. 98–110 (mit übersetzten Quellenpassagen).
- Donald R. Dudley, Graham Webster: The Rebellion of Boudica. Routledge & Kegan Paul, London 1962.
- Caitlin C. Gillespie: Boudica. Warrior Woman of Roman Britain. Oxford University Press, Oxford/New York 2018, ISBN 978-0-19-060907-8.
- Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9.
- Prosopographia Imperii Romani (PIR²) (1933) B 148.
- Paul R. Sealey: The Boudican Revolt against Rome (Shire Archaeology; Bd. 74), 2nd Edition. Shire Books, Prines Risborough 2004, ISBN 0-7478-0618-7.
- Graham Webster: Boudica: The British Revolt Against Rome AD 60, Revised Edition/Reprint. Routledge, Abingdon 1999, ISBN 0-415-22606-6.
Weblinks
Anmerkungen
- Tacitus, Annales 14,31–37 (englische Übersetzung); kürzer: Tacitus, Agricola 15–16.
- Cassius Dio, Römische Geschichte 62,1–12 (englische Übersetzung).
- Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 42–43.
- So etwa Gerold Walser: Rom, das Reich und die fremden Völker in der Geschichtsschreibung der frühen Kaiserzeit (= Basler Beiträge zur Geschichtswissenschaft. Band 37). Helbing & Lichtenhahn, Basel 1951, S. 128–131.
- Werner Suerbaum: Einleitung. In: Tacitus: Annalen. Deutsche Gesamtausgabe. 3. Auflage. Alfred Kröner, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-520-23803-0, S. XXXIII–XXXV.
- Graham Webster: Boudica: The British Revolt Against Rome AD 60, Revised Edition/Reprint. Routledge, Abingdon 1999, ISBN 0-415-22606-6, S. 16.
- Fergus Millar: A Study of Cassius Dio. Clarendon Press, Oxford 1964, S. 35 und 149; Martin Hose: Erneuerung der Vergangenheit. Die Historiker im Imperium Romanum von Florus bis Cassius Dio (= Beiträge zur Altertumskunde. Band 45). B. G. Teubner, Stuttgart/Leipzig 1994, S. 424–427. Selbstaussage Dios zur Arbeitszeit: Cassius Dio, Römische Geschichte 72,23,5.
- Miranda Aldhouse-Green: Boudica Britannia. Taylor & Francis, London 2006, ISBN 978-1-4058-1100-2, S. 131–132 mit Verweis auf Fergus Millar.
- Christoph M. Bulst: The Revolt of Queen Boudicca in A.D. 60. Roman politics and the Iceni. In: Historia. Band 10, Heft 4, 1961, S. 496–509, hier S. 496.
- Caitlin C. Gillespie: Boudica. Warrior Woman of Roman Britain. Oxford University Press, Oxford/New York 2018, ISBN 978-0-19-060907-8, S. 25–26.
- Graham Webster: Boudica: The British Revolt Against Rome AD 60, Revised Edition/Reprint. Routledge, Abingdon 1999, ISBN 0-415-22606-6, S. 47.
- Paul R. Sealey: The Boudican Revolt against Rome (= Shire Archaeology. Bd. 74). 2. Auflage. Shire Books, Prines Risborough 2004, ISBN 0-7478-0618-7, S. 22.
- Paul R. Sealey: The Boudican Revolt against Rome (= Shire Archaeology. Bd. 74). Shire Books, Prines Risborough 2004, ISBN 0-7478-0618-7, S. 22–26; Graham Webster: Boudica: The British Revolt Against Rome AD 60. Revised Edition/Reprint. Routledge, Abingdon 1999, ISBN 0-415-22606-6, S. 121.
- Tacitus, Annalen 14,31,1 (englische Übersetzung): boodicia; 14,35,1 (englische Übersetzung): bouducca; 14,37,2 (englische Übersetzung): Boudicca. Siehe P. Cornelii Taciti libri qui supersunt I: Ab excessu divi Augusti, herausgegeben von Heinz Heubner, korrigierte Auflage. Teubner, Stuttgart/Leipzig 1994, S. 325, 328f. Vergleiche Prosopographia Imperii Romani (PIR2) (1933) B 148.
- Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 41, 53.
- Graham Webster: Boudica: The British Revolt Against Rome AD 60, Revised Edition/Reprint. Routledge, Abingdon 1999, ISBN 0-415-22606-6, S. 15.
- Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 118, 119, 129.
- Kenneth Jackson: Queen Boudicca? In: Britannia. Band 10, 1979, S. 255.
- Karl-Friedrich Krieger: Geschichte Englands von den Anfängen bis zum 15. Jahrhundert. 5. Auflage. Beck, München 2018, ISBN 3-406-72824-3, S. 25.
- Dorothee Ade, Andreas Willmy: Die Kelten. Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-2115-2, S. 95.
- Paul R. Sealey: The Boudican Revolt against Rome (= Shire Archaeology. Bd. 74). 2. Auflage. Shire Books, Prines Risborough 2004, ISBN 0-7478-0618-7, S. 6–11.
- Tacitus, Annales 14,31.
- Miranda Aldhouse-Green: Boudica Britannia. Taylor & Francis, London 2006, ISBN 978-1-4058-1100-2, S. 26.
- Miranda Aldhouse-Green: Boudica Britannia. Taylor & Francis, London 2006, ISBN 978-1-4058-1100-2, S. 87–88.
- Tacitus, Agricola 16.
- Tacitus, Agricola 31. Dazu Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 45–46, 60.
- Cassius Dio, Römische Geschichte 62,1,1 und 62,2,2 (englische Übersetzung).
- Cassius Dio, Römische Geschichte 62,6,3 und 4 (englische Übersetzung); Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 53.
- Siehe die unterschiedlichen Einschätzungen bei Robert Maxwell Ogilvie, Ian Richmond (Hrsg.): Cornelii Taciti De vita Agricolae. Clarendon Press, Oxford 1967, S. 198; Heinz Heubner: Kommentar zum Agricola des Tacitus. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1984, ISBN 3-525-25744-9, S. 54.
- A. J. Woodman, C. S. Kraus (Hrsg.): Tacitus, Agricola. Cambridge University Press, Cambridge 2014, ISBN 978-0-521-70029-0, S. 173.
- Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 8.
- Caitlin C. Gillespie: Boudica. Warrior Woman of Roman Britain. Oxford University Press, Oxford/New York 2018, ISBN 978-0-19-060907-8, S. 101.
- Cassius Dio, Römische Geschichte 62,6,1 (englische Übersetzung).
- Caitlin C. Gillespie: Boudica. Warrior Woman of Roman Britain. Oxford University Press, Oxford/New York 2018, ISBN 978-0-19-060907-8, S. 105–109.
- Donald R. Dudley, Graham Webster: The Rebellion of Boudica. Routledge & Kegan Paul, London 1962, S. 54.
- Cassius Dio: Römische Geschichte. Übersetzt von Otto Veh, Band 5 (= Bücher 61–80), Artemis-Verlag, Zürich 1987, S. 49.
- Cassius Dio: Roman History. Griechisch/Englisch, Übersetzung von Earnest Cary (Loeb Classical Library). Band 8, Harvard University Press/W. Heinemann, Cambridge (Massachusetts)/London 1925, S. 85 (online).
- Caitlin C. Gillespie: Boudica. Warrior Woman of Roman Britain. Oxford University Press, Oxford/New York 2018, ISBN 978-0-19-060907-8, S. 157, Anmerkung 3.
- Caitlin C. Gillespie: Boudica. Warrior Woman of Roman Britain. Oxford University Press, Oxford/New York 2018, ISBN 978-0-19-060907-8, S. 71–73.
- John Davies: The Land of Boudica: Prehistoric and Roman Norfolk. Heritage/Norfolk Museums and Archaeology Service, Oxford 2008, ISBN 978-1-905223-33-6, S. 103–104.
