Boguchwałów
Boguchwałów (deutsch Hohndorf, tschechisch Buchvalov) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Der Ort liegt in der Gmina Baborów im Powiat Głubczycki in der Woiwodschaft Oppeln in Polen.
Boguchwałów Hohndorf | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Opole | ||
Powiat: | Głubczyce | ||
Gmina: | Baborów | ||
Geographische Lage: | 50° 9′ N, 17° 54′ O | ||
Höhe: | 260 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 260 (31. Dez. 2019[1]) | ||
Postleitzahl: | 48-120 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
Kfz-Kennzeichen: | OGL | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | DW 416 Krapkowice–Racibórz | ||
Nächster int. Flughafen: | Katowice | ||
Geographie
Geographische Lage
Das Angerdorf Boguchwałów liegt neun Kilometer westlich des Gemeindesitzes Baborów, neun Kilometer südöstlich der Kreisstadt Głubczyce (Leobschütz) sowie 70 Kilometer südlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Płaskowyż Głubczycki (Leobschützer Lößhügelland). Das Dorf liegt an der Złotnik.
Durch den Ort verläuft die Woiwodschaftsstraße Droga wojewódzka 416. Der Ort liegt an der stillgelegten Bahnstrecke Racibórz–Krnov.
Ortsteile
Zu Boguchwałów gehört der Weiler Wierzbno (Neu Würbenthal).
Nachbarorte
Nachbarorte von Boguchwałów sind im Nordosten Sułków (Zülkowitz), im Süden Sucha Psina (Zauchwitz) und im Nordwesten Bernacice Górne (Wernersdorf (Bahnhof)).
Geschichte
Der Ort wurde 1183 erstmals als Boguhualow erwähnt. 1240 erfolgte eine weitere Erwähnung als Hohendorf. 1259 wurde der Ort als Bochuwalewiz quod et Hohendorf nuncupatur, 1377 als Hoendorf, 1477 als Buchwaluow sowie 1495 als Buchwalow erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom Personennamen Buchwal ab, der Sitz der Familie Buchwal.[2] 1582 wurde im Ort eine Kirche erbaut.
1602 wurde im Ort unter dem Gutsbesitzer Caspar Strzela de Dillau eine Kirche erbaut.[3] Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Hohndorf mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Hohndorf ab 1816 zum Landkreis Leobschütz im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf eine katholische Kirche, eine katholische Schule, zwei Wassermühlen, eine Brauerei, zwei Brennereien und 151 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Hohndorf 987 Menschen, davon 46 evangelisch.[4] 1861 zählte Hohndorf 1175 Einwohner, 21 Bauern-, 34 Gärtner- und 87 Häuslerstellen. Im gleichen Jahr zählte die örtliche Schule 156 Schüler.[3] 1874 wurde der Amtsbezirk Babitz gegründet, welcher die Landgemeinden Babitz und Hohndorf umfasste.[5]
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Hohndorf 848 Personen für einen Verbleib bei Deutschland und 0 für Polen. Hohndorf verblieb wie der gesamte Stimmkreis Leobschütz beim Deutschen Reich.[6] 1923 wurde das Dorf elektrifiziert. 1933 zählte der Ort 980 sowie 1939 917 Einwohner. Bis 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Leobschütz.[7] Am 17. März 1945 flüchtete die deutsche Bevölkerung aus Hohndorf vor der heranrückenden Roten Armee.
1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung, wurde in Boguchwałów umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Im Mai 1945 kehrte ein Großteil der zuvor geflüchteten Bevölkerung zurück. Am 12. August 1946 wurde die deutsche Bevölkerung des Ortes vertrieben. 1950 wurde Boguchwałów der Woiwodschaft Oppeln zugeteilt. 1999 wurde es Teil des wiedergegründeten Powiat Głubczycki.
Sehenswürdigkeiten
Matthäuskirche
Die römisch-katholische Kirche St. Matthäus (poln. Kościół św. Mateusza Apostoła i Ewangelisty) wurde 1602 im Stil der Gotik und Renaissance errichtet. Im März 1945 wurde der Kirchenbau beschädigt und bis 1959 wieder aufgebaut. Der Kirchenbau steht seit 1959 unter Denkmalschutz.[8]
Weitere Sehenswürdigkeiten
- Steinerne Wegekapelle
- Steinernes Wegekreuz
Vereine
- Freiwillige Feuerwehr OSP Boguchwałów
Literatur
- Georg Beier: Die Dörfer des Kreises Leobschütz 1914–1946. Oberschlesischer Heimatverlag Dülmen, 1990. ISBN 3-87595-277-4
Einzelnachweise
- Raport o Stanie Gminy Baborów 2019 (poln.)
- Stanisław Drzażdżyński: Die Slavischen Ortsnamen des Kreises Leobschütz. Leobschütz, 1896. S. 10 Digitale Version des Werkes
- Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 849
- Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 237.
- Territorial Amtsbezirk Babitz
- home.arcor.de (Memento vom 24. Januar 2017 im Internet Archive)
- Michael Rademacher: Verwaltungsgeschichte Kreis Leobschütz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
- Denkmäler Woiwodschaft Opole S. 20 (poln.)