Bonțida

Bonțida [ˈbont͡sia] (veraltet Bonțîda; deutsch Bonisbruck oder Bruck, ungarisch Bonchida) ist eine Gemeinde im Kreis Cluj, in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Bonțida
Bonisbruck
Bonchida
Wappen von Bonțida
Bonțida (Rumänien)
Bonțida (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Cluj
Koordinaten: 46° 55′ N, 23° 49′ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe:296 m
Fläche:80,38 km²
Einwohner:5.191 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte:65 Einwohner je km²
Postleitzahl: 407105
Telefonvorwahl:(+40) 02 64
Kfz-Kennzeichen:CJ
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart:Gemeinde
Gliederung:Bonțida, Coasta, Răscruci, Tăușeni
Bürgermeister:Aurel-Emil Cărhaț (PNL)
Postanschrift:Str. Mihai Eminescu, nr. 446
loc. Bonțida, jud. Cluj, RO–407105
Website:

Geographische Lage

Lage der Gemeinde Bonțida im Kreis Cluj

Die Gemeinde Bonțida befindet sich etwa in der Nordhälfte des Siebenbürgischen Beckens beidseitig am Unterlauf des Someșul Mic (Kleiner Somesch). Das Gemeindezentrum liegt am rechten Ufer des Kleinen Somesch, am Drum național 1C und der Bahnstrecke Apahida–Dej 19 Kilometer südlich von Gherla (Neuschloss) und etwa 30 Kilometer nördlich von der Kreishauptstadt Cluj-Napoca (Klausenburg).

Geschichte

Der Ort Bonțida wurde nach unterschiedlichen Angaben erstmals 1245 oder 1263[3] urkundlich erwähnt und gehörte der ungarischen Adelsfamilie Csák, später der Adelsfamilie Bánffy, wobei unter den freien Bewohner auch Siebenbürger Sachsen lebten.[4]

Archäologische Funde die auf eine Besiedlung Bonțidas bis in die Jungsteinzeit deuten, wurden nach Angaben von E. Orosz auf dem von den Einheimischen genannten Areal Podărie (ungarisch Pados), gemacht.[5] Sowohl im eingemeindeten Dorf Coasta (Gyulatelke)[6] als auch in Răscruci (Válaszút) wurden bei der Mündung des Baches Borșa in den Someșul Mic[7] archäologische Funde aus der Bronzezeit gemacht.

Im Königreich Ungarn gehörte die heutige Gemeinde dem Stuhlbezirk Kolozsvár im Komitat Klausenburg, anschließend dem historischen Kreis Cluj und ab 1950 dem heutigen Kreis Cluj an.

Bevölkerung

Die Bevölkerung der Gemeinde entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung[8] Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche Andere
1850 3.643 2.325 946 15 357
1920 4.373 3.094 1.562 14 67
1956 5.658 3.824 1.282 2 550
1992 4.447 3.075 833 1 538
2002 4.722 3.037 902 1 746
2011 4.856 2.897 812 - 1.147 (962 Roma)
2021 5.191 3.831 480 2 878 (357 Roma)

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl 1956 ermittelt. Die höchste Bevölkerungszahl der Rumänen (3896) wurde 1977, der Magyaren (2859) wurde 1941, die der Roma 2011 und die der Rumäniendeutschen (89) wurde 1900 registriert. Des Weiteren bekannten sich unterschiedlich bei fast jeder Aufnahme einzelne Einwohner als Ukrainer, Serben oder Slowaken.

Sehenswürdigkeiten

  • Die gotische reformierte Kirche mit Renaissance-Elementen[4] in Bonțida, im 13. Jahrhundert und dem hölzernen Glockenturm im 19. Jahrhundert errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[9]
  • Das ehemalige Barockschloss Bánffy, wurde 1652 vom italienischen Baumeister Augostino Serena errichtet, 1750 bis 1850 immer wieder mal umgebaut und erweitert, steht unter Denkmalschutz.[9] Letzter Besitzer war der Großgrundbesitzer und Politiker Miklós Bánffy.[4] Seit 2013 findet hier das Musikfestival Electric Castle statt.
  • Im eingemeindeten Dorf Coasta das Gutshaus Dujardin, Ende des 18. Jahrhunderts errichtet, heute die Dorfschule, steht unter Denkmalschutz.[9] Seit etwa 1600 ist das Dorf ein von Rumänen bewohnter Ort, mit einer Kirche 1669 errichtet.[4]
  • Im eingemeindeten Dorf Răscruci, die reformierte Kirche im 17. Jahrhundert[10] und das Gutshaus Bánffy mit dessen Parkanlage im 18. Jahrhundert errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[9]
Commons: Bonțida – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 28. November 2020 (rumänisch).
  3. Angaben auf der Website der Gemeinde (Memento vom 25. Oktober 2016 im Internet Archive)
  4. Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2.
  5. Institute Repertoriul Arheologic al României − Bonțida, abgerufen am 6. Juli 2017 (rumänisch).
  6. Repertoriul Arheologic al României − Coasta, abgerufen am 6. Juli 2017 (rumänisch).
  7. Repertoriul Arheologic al României − Răscruci, abgerufen am 6. Juli 2017 (rumänisch).
  8. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung am 2. November 2008 (PDF; 1 MB; ungarisch).
  9. Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (rumänisch; PDF; 12,7 MB).
  10. Angaben zur Kirche in Răscruci bei biserici.org abgerufen am 9. Juli 2017 (rumänisch).
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