- Stephen L. Dyson: Native Revolts in the Roman Empire. In: Historia. Band 20, Heft 2/3, 1971, S. 239–274, hier S. 262.
- Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 60–61.
- Tacitus, Annales 14,31.
- Cassius Dio: Römische Geschichte 62,2 (englische Übersetzung).
- Donald R. Dudley, Graham Webster: The Rebellion of Boudica. Routledge & Kegan Paul, London 1962, S. 53.
- Tacitus, Annales 14,32 und 33.
- Tacitus, Annales 14,33.
- Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 48–50.
- Cassius Dio, Römische Geschichte 62,1,1 (englische Übersetzung); vgl. Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 53.
- Tacitus, Annales 14,37.
- Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 52.
- Tacitus, Annales 14,37.
- Cassius Dio, Römische Geschichte 62,12,6 (englische Übersetzung).
- Eric Adler: Valorizing the Barbarians. Enemy Speeches in Roman Historiography. University of Texas Press, Austin 2011, ISBN 978-0-292-72628-4, S. 145, zu weiteren Forschungsmeinungen zu dieser Frage ebenda S. 243, Anmerkung 32.
- Lewis Spence: Boadicea: Warrior Queen of the British. Robert Hale, London 1937, S. 251–254.
- Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 179, 214; Scott Wood: Is Boudica Buried in London?. In: Londonist. 14. März 2017, abgerufen am 30. September 2020.
- Graham Webster: Boudica: The British Revolt Against Rome AD 60, Revised Edition/Reprint. Routledge, Abingdon 1999, ISBN 0-415-22606-6, S. 111.
- Is Boudicca buried in Birmingham?, BBC News, 25. Mai 2006, abgerufen am 5. April 2021.
- Stephan Schmal: Tacitus (= Studienbücher Antike. Band 14). Olms, Hildesheim 2005, ISBN 3-487-12884-5, S. 146 und 164 f.; Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 59–60.
- Eric Adler: Valorizing the Barbarians. Enemy Speeches in Roman Historiography. University of Texas Press, Austin 2011, ISBN 978-0-292-72628-4, S. 142–145; Caitlin C. Gillespie: Boudica. Warrior Woman of Roman Britain. Oxford University Press, Oxford/New York 2018, ISBN 978-0-19-060907-8, S. 69; Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 61.
- Tacitus, Annales 14,35; Cassius Dio, Römische Geschichte 62,3–6.
- Christopher Mallan: Parrhêsia in Cassius Dio. In: Carsten Hjort Lange, Jesper Majbom Madsen (Hrsg.): Cassius Dio. Greek Intellectual and Roman Politician (= Historiography of Rome and Its Empire. Band 1). Brill, Leiden/Boston 2016, ISBN 978-90-04-32416-9, S. 258–275, hier S. 264 f.
- Ausführlich zu möglichen Interpretationen der Boudicca-Reden bei Tacitus und Cassius Dio siehe Eric Adler: Valorizing the Barbarians. Enemy Speeches in Roman Historiography. University of Texas Press, Austin 2011, ISBN 978-0-292-72628-4, S. 117–161.
- Michael Roberts: The Revolt of Boudicca (Tacitus, Annals 14.29–39) and the Assertion of Libertas in Neronian Rome. In: American Journal of Philology. Band 109, Nummer 1, 1988, S. 118–132, hier S. 126–131.
- Gildas, De Excidio et Conquestu Britanniae 6.
- Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 61.
- Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 112–114.
- Jodi Mikalachki: The Legacy of Boadicea: Gender and Nation in Early Modern England. Routledge, London 1998, ISBN 978-0-415-18263-8, S. 3–4.
- Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 112–114.
- Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 135.
- Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 150.
- Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 183.
- Marguerite Johnson: Boadicea and British Suffrage Feminists. In: Outskirts online journal. Band 31, November 2014, The University of Western Australia, aufgerufen am 10. April 2022.
- Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 189; Michael Wood: In Search of the Dark Ages, überarbeitete Taschenbuchausgabe. BBC Worldwide, London 2001, ISBN 0-563-53431-1, S. 13.
- Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 174.
- Relevante Publikationen sind zum Beispiel: Antonia Fraser: Boadicea’s Chariot. The Warrior Queens. Weidenfeld and Nicolson, London 1988; Elizabeth Norton: England’s Queens from Boudica to Elizabeth of York. Amberley Publishing, London 2015.
- Caitlin C. Gillespie: Boudica. Warrior Woman of Roman Britain. Oxford University Press, Oxford/New York 2018, ISBN 978-0-19-060907-8, S. 37–41.
- Miranda Aldhouse-Green: Boudica Britannia. Taylor & Francis, London 2006, ISBN 978-1-4058-1100-2, S. 107–111.
- Miranda Aldhouse-Green: Boudica Britannia. Taylor & Francis, London 2006, ISBN 978-1-4058-1100-2, S. 97–98.
- Miranda Aldhouse-Green: Boudica Britannia. Taylor & Francis, London 2006, ISBN 978-1-4058-1100-2, S. 99–100.
- Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. XVI.
- Richard Hingley: An imperial legacy: the contribution of classical Rome to the character of the English. In: Richard Hingley (Hrsg.): Images of Rome. Perceptions of ancient Rome in Europe and the United States in the modern age (= Journal of Roman Archaeology. Supplementary Series, Band 44). Portsmouth (Rhode Island) 2001, ISBN 1-887829-44-X, S. 145–165, hier S. 152; Anthony King: Vercingetorix, Asterix and the Gauls: Gallic symbols in French politics and culture. In: Richard Hingley (Hrsg.): Images of Rome. Perceptions of ancient Rome in Europe and the United States in the modern age (= Journal of Roman Archaeology. Supplementary Series, Band 44). Portsmouth (Rhode Island) 2001, ISBN 1-887829-44-X, S. 113–125, hier S. 125.
- Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 129, 138, 144.
- Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 150–152, 181–182.
- Graham Webster: Boudica: The British Revolt Against Rome AD 60, Revised Edition/Reprint. Routledge, Abingdon 1999, ISBN 0-415-22606-6, S. 14.
- Caitlin C. Gillespie: Boudica. Warrior Woman of Roman Britain. Oxford University Press, Oxford/New York 2018, ISBN 978-0-19-060907-8, S. 134–138. Eine Abbildung des Glasfensters befindet sich in Gillespies Boudica. Warrior Woman of Roman Britain, S. 135, in Aldhouse-Greens Boudica Britannica, Abb. 25, und auf der Umschlagrückseite von Hingley und Unwins Boudica. Die Marmorskulptur Boudiccas in Cardiff findet sich als Titelbild auf Graham Websters Boudica sowie auf S. 65, in Aldhouse-Greens Boudica Britannica, Abb. 9, in Gillespies Boudica. Warrior Woman of Roman Britain, S. 138, und in Dorothee Ade, Andreas Willmy: Die Kelten. Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-2115-2, S. 95.
- Caitlin C. Gillespie: Boudica. Warrior Woman of Roman Britain. Oxford University Press, Oxford/New York 2018, ISBN 978-0-19-060907-8, S. 137–138.
- The Dinner Party, Website des Brooklyn Museums, aufgerufen am 28. September 2020.
- Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 188, 190.
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- Richard Hingley, Christina Unwin: Boudica. Iron Age Warrior Queen. Hambledon Continuum, London 2005, ISBN 1-85285-516-9, S. 193.
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- Michael Wood: In Search of the Dark Ages, überarbeitete Taschenbuchausgabe. BBC Worldwide, London 2001, ISBN 0-563-53431-1.
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- Dixe Willis: Secret Britain: walking Boudica’s Way. In: The Guardian, 23. April 2009, aufgerufen am 3. April 2022; Boudicca Way (Norwich to Diss). Norfolk County Council, aufgerufen am 10. April 2022.
- Boudicca. Die Keltenkriegerin – Infos und Hintergründe. 6. Oktober 2023, abgerufen am 6. Oktober 2023.