Bostens

Bostens ist eine französische Gemeinde mit 207 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Landes in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Mont-de-Marsan und zum Kanton Mont-de-Marsan-1 (bis 2015: Kanton Mont-de-Marsan-Nord).

Bostens
Bostens (Frankreich)
Bostens (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Landes (40)
Arrondissement Mont-de-Marsan
Kanton Mont-de-Marsan-1
Gemeindeverband Mont-de-Marsan Agglomération
Koordinaten 43° 58′ N,  22′ W
Höhe 80–119 m
Fläche 7,66 km²
Einwohner 207 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 27 Einw./km²
Postleitzahl 40090
INSEE-Code 40050

Pfarrkirche Sainte-Marie

Der Name in der gascognischen Sprache lautet Bausten. Er stammt aus dem Wort Bostus (deutsch Wald), aus dem das gascognische Wort Bos entstand. Nach einer anderen Theorie hat das Wort Bausten einen gallorömischen Ursprung.[1]

Die Einwohner werden Bostensois und Bostensoises genannt.[2]

Geographie

Bostens liegt ca. 15 km nordöstlich von Mont-de-Marsan im Landstrich Pays de Marsan der historischen Provinz Gascogne am südöstlichen Rand des Départements.

Umgeben wird Bostens von den Nachbargemeinden:

Pouydesseaux
Lucbardez-et-Bargues Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Pouydesseaux
Gaillères

Bostens liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Der Ruisseau des Neuf Fontaines, ein Nebenfluss der Douze, durchquert das Gebiet der Gemeinde.[3]

Geschichte

Die Gemeinde bewahrt einen Säulenschaft aus der gallorömischen Zeit, der heute das Weihwasserbecken der Pfarrkirche trägt. 988 hinterließ Herzog Wilhelm II. der Gascogne seine Spuren in Bostens. Er war auf die Vergrößerung und Befriedung seines Herrschaftsgebiets bedacht und gründete deshalb rund ein Dutzend Abteien, wirtschaftliche und kulturelle Zentren. Zur gleichen Zeit schenkte er die Pfarrkirche der Abtei Saint-Sever, mit deren Geschichte die Gemeinde bis zur Französischen Revolution verbunden blieb. Im Mittelalter profitierte Bostens von der Lage als eine wichtige Etappe der Via Lemovicensis, eines der Pilgerwege nach Santiago de Compostela.[4]

Einwohnerentwicklung

Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von rund 330. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1980er Jahren auf 100 Einwohner, bevor eine Wachstumsphase einsetzte, die bis heute andauert.

Jahr196219681975198219901999200620102021
Einwohner147131118100149149162176207
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[5] INSEE ab 2010[6]

Sehenswürdigkeiten

Konsolen der Pfarrkirche
Innenraum
  • Pfarrkirche Sainte-Marie. Sie wurde zu Beginn der Romanik errichtet und im Laufe der Jahrhunderte schrittweise erweitert. Vermutlich bestand sie ursprünglich aus einem Langhaus mit Tonnengewölbe, das im Osten durch eine flache Apsis verlängert wurde. Vor dem Langhaus erhob sich im Westen der Glockenturm. Ein Jahrhundert nach ihrem Bau wurde auf ihrer Südseite eine zweite Apsis hinzugefügt, die als Sakristei diente. Die größte Erweiterung erfolgte im 17. Jahrhundert, als das Langhaus im Westen um ein neues Joch erweitert wurde, an das eine geschlossene, geräumige Vorhalle angefügt wurde. Gleichzeitig wurden die Wände im Erdgeschoss des Glockenturms durch zwei Bögen ersetzt, um die neu errichteten Partien der Kirche mit den bestehenden zu verbinden. Der Glockenturm, der Chor und die Apsis sind seit dem 22. September 1916 als Monument historique klassifiziert.[7]
  • Wassermühle von Barraques. Sie ist vor 1790 errichtet worden und hat ihre Funktionsfähigkeit erhalten können. Zwei Wasserräder treiben direkt zwei Paare von Mühlsteinen an. Das Wasser wurde dabei von einem Teich bezogen. Die heute leerstehende Mühle ist seit dem 14. Dezember 2000 als Monument historique eingeschrieben.[8]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[9]
Gesamt = 13

Bildung

Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Grundschule mit 25 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2017/2018.[10]

Logo des Jakobswegs

Sport und Freizeit

  • Les Neufs Fontaines. Es handelt sich um einen Naturpark, der im März 2015 eröffnet wurde. Das 20 Hektar große Grundstück eines ehemaligen Bauernhofs wurde hierbei wiederbelebt. Das Bauernhaus wurde restauriert, und eine Schäferei mit 70 Tieren wurde errichtet inklusive einer Versuchsanstalt, in der Käse hergestellt wird. Die umliegende Landschaft ist geprägt von Teichen und Wiesen. Informationstafeln säumen die Spazierwege.[12]

Verkehr

Bostens ist erreichbar über die Routes départementales 932, der ehemaligen Route nationale 132, und 933, der ehemaligen Route nationale 133.

Die Autoroute A65, genannt Autoroute de Gascogne, durchquert das Gemeindegebiet, allerdings ohne direkte Ausfahrt zum Ort. Die nächste Ausfahrt 4 ist an die Route départementale 933 angeschlossen und ca. 5 km vom Zentrum von Bostens entfernt.

Commons: Bostens – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bostens. Gasconha.com, abgerufen am 5. Februar 2018 (französisch).
  2. Landes. habitants.fr, abgerufen am 5. Februar 2018 (französisch).
  3. Ma commune : Bostens. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 5. Februar 2018 (französisch).
  4. Bostens. Conseil régional d’Aquitaine, archiviert vom Original am 9. September 2016; abgerufen am 5. Februar 2018 (französisch).
  5. Notice Communale Bostens. EHESS, abgerufen am 5. Februar 2018 (französisch).
  6. Populations légales 2015 Commune de Bostens (40050). INSEE, abgerufen am 5. Februar 2018 (französisch).
  7. Eglise Sainte-Marie. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 5. Februar 2018 (französisch).
  8. Moulin à eau de Barraques. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 5. Februar 2018 (französisch).
  9. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Bostens (40050). INSEE, abgerufen am 5. Februar 2018 (französisch).
  10. École élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 5. Februar 2018 (französisch).
  11. La voie de Vézelay. Agence de Coopération Interrégionale et Réseau „Chemins de Saint-Jacques de Compostelle“, abgerufen am 5. Februar 2018 (französisch).
  12. Marc Chaillou: Mont-de-Marsan : inauguration du site naturel des Neuf Fontaines. AquitaineOnLine.com, 3. März 2015, abgerufen am 5. Februar 2018 (französisch).
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