Bolivianische Fußballnationalmannschaft

Die bolivianische Fußballnationalmannschaft ist die Fußballnationalmannschaft von Bolivien.

Bolivien
Bolivia
Logo des bolivianischen Fußballverbandes
Spitzname(n) La Verde (Das Grün)
Los Tiahuanacos (Die Tiahuanacos)
Los Altiplanicos (Die Altiplanics)
Verband Federación Boliviana de Fútbol
Konföderation CONMEBOL
Cheftrainer Brasilien Antônio Carlos Zago (seit 2023)
Kapitän Carlos Lampe
Rekordspieler Marcelo Moreno (107)
Rekordtorschütze Marcelo Moreno (31)
Heimstadion Estadio Hernando Siles
FIFA-Code BOL
FIFA-Rang 85. (1283,88 Punkte)
(Stand: 4. April 2024)[1]
Heim
Auswärts
Bilanz
505 Spiele
113 Siege
120 Unentschieden
272 Niederlagen
Statistik
Erstes Länderspiel
Chile Chile 7:1 Bolivien Bolivien
(Santiago, Chile; 12. Oktober 1926)
Höchste Siege
Bolivien Bolivien 7:0 Venezuela Venezuela 1954
(La Paz, Bolivien; 22. August 1993)
Bolivien Bolivien 9:2 Haiti Haiti
(La Paz, Bolivien; 5. März 2000)
Höchste Niederlagen
Uruguay Uruguay 9:0 Bolivien Bolivien
(Lima, Peru; 6. November 1927)
Brasilien 1889 Brasilien 10:1 Bolivien Bolivien
(São Paulo, Brasilien; 10. April 1949)
Erfolge bei Turnieren
Weltmeisterschaft
Endrundenteilnahmen 3 (Erste: 1930)
Beste Ergebnisse Runde 1, 1930, 1950, 1994
Südamerikameisterschaft
Endrundenteilnahmen 28 (Erste: 1926)
Beste Ergebnisse Sieger 1963
Konföderationen-Pokal
Endrundenteilnahmen 1 (Erste: 1999)
Beste Ergebnisse 1. Runde 1999
(Stand: 22. März 2024)

Der bolivianische Fußballverband Federación Boliviana de Fútbol wurde 1925 gegründet. Ein Jahr später folgte die Mitgliedschaft in der FIFA. Die Trikotfarben der Nationalmannschaft – Spitzname „Verdes“ (die Grünen) – sind grün für Trikot und Stutzen und weiß für die Hose.

Heimvorteil

Ihre Heimspiele trägt die bolivianische Nationalmannschaft im Estadio Hernando Siles in La Paz aus, was ihnen einen Heimvorteil der besonderen Art einbringt: Das Stadion befindet sich etwa 3.600 Meter über dem Meeresspiegel. Viele Auswärtsmannschaften haben mit dem niedrigen Luftdruck Probleme, da sie nur wenige Tage zuvor anreisen, was für eine vollständige Akklimatisierung zu kurz ist, während die einheimischen Spieler meist mehrere Wochen Zeit hatten sich den Verhältnissen anzupassen – allerdings ist der Vorteil nicht mehr so groß wie in früheren Jahren, da mittlerweile auch viele bolivianische Nationalspieler erst kurz vor dem Spiel aus dem Tiefland anreisen.

Am 27. Mai 2007 beschloss die FIFA ein Verbot von offiziellen Spielen in über 2.500 Metern Seehöhe liegenden Stadien. In Bolivien waren davon die Stadien in La Paz, Cochabamba, Sucre, Potosí und Oruro betroffen. Nach heftigen Protesten wurde das Höhenlimit allerdings noch im Juni 2007 auf 3.000 Meter geändert, und später eine Ausnahmegenehmigung für La Paz (3.600 Meter) erlassen.

Am 1. April 2009 gelang der bolivianischen Nationalmannschaft im WM-Qualifikationsspiel gegen das wesentlich stärker einzuschätzende Argentinien ein historischer 6:1-Sieg.

