Bolu

Die Stadt liegt im Norden der Türkei auf 725 m über dem Meeresspiegel und kann über die Autobahn von Istanbul nach Ankara (O4) erreicht werden. Am 27. Januar 2007 ersetzte der Bolu-Tunnel das sich bis dahin über die Boluberge windende Teilstück der Autobahn. Die Gegend um Bolu ist sehr waldreich und bekannt durch ihre Seenlandschaft.

Der Landkreis grenzt im Norden an die Provinz Düzce (Kreise Kaynaşlı, die Provinzhauptstadt Düzce selbst und Yığılca). Die übrigen Grenzen bilden (intern) die Kreise – beginnend im Uhrzeigersinn im Norden – Mengen, Yeniçağa, Dörtdivan, Kıbrıscık, Seben und Mudurnu.

Der Landkreis besteht neben der Kreisstadt aus einer weiteren Gemeinde (Belde): Karacasu mit 2224 Einwohnern. Daneben existieren noch 112 Dörfer (Köy) mit einer Durchschnittsbevölkerung von 279 Einwohnern, 37 Dörfer haben mehr Einwohner als der Durchschnitt. Zwei Dörfer haben mehr als 1000 Einwohner: Gölköy (2612 Einw. – gleichzeitig das größte Dorf der Provinz Bolu) und Doğancı (1139 Einw.). Die Bevölkerungsdichte (131,6) im zentralen Landkreis ist die höchste und fast das Vierfache des Provinzwertes von 37,9 Einw. je km².

Nachfolgende Tabelle zeigt den vergleichenden Bevölkerungsstand am Jahresende für die Provinz, den zentralen Landkreis und die Stadt Bolu sowie den jeweiligen Anteil an der übergeordneten Verwaltungsebene. Die Zahlen basieren auf dem 2007 eingeführten adressbasierten Einwohnerregister (ADNKS).[2]

Die Stadt wurde von König Prusias I. (230–182 v. Chr.) von Bithynien gegründet, jedoch zeigten Ausgrabungen, dass der Ort schon im 7. Jahrhundert v. Chr. besiedelt war. Die Stadt ist im 10. Jh. von Konstantin VII. in seinen De thematibus überliefert, in denen er den Ort als Zentrum der Mariandyner bezeichnet. Die Region Mariandynien wird erstmals in den Fragmenten von Eupolis im 5. Jh. v. Chr. erwähnt.[4]

Während der römischen Epoche wurde die Stadt zeitweise nach den römischen Kaisern Claudius Claudiopolis und Hadrian Hadriana genannt. Unter dem byzantinischen Kaiser Theodosius II. (408–450) wurde sie die Hauptstadt der neuen Provinz Honorias. Ebenfalls während der byzantinischen Zeit war sie Sitz eines Metropoliten (heute Titularbistum). Am 2. September 967 wird die Stadt durch ein schweres Erdbeben völlig zerstört.[5]

1325 fällt die Stadt an die Osmanen. Unter dem Sultan Bayezid I. (1389–1402) erhält sie neue städtebauliche Akzente. Ein Großteil der alten Stadt fiel dem Erdbeben von 1668 zum Opfer, danach wurde sie 4 km entfernt wiederaufgebaut.

Die Stadt ist bekannt durch den Nationalhelden Köroğlu, der im 16. Jahrhundert lebte und sich unter anderem gegen den Bey von Bolu erhob. Neben seinem Schwert konnte er auch mit der Lyrik und seiner Saz umgehen. Von ihm stammt die Zeilen: „Das Schießgewehr wurde erfunden, die Tapferkeit hat darunter gelitten, mein Krummsäbel wird nun verrosten.“

• Gerede (Flaviopolis, Kratya, Geredepolis, Geredele)
• Seben Çeltikler
• Abant-See, Ausflugsort
• Yedigöller-Nationalpark (Sieben Seen)
• Göyük Akşemseddin Mausoleum
• Kartalkaya Wintersport-Zentrum

• Antinoos (zwischen 110 und 115–130), Geliebter Hadrians
• Haydar Zafer (1927–1994), Ringer
• Serdar Şenkaya (* 1961), Fußballspieler
• Feridun Zaimoğlu (* 1964), Schriftsteller und bildender Künstler

Commons: Bolu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Facebook: Bolu Belediye

1. Türkiye Nüfusu İl ilçe Mahalle Köy Nüfusları, abgerufen am 1. März 2021
2. Central Dissemination System/Merkezi Dağıtım Sistemi (MEDAS) des TÜIK, abgerufen am 18. Mai 2019
3. Bibliothek des TÜİK
4. The origins of the Pontic house. A. B. Bosworth, P. V. Wheatley, Journal of Hellenic Studies 118:158 1998.
5. Nicholas Ambraseys, Earthquakes in the Mediterranean and Middle East, S. 996
6. Resmi İstatistikler: İllerimize Ait Mevism Normalleri (1991–2020). Staatliches Meteorologisches Amt der Türkischen Republik, abgerufen am 25. Mai 2021 (türkisch).
7. Resmi İstatistikler: İllerimize Ait Mevism Normalleri (1991–2020). Staatliches Meteorologisches Amt der Türkischen Republik, abgerufen am 25. Mai 2021 (türkisch).