Borsec

Borsec (deutsch Bad Borseck, ungarisch Borszék) ist eine Kleinstadt und ein Kurort im Kreis Harghita in Rumänien.

Borsec
Bad Borseck
Borszék
Wappen von Borsec
Borsec (Rumänien)
Borsec (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Harghita
Koordinaten: 46° 58′ N, 25° 33′ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe:850 m
Fläche:96,00 km²
Einwohner:2.391 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte:25 Einwohner je km²
Postleitzahl: 535300
Telefonvorwahl:(+40) 02 66
Kfz-Kennzeichen:HR
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart:Stadt
Bürgermeister:József Mik (UDMR)
Postanschrift:Str. Carpați, nr. 6/A
loc. Borsec, jud. Harghita, RO–535300
Website:
Sonstiges
Stadtfest:August

Geographische Lage

Borsec liegt im Szeklerland, im Osten Siebenbürgens im Giurgeu-Gebirge, einem Teil der Ostkarpaten. Die Kreishauptstadt Miercurea Ciuc befindet sich etwa 70 km südlich.

Geschichte

Vermutlich bereits seit dem Spätmittelalter waren die in der Region der heutigen Stadt entspringenden Mineralwässer bekannt. Die Region lag im 18. Jahrhundert auf dem Gebiet der Militärgrenze, die die Südostflanke des Kaisertums Österreich vor dem Osmanischen Reich schützen sollte. Zwischen 1762 und 1764 entstanden die ersten Gebäude zur Behandlung von Kranken. Bereits in den 1770er Jahren wurden die ersten wissenschaftlichen Abhandlungen über die Zusammensetzung der Borsecker Mineralwässer verfasst. 1804 erhielt der Hofkriegskonzipist Johann Valentin Günther eine Konzession zum Verkauf des Wassers. Seit 1806 wird bis heute industriell in Flaschen abgefülltes Mineralwasser unter dem Markennamen Borsec verkauft.[3] 1819/1820 wurde eine Fahrstraße in den Ort errichtet. Seit 1822 wurde das Mineralwasser bis nach Wien gebracht, was die Bekanntheit des Ortes erhöhte.[4]

Holzkirche in Borsec

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Kurbetrieb weiter ausgedehnt. Auf der Weltausstellung 1873 in Wien erhielt das Wasser eine Auszeichnung mit dem Prädikat „Königin der Mineralwasser“.[5]

Bis 1918 gehörte der Ort zum Königreich Ungarn, zum Fürstentum Siebenbürgen bzw. zu Österreich-Ungarn. Nach dem Ersten Weltkrieg kam er zu Rumänien, von 1940 bis 1944 infolge des Zweiten Wiener Schiedsspruches vorübergehend wieder zu Ungarn. 1956 wurde Borsec zur Stadt erklärt.[6]

Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte ein weiterer Ausbau der touristischen Infrastruktur. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Landes führten jedoch zu einem teilweisen Niedergang des Kurortes.[5]

Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind weiterhin der Tourismus und die Mineralwasserproduktion. Die Mineralwasserfabrik in Borsec gehört heute zur 1998 gegründeten Romaqua Group Borsec S.A., die der größte Mineralwasserproduzent Rumäniens ist.[7]

Bevölkerung

1850 lebten auf dem Gebiet der heutigen Stadt 320 Personen, darunter 144 Ungarn, 104 Deutsche und Juden und 67 Rumänen. Bis 1880 war die Zahl der Bewohner auf 1116 gestiegen. Bei der Volkszählung 2002 wohnten in Borsec 2864 Einwohner, darunter 2240 Ungarn, 607 Rumänen und 14 Roma.[8]

Verkehr

Borsec verfügt über keinen Bahnanschluss. Eine nach Toplița führende Schmalspurbahn ist heute stillgelegt. Regelmäßige Busverbindungen bestehen nach Miercurea Ciuc und nach Bukarest.

Sehenswürdigkeiten

  • Kuranlagen
  • Holzkirche (1847)
  • landschaftlich reizvolle Umgebung
Commons: Borsec – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 5. November 2020 (rumänisch).
  3. (P) Borsec, 215 ani de tradiţie şi prestigiu. Abgerufen am 10. Juli 2022 (rumänisch).
  4. Anton Kurz: Borszék, Siebenbürgens berühmtester Kurort. Verlag Johann Gött, Kronstadt 1844, Digitalisat.
  5. Anne Kotzan: Rumänien. Baedeker, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-8297-1172-2, S. 248.
  6. hartaharghita.ro, abgerufen am 25. Juli 2009 (Memento vom 10. Februar 2009 im Internet Archive)
  7. Romaqua Group Borsec. Abgerufen am 10. Juli 2022 (rumänisch, englisch).
  8. Volkszählung 1850–2002, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (ungarisch; PDF; 675 kB)
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