Teilnahmen an Fußballturnieren

Teilnahme an Fußball-Weltmeisterschaften

Bolivien konnte sich bisher erst für eine Weltmeisterschaftsendrunde sportlich qualifizieren. An der ersten Endrunde nahm man auf Einladung teil, 1950 da Argentinien nicht antrat.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis … Letzte(r) Gegner Ergebnis[2] Trainer Bemerkungen und Besonderheiten
1930UruguayVorrundeJugoslawien, Brasilien12.Ulises SaucedoDas Spiel gegen Jugoslawien war das erste gegen eine europäische Mannschaft. Auch gegen Brasilien hatte Bolivien zuvor noch nicht gespielt.
1934Italiennicht teilgenommen
1938Frankreichnicht teilgenommen
1950BrasilienVorrundeUruguay13.Mario PrettoNur 1 Spiel
1954SchweizAnmeldung durch die FIFA abgelehnt[3]
1958Schwedennicht qualifiziertIn der Qualifikation an Argentinien gescheitert
1962Chilenicht qualifiziertIn der Qualifikation an Uruguay gescheitert
1966Englandnicht qualifiziertIn der Qualifikation an Argentinien gescheitert
1970Mexikonicht qualifiziertIn der Qualifikation an Peru gescheitert
1974Deutschlandnicht qualifiziertIn der Qualifikation an Argentinien gescheitert
1978Argentiniennicht qualifiziertIn der Qualifikation an Brasilien und Peru gescheitert
1982Spaniennicht qualifiziertIn der Qualifikation an Brasilien gescheitert
1986Mexikonicht qualifiziertIn der Qualifikation an Brasilien gescheitert
1990Italiennicht qualifiziertIn der Qualifikation an Uruguay gescheitert
1994USAVorrundeDeutschland, Südkorea, Spanien21.Xabier Azkargorta0:1 im Eröffnungsspiel gegen den amtierenden Weltmeister Deutschland.
1998Frankreichnicht qualifiziertIn der Südamerika-Qualifikation, die erstmals im Liga-System zwischen den südamerikanischen Bewerbern – außer Brasilien, das als Weltmeister direkt qualifiziert war – ausgetragen wurde, belegte Bolivien nur den 8. Platz. Die ersten Vier konnten sich qualifizieren.
2002Südkorea/Japannicht qualifiziertIn der Südamerika-Qualifikation, die erneut im Liga-System ausgetragen wurde, belegte Bolivien nur den 7. Platz. Die ersten Vier konnten sich qualifizieren, Uruguay als Fünfter über die Play-offs gegen Australien.
2006Deutschlandnicht qualifiziertIn der Südamerika-Qualifikation belegte Bolivien nur den 10. und letzten Platz. Die ersten Vier konnten sich direkt qualifizieren, Uruguay als Fünfter scheiterte diesmal in den Play-offs gegen Australien.
2010Südafrikanicht qualifiziertIn der Südamerika-Qualifikation belegte Bolivien nur den 9. Platz, konnte dabei Argentinien mit 6:1 eine der höchsten Niederlagen beibringen. Die ersten Vier konnten sich direkt qualifizieren, Uruguay als Fünfter über die Play-offs gegen Costa Rica.
2014Brasiliennicht qualifiziertNach zwei Siegen, vier Remis und acht Niederlagen in der Südamerika-Qualifikation hatte Bolivien bereits am 6. September 2013 keine Chance mehr, sich zu qualifizieren.
2018Russlandnicht qualifiziertBereits nach dem sechstletzten Spiel der Südamerika-Qualifikation hatte Bolivien keine Chance mehr, sich zu qualifizieren.
2022Katarnicht qualifiziertBolivien wurde 9. und damit Vorletzter der Südamerika-Qualifikation. Nur die ersten vier Teams qualifizierten sich direkt für das Turnier, der Tabellenfünfte Peru schied in den interkontinentalen Playoffs aus.
2026Kanada, Mexiko und USAIn der im September 2023 begonnenen Qualifikation treten wieder alle zehn CONMEBOL-Mitglieder in Hin- und Rückspielen gegeneinander an. Die sechs bestplatzierten Mannschaften qualifizieren sich direkt für die WM-Endrunde 2026. Der Siebtplatzierte nimmt als südamerikanischer Teilnehmer am WM-Play-off-Turnier im März 2026 teil.

Der bislang größte Erfolg war der Gewinn der Copa América im Jahr 1963 im eigenen Land.

