Bosenbach
Bosenbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 32′ N, 7° 32′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Kusel | |
Verbandsgemeinde: | Kusel-Altenglan | |
Höhe: | 252 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,14 km2 | |
Einwohner: | 686 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 84 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 66887 | |
Vorwahl: | 06385 | |
Kfz-Kennzeichen: | KUS | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 36 009 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Marktplatz 1 66869 Kusel | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Martin Volles, Rücktritt am 16. Dezember 2023 | |
Lage der Ortsgemeinde Bosenbach im Landkreis Kusel | ||
Geographie
Lage
Der Ort liegt im Nordpfälzer Bergland im sogenannten Musikantenland in der Westpfalz. Der Kernort befindet sich im Osten und der Ortsteil Friedelhausen im Westen des Gemeindegebiets. Im Osten befindet sich Jettenbach, im Süden Niederstaufenbach und westlich liegt Altenglan.
Gewässer
Im Westen des Gemeindegebiets fließt der Reichenbach, der von rechts den Bosenbach aufnimmt. Letzterer fließt mitten durch das Siedlungsgebiet; in diesem mündet in ihn ebenfalls von rechts der Lanzenbach.
Geschichte
Im Jahr 945 wurde Bosenbach zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war der Ort in den Kanton Wolfstein eingegliedert. 1815 gehörte der Bosenbach zunächst zu Österreich. Nach dem Wiener Kongress wurde er ein Jahr später dem Bayern zugeschlagen. Von 1818 bis 1862 gehörte die Gemeinde weiterhin dem Kanton Wolfstein an und war Bestandteil des Landkommissariat Kusel, das anschließend in ein Bezirksamt umgewandelt wurde.
1939 wurde der Ort in den Landkreis Kusel eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Bosenbach innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde Friedelhausen am 1. Januar 1971 nach Bosenbach eingemeindet.[2] 1972 wurde die Gemeinde Bestandteil der Verbandsgemeinde Altenglan. Seit 2018 gehört der Ort zur Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan.
Religion
Die im Ort lebenden Juden wurden in Hinzweiler begraben.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Bosenbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[3] Im Dezember 2023 traten alle Gemeinderäte wegen der Unterfinanzierung der Gemeinde zurück.[4]
Bürgermeister
Martin Volles wurde am 17. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Bosenbach.[5] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 92,15 % für fünf Jahre gewählt worden.[6] Im Dezember 2023 trat Martin Volles wegen der Unterfinanzierung der Gemeinde zurück.[7]
Vorgänger von Volles war Bernd Wagner.[5]
Wappen
Wappenbegründung: Der Kirchturm ist dem der bekannten Wolfskirche bei Bosenbach nachempfunden. Das Uranuszeichen erinnert an den Kalksteinabbau in den beiden Gemeinden Bosenbach und Friedelhausen bis 1971 und befindet sich wie im Wappen auch am Stolleneingang. Der Wellenbalken steht sinnbildlich für den Bosenbach und spielt zugleich auf den Ortsnamen an. Die Farbgebung bezieht sich auf die frühere Landesherrschaft in Bosenbach, die roten und goldenen Farben stehen für die Wildgrafen, die schwarzen und goldenen Farben für die Kurpfalz.[8] |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kulturdenkmäler
Vor Ort befinden sich insgesamt fünf Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter der Turm der ehemaligen Wolfskirche am Friedhof. Letztere gehört zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern der Pfalz. Die Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert gibt es in dieser Art lediglich in Italien ein weiteres Mal.
Natur
In Bosenbach befinden sich insgesamt drei Naturdenkmale.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Bosenbach gehörte einst zum Einzugsgebiet des Westpfälzer Wandermusikantentums.
Verkehr
Durch den Ortsteil Friedelhausen verläuft die Landesstraße 367, die von Altenglan nach Kaiserslautern führt. In diese mündet die Landesstraße 370, die über den Kernort nach Kreimbach-Kaulbach verläuft. Die Kreisstraße 56 stellt außerdem eine Verbindung mit Niederstaufnebach her. Im Südwesten befindet sich die A 62.
Bosenbach ist über die Buslinie 275 des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar, die den Ort mit Kusel und Wolfstein verbindet, an das Nahverkehrsnetz angeschlossen. In Altenglan befindet sich ein Bahnhof der Bahnstrecke Landstuhl–Kusel.
Einrichtungen
In Bosenbach gibt es einen Kindergarten und ein Freibad.
Tourismus
Auf dem Gemeindegebiet befindet sich die Hütte am Sauling, die von der Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins betrieben wird.
Literatur
- Literatur über Bosenbach in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 172 (PDF; 2,6 MB). Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- Bürgermeister und Gemeinderat von Bosenbach treten zurück, Kölner Stadt-Anzeiger, 16. Dezember 2023
- Eric Sayer: Bosenbach: Los entscheidet über zweiten Beigeordneten. Die Rheinpfalz, 18. Juni 2019, abgerufen am 10. Mai 2020.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Kusel-Altenglan, Verbandsgemeinde, sechste Ergebniszeile. Abgerufen am 10. Mai 2020.
- Bürgermeister und Gemeinderat von Bosenbach treten zurück, Kölner Stadt-Anzeiger, 16. Dezember 2023
- Wappenbeschreibung auf der Website der ehemaligen Verbandsgemeinde Altenglan (Memento vom 1. August 2012 im Internet Archive), aufgerufen am 1. Oktober 2012.