Rekordspieler

Bolivien ist die letzte CONMEBOL-Mannschaft, von der ein Spieler 100 Länderspiele bestritt. Dies gelang Ronald Raldes am 28. Mai 2018 beim 0:3 gegen die USA. Er hatte 14 Monate zuvor am 23. März 2017 mit seinem 94. Länderspiel schon die langjährigen Rekordnationalspieler Luis Cristaldo und Marco Sandy abgelöst. Am 8. September 2023 wurde Marcelo Moreno mit seinem 102. Länderspiel neuer Rekordnationalspieler.

(Stand: 22. März 2024)

Rekordspieler[4]
SpieleSpielerZeitraumTore
107Marcelo Moreno2007–aktiv31
101Ronald Raldes2001–20183
93Luis Cristaldo1989–20055
93Marco Sandy1993–20036
89José Milton Melgar1980–19976
88Carlos Fernando Borja1979–19951
87Juan Carlos Arce2004–aktiv14
85Julio César Baldivieso1991–200515
85Juan Manuel Peña1991–20091
80Miguel Rimba1989–20000
77Óscar Carmelo Sánchez1994–20066
75Jaime Moreno1991–20089
71Marco Etcheverry1989–200313
Rekordschützen[4]
ToreSpielerZeitraumSpiele
31Marcelo Moreno2007-aktiv107
20Joaquín Botero1999–200948
16Víctor Ugarte1947–196345
15Carlos Aragonés1977–198131
15Julio César Baldivieso1991–200585
15Erwin Sánchez1989–200557
141Juan Carlos Arce2004–aktiv87
13Máximo Alcócer1957–196322
13Marco Etcheverry1989–200271
10Miguel Aguilar1977–198334
9Jaime Moreno1991–200775
9William Ramallo1989–199736
1 
Das am 9. Februar 2011 in Antalya gegen Lettland mit 1:2 verlorene Spiel, bei dem er das Tor für Bolivien erzielte, wurde manipuliert und daher aus seiner Statistik gestrichen.[5]

Trainer

Bolivien wurde bei seinen WM-Teilnahmen von folgenden Trainern betreut:

Trainer

  • Deutschland Rudi Gutendorf (1974)
  • SpanienSpanien Xabier Azkargorta (1993–1994, 2012)
  • Uruguay Chile Nelson Acosta (2003–2004)
  • Bolivien Mauricio Soria (2014–2015)
  • Bolivien Julio César Baldivieso (2015–2016)[6]
  • Venezuela César Farías (2018–2019)
  • Bolivien Eduardo Villegas (2019)
  • Venezuela César Farías (2019–2022)
  • Bolivien Paraguay Pablo Escobar (2022) interim
  • Argentinien Gustavo Costas (seit 2022)

Spiele gegen deutschsprachige Fußballnationalmannschaften

DatumOrtArtHeimmannschaftResultatGastmannschaft
1.11. Juni 1994Montreal (Kanada)FreundschaftsspielBolivien Bolivien0:0Schweiz Schweiz
2.17. Juni 1994Chicago (Vereinigte StaatenVereinigte Staaten)Gruppenspiel der WM 1994Deutschland Deutschland1:0Bolivien Bolivien

Es gab bisher keine Begegnungen gegen Liechtenstein und Österreich.

Siehe auch

Commons: Bolivianische Fußballnationalmannschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com. 4. April 2024, abgerufen am 5. April 2024. (Mannschaften ohne Platz und Punkte sind seit mehr als 48 Monaten inaktiv.)
  2. Die Platzierungen ab Platz 5 wurden von der FIFA festgelegt, ohne dass es dafür Platzierungsspiele gab. Siehe: All-time FIFA World Cup Ranking 1930–2010 (Memento vom 22. Juli 2014 im Internet Archive) (PDF; 200 kB)
  3. fifa.com: History of the FIFA World Cup Preliminary Competition (by year) (Memento vom 9. Juli 2014 im Internet Archive) (PDF; 325 kB), S. 10
  4. rsssf.org: Bolivia – Record International Players
  5. rsssf.org: Juan Carlos Arce - International Appearances
  6. En el Mundial de USA (spanisch) auf futbol.com.uy vom 28. August 2015, abgerufen am 28. August 2015
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